Archiv der Kategorie: Frankreich

Film: Paulette (2013)


Trailer © by good!movies


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Komödie, Sozialkritik
Regie: Jérôme Enrico
Drehbuch: Jérôme Enrico, Bianca Olsen, Laurie Aubanel, Cyril Rambour
Besetzung: Bernadette Lafont, Carmen Maura, Dominique LavanantFrançoise BertinAndré PenvernKamel Laadaili
Kamera: Bruno Privat
Musik: Michel Ochowiak
Schnitt: Antoine Vareille


Review
Eine fluffige kleine Komödie aus französischen Landen – leicht verdaulich aber mit viel Herz.

Die verbitterte, zynische, rassistische und überhaupt am besten präzise mit dem Wort “Stinkstiefel” beschreibbare Paulette lebt verwitwet in einem Pariser Banlieue und kommt nur schwer über die Runden. Kein Geld da, die ehemalige Konditorei von Asiaten übernommen, der Mann seit 10 Jahren tot und sie trauert ihm immer noch nach – auch der charmante, ebenfalls verwitwete Nachbar von Nebenan vermag daran nichts zu ändern. Als dann die Gerichtsvollzieher vor der Tür stehen und mit Elan zu pfänden beginnen, wird es richtig unschön.
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Film: L’auberge Espagnole 3: Beziehungsweise New York – Casse Tête Chinois (2014)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Romanze, Komödie
Regie: Cédric Klapisch
Drehbuch: Cédric Klapisch
Besetzung: Romain Duris, Audrey Tautou, Cécile De France, Kelly Reilly, Sandrine Holt, Li Jun Li, Sharrieff Pugh, Amin Djakliou, Clara Abbasi, Jochen Hägele
Kamera: Natasha Braier
Musik: Christophe Minck
Schnitt: Anne-Sophie Bion


Review
Erstmal tief durchatmen und den Anwärter auf den desaströsesten deutschen Verleihtitel 2014 verdauen. Bis drei zählen, eine Tasse grünen Tee trinken, Puls senken. Ruhig werden. Funktioniert, also los: Zum dritten Mal schickt Cédric Klapisch den bunten Haufen um Romain Duris, Kelly Reilly, Audrey Tautou und Cécille de France ins Rennen. Und zum dritten Mal stellt sich der arme Xavier die entscheidende Frage: “Warum ist mein Leben so verdammt chaotisch?

Zu Recht, denn das ist es wirklich. Wüst, unorganisiert, chaotisch – wie ein Puzzle, dass man aus der Packung einfach auf den Tisch kippt, ein Berg aus vollkommenem Durcheinander, dessen Lösung weit, weit entfernt, wenn nicht gar unmöglich erscheint. Wir erinnern uns: So ging es ihm schon immer – kein Wunder, denn ein wenig geht es doch jedem von uns so – bei Xavier kam jedoch so einiges zusammen: Ziellos irrte er umher, seine Bestimmung suchend, die richtige Frau suchend und SINN im Leben suchend. Mit durchwachsenem Ergebnis.

Nun sind zehn Jahre vergangen, Xavier ist fast 40 und hat sich verändert. Und auch die Welt hat sich verändert, dreht sich NOCH schneller, alles – Job, Beziehungen, Leben – findet NOCH globaler statt, Ordnung zu finden und halten ist NOCH schwieriger geworden, weil die Uhren immer schneller ticken. Und dennoch stelten diese letzten zehn Jahre eine Phase dar, in der Xavier endlich mal ein wenig Struktur, Halt und Sicherheit gefunden hatte. Mit Wendy eine Familie und ein Leben in Frankreich aufgebaut, zwei Kinder bekommen, als Autor langsam die Erfolgsleiter hoch geklettert. Zu schön um wahr zu sein und daher nur bis an den Punkt existent,  an dem Wendy unter all dies gefundene Glück einen abrupten (sich aber, von Xavier unbemerkt, schon lange anbahnenden) Schlussstrich zieht. Film: L’auberge Espagnole 3: Beziehungsweise New York – Casse Tête Chinois (2014) weiterlesen

Film: Im Rausch Der Tiefe – Le Grand Bleu (Director’s Cut, 1988)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Concorde Film


