Review 1984 war dieser erste Kurzfilm der PIXAR Animation Studios bestimmt eine wirklich große Nummer. Nicht weil er inhaltlich besonderes zeigt, nicht weil er irgendetwas vermittelt – einfach nur nur (und das war damals sicher ausreichend) weil er aus zwei Minuten vollständiger Computeranimation besteht. Für 1984 (wir rufen uns vor Augen, mit welcher Rechenleistung unsere ersten 2.86er aus den frühen Neunzigern gesegnet waren) sensationell, sieht auch schon weitaus besser aus als beispielsweise die zwei Jahre älteren Renderings in TRON (einziger ungefährer Vergleich der gerade zur Hand liegt), aber entlockt heutzutage nun mal nicht mehr, als ein müdes Nostalgie-Schmunzeln. PIXAR Kurzfilme #1 – André & Wally B. (1984) weiterlesen →
Review NOTHING, so irre der Film auch anmuten mag, lässt sich präzise mit einem Wort beschreiben: Schade. Oder mit zweien: Verschenktes Potential.
Regisseur und Autor Vincenzo Natali fährt – wie auch bereits in seinen eigensinnigen Vorgängerfilmen CUBE und CYPHER – ein völlig abgedrehte, bis dato (Filmkenner korrigiert mich) in der Form noch nicht umgesetzte Prämisse auf, aber setzt sie im Gegensatz zu genannten großartigen Werken leider milde bis brutal in den Sand.
Zwei (mehr oder weniger liebenswerte) Verlierer allererster Güte schlagen sich irgendwie durchs Leben – der eine so neurotisch, dass er nicht einmal das gemeinsam bewohnte Haus verlässt, der andere zwar etwas mehr im Leben angekommen, aber durch Mobbing seiner Kollegen und andere fiese Ungemütlichkeiten auch nicht viel positiver gestimmt. An einem x-beliebigen Tag überschlagen sich die Ereignisse: der eine wird der sexuellen Belästigung eines Kindes, der andere der Veruntreuung von Firmengeldern beschuldigt und direkt entlassen. Zu allem Überfluss will die Stadt die letzte Rückzugsmöglichkeit der zwei Chaoten, ihr niedlich schiefes Hexenhäuschen, eingesperrt zwischen zwei lauten Highways, dem Erdboden gleich machen. Zusammengefasst: Das persönliche Armageddon naht, es ist keine Lösung in Sicht, kein Ausweg erscheint möglich. Film: Nothing (2003) weiterlesen →
Jeder sieht schlechte Filme, das liegt in der Natur der Sache. Der natürliche Auswahlprozess hilft jedoch in der Regel dabei, sie so gut wie möglich zu umschiffen. Doch wie ist es mit Werken, die mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Kategorie „Schund“ fallen? Manchmal siegt die Neugier – nach dem Sichten bleibt dann meist die ernüchternde Erkenntnis, dass es besser gewesen wäre auf die innere Stimme zu hören. Lektionen, die man lernen muss. Es besser zu wissen, aber trotzdem zu tun – das ist Zeitverschwendung. In dieser Rubrik berichte ich von meinen traurigen Versuchen ein Terrain zu beackern, das sich eigentlich schon beim ersten Blick als unfruchtbar heraus stellte – von meinen „Lektionen in Zeitverschwendung“. Eine Auflistung aller gelernten Lektionen findet ihr in der Kategorie des Blogs und kompakter auf dieser Übersichtsseite.
Review Mal wieder war es so weit: Meine (knappe und aufgrund aller Dinge, die ich mit ihr gerne anstelle, als höchst kostbar einzustufende) Lebenszeit wurde gedankenlos und leichtfertig über Bord geworfen. Selbst Schuld, denn auch wenn die bessere Hälfte an einem verkaterten Sonntag für “eine leichte Komödie” plädiert, kann ein kurzer Blick auf Namen (und vor allem Historie) der Beteiligten viel Leid ersparen. In diesem Fall wäre dieser Blick auf den Drehbuchautor Tommy Jaud und dessen grandioses Erstlingswerk VOLLIDIOT gefallen und das hätte im Konsens zu weiträumiger Meidung von RESTURLAUB geführt. Dem war leider nicht so.
Stattdessen mümmelte man sich entspannt und nichtsahnend auf das Sofa, hoffend auf etwas weniger fordernden Komödien-Quark mit ein paar pointierten Lachern – aber bekam das relativ exakte Abbild des Hirns eines zurückgebliebenen Drittklässlers, der aus Ideen-Armut heraus die standardisierten 0815-Nummern der deutschen Comedy B-Front zitiert und bei jeglichem Versuch aus eigener Feder Humor walten zu lassen, so kläglich versagt, dass das infantile Resultat körperliche Schmerzen bereitet. Hauptsache Menschen sind nackt und irgendwie hat es was mit Arsch und Pimmel zu tun. Lektionen in Zeitverschwendung #3: Resturlaub (2011) weiterlesen →
Review Helge Schneider – ein Phänomen – geliebt, gehasst, verflucht, angehimmelt, missverstanden, abgefeiert. Die Liste ist endlos, lediglich all die Emotionen aus dem “neutralen Spektrum” müssen selbstverständlich gestrichen werden, weil man den “albernen Helge” wahrscheinlich einfach nicht bloß “ganz nett” findet – man liebt oder hasst die einmalige Kunst dieses Mannes. Eine Kunst die sich mit der Zeit sehr verändert hat.
Hat er, trotz aller ausufernden Liebe zu seinem Werk meinerseits, ganz objektiv betrachtet in den Neunziger Jahren wirklich, obwohl die Bezüge zu Gesellschaft und der Absurdität des menschlichen Daseins immer da gewesen sind, hauptsächlich genialen, albernen, ziemlich bekloppten Dadaismus mit extrem eigener Note abgeliefert – Helge halt – so wurde es doch Anfang des neuen Jahrtausends zunehmend nachdenklicher, melancholischer und einfach anders. Eine tief philosophische Betrachtung des eigenen Selbst und des Daseins in Gänze. Der Schwere des Lebens und den Hürden des Erfolgs. Manchmal zumindest. War natürlich immer noch ein bisschen “albern“. Film: 00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse (2013) weiterlesen →
Review WRECK-IT-RALPH beginnt als der perfekte, bildgewordene Nerd-Traum: Frustrierte Game-Bösewichte, deren Arcade-Automaten über das Stromnetz (eine U-Bahn-Linie mit zentraler Konten-Station) verbunden sind und die nach Feierabend in anderen Games aus Frust zusammen einen heben, während die Helden ihrer Spiele sich an ihren verdienten Medaillen ergötzen, von den geretteten Figuren angehimmelt werden und jede Nacht rauschende Feste feiern. Wie geil ist das denn? Selbst für den sporadischen (aber hingebungsvollen) Gamer wie mich, wohl die coolste Idee, die ich je in einem Animationsfilm mit Videospiel-Anklängen entdeckt habe.
Auf dieser Prämisse surft WRECK-IT-RALPH zunächst einmal fröhlich, frech und visuell äußerst überzeugend durch die erste Hälfte und macht dabei, dank kreativer Einfälle wie den Anonymen-Bösewichte-Treffen im Zentrum des PACMAN-Labyrinths, uneingeschränkt Spaß. Animationsfilm: Ralph Reichts – Wreck-It-Ralph (2012) weiterlesen →
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