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Stream: 100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker (30 Tage auf MUBI.com)

Im MomA gibt es aktuell eine Ausstellung zum leider viel zu früh von uns gegangenen Künstler und Provokateur Christoph Schlingensief. MUBI.com zeigt deshalb in den nächsten tagen seine DEUTSCHLAND TRILOGIE. Es geht mit 100 Jahre Adolf Hitler los, der ab heute für 30 tage zum Stream verfügbar ist.
Pflicht!

Hier den Film anschauen

Film: Blast – Where The Buffalo Roam (1980)


Trailer © by MIG Filmgroup


Fakten
Jahr: 1980
Genre: Biopic, Komödie, Groteske
Regie: Art Linson
Drehbuch: John Kaye (basierend auf Texten von Hunter S. Thompson)
Besetzung: Peter Boyle, Bill Murray, Bruno Kirby, Rene Auberjonois, R.G. Armstrong, Rafael Campos, Lisa Taylor
Kamera: Tak Fujimoto
Musik: Neil Young
Schnitt: Christopher Greenbury


Review
Die filmischen “Denkmale” des Hunter S. Thompson suggerieren zwei Möglichkeiten: 1.) Johnny Depp hat intensiv dessen Verkörperung durch Bill Murray in WHERE THE BUFFALO ROAM studiert, verinnerlicht und in leicht intensivierter quasi-Kopie fast 20 Jahre später für FEAR & LOATHING IN LAS VEGAS abgespielt.

Oder, was wesentlich wahrscheinlicher ist, da Depp den verrückten Thompson persönlich kannte und dieser auch bei den Dreharbeiten zu diesem, 1980 gedrehten Film als “ausführender Berater” tätig war: 2.) Hunter S. Thompson war tatsächlich so vollkommen schräg, wie Murray ihn hier und Depp ihn Jahre später verkörpert haben. Hatte einfach diese abgehackte, seltsam den Naturgesetzen strotzende Art sich zu bewegen, war einer, der völlig aus der Art gefallen ist – “too weird to live, too rare to die”, auch wenn das eigentlich nicht über ihn, sondern über seinen Anwalt gesagt wurde. Film: Blast – Where The Buffalo Roam (1980) weiterlesen

PIXAR Kurzfilme #10 – Jack-Jack Attack (2004)


Film © by Walt Disney Studios


Fakten
Jahr: 2004
Idee: Brad Bird, Teddy Newton
Regie: Brad Bird


Review
Eine liebevolle, putzige kleine Ergänzung zum PIXAR-Hauptfilm THE INCREDIBLES. Dass Babysitter oftmals starke Nerven benötigen, ist kein Geheimnis, wenn jedoch das betreute Baby mit den absurdesten Superkräften aufwarten kann, wird die Gedulds- zur Bewährungs- und schlussendlich zur Überlebensprobe. PIXAR Kurzfilme #10 – Jack-Jack Attack (2004) weiterlesen

Serie: Suburgatory – Season #1 (2011)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Satire, Comedy
Showrunner: Emily Kapnek
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Jane Levy, Jeremy Sisto, Carly Chaikin, Allie Grant, Cheryl Hines, Ana Gasteyer, Alan Tudyk, Parker Young
Musik: Jared Faber


Review
Suburbs + Purgatory = SUBURGATORY

Die Vorstadt-Hölle, Vorhölle – der Ort der Reinigung? Oder des Verderbens? Der (un)endlichen Qual vor der Erlösung?!

Letzteres vielleicht am ehesten, zumindest für Tessa, die von ihrem Dad weit raus aus dem schönen NYC gezwungen (geradezu verschleppt) wird – der Mann muss die arme, hilflose 15jährige vor den üblen Einflüssen der Großstadt schützen – allem voran Einflüssen, die Tessa um ihre Jungfräulichkeit bringen könnten. Und dabei waren die entdeckten Kondome doch nur “von einer Freundin”. Schön amerikanische (oder vielleicht einfach generell väterliche) Beweggründe also als Pitch für eine Coming-Of-Age-Comedy-Gesellschaftssatire, die sich nicht gerade in dezenter Darreichung ihrer Materie übt. Serie: Suburgatory – Season #1 (2011) weiterlesen

Film: Freakstars 3000 (2004)


Trailer © by Filmgalerie 451


Fakten
Jahr: 2004
Genre: Satire, Medienkritik
Regie: Christoph Schlingensief
Konzept: Christoph Schlingensief
Personen: Werner Brecht, Susanne Bredehöft, Ilse GarzanerAchim von Paczensky
Kamera: Meika DresenkampDirk Heuer
Musik: Uwe Schenk
Schnitt: Robert Kummer


Review
FREAKSTARS 3000 ist die gelungenste Mediensatire, die ich jemals sehen durfte. Nie wurde die Absurdität des TV-Alltags gelungener aufgezeigt, nie wurde der Zuschauer, seine Begrifflichkeit von normal, sein Durst nach Wahnsinn, sein unreflektiertes Schlucken von ewig wiedergekäutem, provokanter auf die Probe gestellt.

Normal.
Was bedeutet das?
Wer definiert das?
Und wann zum Teufel wurde beschlossen, dass “normal” das Ideal ist, dem wir alle hinterher laufen müssen?

Normal gibt es nicht.
Und das beweist Christoph Schlingensief mit seiner Casting-Show FREAKSTARS 3000 so gut wie kein anderer. Ehrlicher als alles was die privaten Verdummungsanstalten uns jemals vorgesetzt haben, menschlicher als es die Bohlens, Bauses, Heidis und sämtliche anderen Zugpferde der mittlerweile leider fest etablierten professionellen Diffamierungsindustrie auch nur träumen könnten (wenn sie es denn wollten) und um längen “normaler”, weil purer und echter, als der ganze glattgebügelte Zirkus, der täglich über unsere Mattscheiben flimmert. Film: Freakstars 3000 (2004) weiterlesen