Archiv der Kategorie: Nach Typ

Sortierung der Filmeinträge nach der Machart.

Film: Samurai Cop (1991)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by M.I.B. – Medienvertrieb in Buchholz


Fakten
Jahr: 1991
Genre: Trash, Action, Buddy-Cop
Regie: Amir Shervan
Drehbuch: Amir Shervan
Besetzung: Mathew Karedas, Mark Frazer, Robert Z’DarMelissa MooreJanis FarleyGerald OkamuraCranston Komuro
Kamera: Peter Palian
Musik: Alan DerMarderosian
Schnitt: Amir ShervanRuben Zadurian


Review
In Kreisen von Filmfans, deren Freude am Genuss des Mediums exponentiell in die Höhe schießt, sobald die Beschreibung des Machwerks mit “so bad, it’s good” ins Schwarze trifft, wird SAMURAI COP seit einiger Zeit als (einer der) König(e) dieser Disziplin abgefeiert. Zu recht, wie sich bei meinem längst überfälligen Kontakt mit diesem Kuriosum aus den Tiefen des Dilettanten-Kabinetts zeigen sollte – der Film hat wirklich alles, was Anhängern des zelebrierten Scheiterns das Herz höher schlagen lässt.

Einen Hauptdarsteller, dessen unfassbares Äußeres zum Einrahmen und täglichen Anbeten einlädt, seinen Sidekick, der vor allem in Reaction-Shots den Irrsinn um sich herum mit Visagen kommentiert, welche den Begriff „Gesichts-Kirmes“ neu definieren und dazu dämliche Dialoge am laufenden Band (“Seems like we got nothing to do right now… Let’s fuck!”). Das meiste, was in SAMURAI COP gesagt wird, lässt uns Zuschauer in freudvoller Fassungslosigkeit die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und sollte das mal nicht der Fall sein, dann nur, weil man das Gesagte aufgrund der unterirdischen Qualität gar nicht erst verstehen konnte. Aber Schritt für Schritt.

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Serie: Mad Dogs – Season #1 (2016)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Amazon Studios


Fakten
Jahr: 2016
Genre: Thriller, Drama, Schwarze Komödie
Showrunner: Cris Cole
Network: Amazon Studios
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Ben Chaplin, Michael Imperioli, Romany Malco , Steve ZahnPhil DavisMark PovinelliRachael HolmesMaría BottoCoby BellAllison TolmanBilly Zane
Musik: Robert Duncan


Review
Wir alle wissen: wenn es scheiße läuft, dann richtig – die vier Herren in MAD DOGS erfahren das am eigenen Leib, denn zwar befinden sie sich lediglich zur falschen Zeit, mit der falschen Person, am falschen Ort, doch das Schicksal nimmt sie richtig durch. Die Amazon Eigenproduktion wählt diese Ausgangssituation als Kick-Off, lässt ihre Protagonisten unwissend in einen Strudel aus Irrsinn, Gefahr und Verzweiflung taumeln, und gibt erst Ruhe, als diese bereits mehrfach knietief in der Scheiße standen. Na gut, die Rettungsringe und -leinen, die ihnen auf dem Weg ständig von außen zugeworfen wurden, hätten sie einfach nur greifen müssen, doch wenn man zu sehr damit beschäftigt ist alte zwischenmenschliche Wunden wieder aufzureißen, sich Vorwürfe an den Kopf zu donnern und im Ernstfall anstatt kollektiv an einem Strang zu ziehen, doch immer bloß das eigene Ego siegt, ist der portraitierte Leidensweg vielleicht sogar gerechte Strafe.

Was zunächst wie ein Traumurlaub anmutet – die vier unterschiedlichen Typen, Freunde seit den frühen Tagen ihrer Kindheit, wurden vom fünften im Bunde, Milo, ebenfalls ein enger Jugendfreund, der sich mit seiner Firma in Bélize selbstständig gemacht hat, auf einen spontanen Urlaub in dessen Strandvilla eingeladen – und mit Drinks am Pool, einer wird durchfeierten Nacht und reichlich Sonne auch so beginnt, kippt leider recht schnell in das absolute Gegenteil. Überraschen tut das nicht, denn trotz Palmen und türkis-grünem Meer, liegt von Anfang an etwas fatalistisches in der Luft – die Eröffnung des Piloten stellt die Weichen durch ein seltsames Foreshadowing: bewaffnet und mit Kriegsbemalung geschmückt, stürmen die Vier über ein einsames Feld, auf ein uns noch unbekanntes Ziel zu – wie es dazu kommen wird, sollen wir erst später erfahren, dass es für sie bergab gehen wird, ist sofort klar.  Serie: Mad Dogs – Season #1 (2016) weiterlesen

Video: Sunspring – ein Film, dessen Drehbuch von einer K.I. geschrieben wurde (2016)


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Wir alle wissen, dass Künstliche Intelligenzen mittlerweile Aufgaben wie maschinelle Texterstellung problemlos meistern – Fußball-Spielberichte sind zum Beispiel überhaupt kein Problem mehr. Oder auch die menschlichen Großmeister des komplexen Brettspiels Go schlagen. Oder, was schon langsam in diese Richtung hier führt, Bilder in eine Chronologie ordnen, die zu einer sinnvollen Geschichte führt. Doch wie sieht es mit komplexerer, weniger auf Beobachtung und Analyse, sondern mehr auf einer Eigenleistung fußender Texterstellung aus?

