Archiv der Kategorie: Elektronische Musik

Aus Synthesizern und Samplern entsprungene Klangkunst.

EP: FKA Twigs – M3LL155X (2015)

FKA twigs ‘M3LL155X’ from Aaron Sillis on Vimeo.


Ich hätte ja nach den großartigen Kampfansagen EP, FKA Twigs (aka EP2) und LP1 nicht gedacht, dass es noch besser werden kann – doch es kann. Was zur Hölle feuert die quirlige ex-Tänzerin denn bitte mit M3LL155X für flashig-verträumte, mächtig basslastige und schlicht wundervolle Wahnsinnsmusik ab? Bassmusik, New Skool R’n’B, Zukunfts-Soul – man nenne es wie man will und beschreibt es doch nicht richtig – ich schmelze dahin. Neben dem Writing der Lyrics sind auch die Beats wieder partiell von ihr selbst, bzw. dieses Mal in Kooperation mit Boots (der auch schon auf RUN THE JEWELS 2 den Track LIE, CHEAT, STEAL mit produzierte) gemacht und einfach nur der Wahnsinn. Wabernde Bässe, flashige Flächen und alles voll auf der Höhe der Zeit (bzw. ihr um einiges vorraus). Ein Knaller, der mich pusht, geradezu berührt und hier gerade nonstop auf Repeat läuft – ich sage nur IN TIME ♥! Außerdem: Das obige Video stellt den Tanz-Kurzfilm zur EP dar – ich hab es noch nicht geschaut, aber erwarte einiges. EP: FKA Twigs – M3LL155X (2015) weiterlesen

Single: Phon.o – Velvet Rag (2015)


Quelle: BPitchControlTV YouTube-Kanal



Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sagen: Phno.o hat schon weitaus besseres als diese 3-Track Single/EP auf BPitch Control gemacht. Besonders seine Singles aus 2011-2012, die im phänomenalen BLACK BOULDER gipfelten, haben mich in regelmäßigen Abständen umgehauen. Auch danach ging es hoch qualitativ weiter (SCHN33 ♥). Auf VELVET RAG gefallen mir zwei von drei Tunes eigentlich nur halb (BODYCHECK und SOAK), die DARK CLUB VERSION von ersterem ist jedoch so ein Knaller, dass die Single hier im Blog nicht unerwähnt bleiben soll.

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Single: Appleblim – Avebury (2015)

https://soundcloud.com/appleblim/avebury-forthcoming-on-tempa-tempa-101-rel-14815


Wie weit sich Tempa mittlerweile von den eigenen Wurzeln des ultra-tiefen Boom-Tschakk Dubstep (der Marke MIDNIGHT REQUEST LINE) weg entwickelt hat (was absolut in Ordnung ist), führt die neue Appleblim-Single vor Augen. Track eins ist das titelgebende, groovende Deephouse-Stück AVEBURY, was ich nach dem ersten Hören nur mit den Worten “besser wird House nicht mehr” geshared habe. Wer denkt so ginge es weiter liegt aber falsch, denn was folgt sind zwei pulsierend-flächige Ausflüge in verfrickelten Weltraum-Ambient. Nicht weniger gut, auch wenn ich in Richtung des Titeltracks gern mehr gehört hätte Single: Appleblim – Avebury (2015) weiterlesen

LP: New Composers & Brian Eno – Smart (1999)


Quelle: bonbonfabrik YouTube-Kanal


1999 taten sich die russischen New Composers mit dem Uravter der Ambient-Musik Brian Eno zusammen, um eine LP zu produzieren – das Resultat war träumerisch-malerische minimal-Musik, die zwar teils nah am Kitsch rangiert, durch Augenschließen bei mir aber gerade noch angenehm echte Assoziationen von schöner Natur, heiler Welt und angenhmer Wärme bewirkt. Teilweise sind die Titel zwar (für meinen Geschmack) etwas zu krass in der Klangästhetik von 90er-Jahre Warteschleifen-Musik verhaftet (konkret: 324-A 4 oder ADEPT) und dudeln heutzutage wie aus der Zeit gefallen vor sich hin – um diese Titel bereinigt, ist SMART jedoch ein wirklich wunderschönes Ambient-Album, das dieses Jahr mit zwei Bonustiteln und neuem Cover auf Psychonavigation Records wiederveröffentlicht wurde.  LP: New Composers & Brian Eno – Smart (1999) weiterlesen

EP: Lotic – Heterocetera (2015)


Quelle: Machine Funk Savantage YouTube-Kanal


Vor zwei Wochen besuchte ich in Berlin das unglaubliche Konzert von Björk. Abgesehen davon, dass es das schönste und berührendste Konzert war, was ich je erleben durfte – die Atmosphäre in der Zitadelle Spandau war magisch, wie sie mit STONEMILKER eröffnete war magisch² und der weitere Verlauf war magisch hoch unendlich – hat es mir zudem noch eine neue musikalische Entdeckung beschert. Ich wusste im Vorfeld, dass vor Björk noch Arca, der ihr gesamtes neues Album VULNICURA produziert hat, auftreten wird. Was ich nicht wusste: Lotic von Triangle Records war auch da. Ich kannte ihn nicht, war aber direkt ziemlich begeistert, als der gut gelaunte Mann als erster die Bühne betrat und zunächst in einer Mischung aus DJ-Set und Live-Editing eine halbe Stunde den vielleicht abstraktesten Sound abfeuerte, der mir bis dato live zu Ohren gekommen ist (und ich hab schon schrägen Kram gehört). Die EP Heterocetera stellt die Basis dieses Sounds dar. Zwar hat Lotic live noch vollkommen irre Sounds mit den Tracks verschmolzen (von geloopten, sich überschlagenden Sprachfetzen, über Alltagsgeräusche wie zersplitterndem Glas, bis zu markerschütternden Quietsch-Flächen), das Grundgerüst ist aber zu erkennen (und ebenfalls schon recht weird). Aber hört selbst!
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