Fakten
Jahr: 1988
Genre: Cinéma du look, Drama
Regie: Luc Besson
Drehbuch: Luc Besson, Robert Garland, Marilyn Goldin, Jacques Mayol, Marc Perrier
Besetzung: Jean-Marc Barr, Jean Reno, Rosanna Arquette, Paul Shenar, Sergio Castellitto
Kamera: Carlo Varini
Musik: Eric Serra
Schnitt: Olivier Mauffroy


Review
Was folgt ist ein überzogener Rant, der aus einer subjektiven Filmerfahrung herrührt, die nicht anders, als mit dem Wort “Folter” beschrieben werden kann – 100% un-objektiv, völlig blind gegenüber etwaigen Qualitäten und einzig am Meckern interessiert: LE GRANDE BLEU – was für ein unglaublicher MURKS – von vorne bis hinten mies, unerträglich, leer und zum Kotzen!

Von Minute eins an pass(ier)t hier gar nichts: Es werden Figuren so schlecht eingeführt, dass man die komplette Laufzeit von nahezu drei Stunden (!) nicht im Ansatz versteht, warum sie so handeln wie sie es tun, wie sie wirklich zueinander stehen und was ihr Verhältnis ausmacht. Beispiel: Die erste Szene suggeriert, dass Raubein Enzo stärker und überlegen ist und den kleinen Jacques eigentlich in der Kindheit nur untergebuttert und fertig gemacht hat. Cut. Die zwei sind Freunde fürs Leben, die füreinander sterben würden. WTF? Film: Im Rausch Der Tiefe – Le Grand Bleu (Director’s Cut, 1988) weiterlesen

Dokumentation: Micropolis – La Citadelle Assiégée (2006)


Trailer © by © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2006
Genre: Dokumentation, Doku-Fiction
Regie: Philippe Calderon
Drehbuch/Konzept: Philippe Calderon, Georges Marbeck
Kamera: Nedjma Berder, Piotr Stadnicki
Musik: Frédéric Weber
Schnitt: Sylvain Lebel


Review
Eine völlig abgefahrene, höchst gelungene Mischung aus Natur-, bzw. Tier-/Insekten-Filmerei und einem etwas ungewöhnlichen Spielfilmkonzept.

In absoluten High-End-Aufnahmen – viel Tiefenschärfe, starke Perspektiven, besondere Motive – bringt der Film uns Organisation, Funktionsweise und Aufbau von sowohl Termiten- als auch Ameisenstaaten näher. Tendenziell zwar Wikipedia-Wissen, aber diese Bilder sind absolut einzigartig und geben einen ungewohnt umfassenden Einblick in die tiefsten Tiefen des endlosen Krabbelns.

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Film: Holy Motors (2012)


Trailer © by good!movies


Fakten
Jahr: 2012
Genre: meta-Film, surrelaer Film, Episodenfilm
Regie: Leos Carax
Drehbuch: Leos Carax
Besetzung: Denis Lavant, Edith Scob, Eva Mendes, Kylie Minogue, Elise Lhomeau, Jeanne Disson, Michel Piccoli, Leos Carax, Nastya Golubeva Carax, Reda Oumouzoune, Zlata, Geoffrey Carey
Kamera: Yves Cape , Caroline Champetier
Musik: –
Schnitt: Nelly Quettier


Review
Schwer. Schwer zu einem nicht greifbaren (wortwörtlich unbegreiflichen) Film konkrete Worte aufs Papier zu bringen.

Wie soll man HOLY MOTORS einstufen? Was ist es für ein Werk? Ganz grob wohl ein Film, der nicht vollständig verstanden, sondern erlebt (und erfühlt) werden möchte, der in die verschiedensten thematischen Kerben vorstößt, ohne jedoch konkret in ihnen zu verweilen, der über große Fragen sinniert, ohne jedoch den Fehler zu begehen uns Antworten liefern zu wollen. Es geht um Reflektion zu Film und Kino, zum Leben und dessen Zielen, zur Entwicklung der Technik und Gesellschaft, aber vor allem auch zur Frage der Individualität des Einzelnen. Zur Rolle, die jeder von uns im Leben spielt und dem Übergang in eine andere Identität. Film: Holy Motors (2012) weiterlesen