Diese Frage stellten sich der Filmemacher Oscar Sharp und ein befreundeter Techie namens Ross Goodwin. Sie fütterten in eine K. I. deren eigentlicher Zweck in der Vorhersage von Texteingaben (basierend auf den zuvor getätigten ) liegt, einen Berg an Science-Fiction- und Drama-Skripten und ließen die Algorithmen auf einer geringen Anzahl Ausgangsbedingungen aufbauend (mehr dazu im Video) ein Drehbuch verfassen, welches sie gnadenlos (und mit vollem Ernst) in den Kurzfilm SUNSPRING umsetzten.

Und das Ergebnis ist schon ziemlich bizarr – wer auch immer meint, er müsse in großen Hollywood-Produktionen ständig kritisieren, dass das Drehbuch ja keinen Sinn ergäbe (was ich ja selbst tue), bekommt hier eindrucksvoll vor Augen geführt, wie es aussieht wenn ein komplettes Drehbuch tatsächlich keinen – und das meint: absolut Null, nicht ein bisschen, wirklich nicht im geringsten – Sinn macht. Die Dialoge sind ein so unfassbarer Nonsens, dass man daraus schon fast wieder eine Art dadaistische Qualität ableiten kann – als hätte die K.I. ihr Werk schon bei der Erstellung verstanden, fallen nicht umsonst mehrfach Sätze wie “I do not understand what you are talking about”. Hölzern, weird, aber vom Ansatz her eine spannende Sache, die definitiv einen Blick wert und auf eine ganz eigene Art auch ziemlich schräg ist.


via Gizmodo

Serie: Jordskott – Season #1 (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Polyband


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Thriller, Drama, Noir, Mystery, Fantasy
Showrunner: Henrik Björn
Network: SVT
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Moa Gammel, Göran Ragnerstam, Richard Forsgren, Ville Virtanen, Lia Boysen, Peter Andersson, Stina Sundlöf, Vanja Blomkvist, Ann Petrén, Henrik Knutsson, Happy Jankell
Musik: Erik Lewander, Olle Ljungman, Iggy Strange-Dahl


Review
Dass der Norden, speziell Dänemark und Schweden in puncto Crime- und Thriller-Fernsehen überzeugen kann, ist kein Geheimnis. Im direkten Vergleich zu hiesigen “Krimis” legen die Produzenten (in Filmen und Serien) regelmäßig ein bis zwei Schippen an Intensität drauf und scheuen die drastischen Bilder nicht, welche zur Schonung des Treppenlift-Publikums hierzulande eher ausgespart werden – creepige Momente und packende Spannung sind der Dank. Wenn also eine schwedische, laut Taglines als “Mystery-Noir” beworbene Erfolgs-Serie herüberschwappt, deren Trailer vor allem beklemmende Bilder aus einem düsteren Wald beinhaltet, besteht klares Interesse daran, einen Blick zu riskieren.

Fazit vorweg: es hat sich gelohnt, diesen Blick zu wagen, lässt aber dennoch ein wenig enttäuscht zurück – JORDSKOTT ist gut, aber bei allem, was die Macher uns vor allem in der zweiten Hälfte der Staffel an exzellenten Momenten vorsetzen, hätte sie noch so viel besser gelingen können. Serie: Jordskott – Season #1 (2015) weiterlesen

Film: Martyrs (2008)


Trailer & Titelbild © by Wild Bunch


Fakten
Jahr: 2008
Genre: Horror, Terrorfilm
Regie: Pascal Laugier
Drehbuch: Pascal Laugier
Besetzung: Morjana Alaoui, Mylène Jampanoï, Catherine BéginRobert ToupinPatricia TulasneJuliette GosselinXavier DolanIsabelle ChasseEmilie MiskdjianTony RobinowAnie Pascale
Kamera: Stéphane MartinNathalie Moliavko-VisotzkyBruno Philip
Musik: Alex CortésWillie Cortés
Schnitt: Sébastien Prangère


Review
Verdammtes Ding, dieser Film. Garstig, widerlich und von schmerzhafter Intensität – letzteres jedoch keineswegs im Sinne von schlecht, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. MARTYRS ist ein schwer- bis unerträglicher Film, dessen tiefere Intentionen sich zunächst hinter einem kaum zu durchdringenden Mantel aus oberflächlicher Härte verbergen und demnach vielleicht nicht auf Anhieb erschließen – fällt jedoch der finale Würfel, eröffnet sich ein neuer Blick auf das erlebte, der die Wichtigkeit des Werkes als Grenzen überschreitender Eckpfeiler des Horror-, genau genommen aber vor allem des Terrorkinos untermauert.

Hinterfragt man den kontrovers aufgenommen (und diskutierten) französischen Schocker nämlich kritisch in seinem unfassbar grausamen Setting und der damit einher gehenden schonungslosen Gewaltdarstellung, kann man eigentlich nur zu dem Urteil kommen, dass es durch und durch richtig ist, wie Filmemacher Pascal Laugier uns in ständiger Wiederholung immer wieder aufs Neue derart quälende Bilder vorsetzt, dass sich alles im Innern zusammen zieht und Übelkeit regiert. Denn – und das ist der Punkt dabei, weil es einen nötigen Bruch mit den heutigen Sehgewohnheiten in sich trägt – DAS ist Gewalt. Sie hat nichts cooles, oder witziges und vor allem nichts unterhaltsames an sich, sondern ist eine destruktive Kraft, die oberflächlich Körper und im Inneren der Betroffenen noch weit mehr als diese zerstört. Die seelische Löcher aufreißt, welche im Gegensatz zu Schnitt- oder Platzwunden nie wieder verheilen. Und die keine Konflikte löst, sondern stetig neue, größere schafft.  Film: Martyrs (2008) weiterlesen