Trailer © by Sony Pictures Home Entertainment
Fakten
Jahr: 2008
Genre: Komödie, Kifferfilm
Regie: David Gordon Green
Drehbuch: Seth Rogen, Evan Goldberg, Judd Apatow
Besetzung: Seth Rogen, James Franco, Gary Cole, Danny McBride, Kevin Corrigan, Craig Robinson, Rosie Perez, Amber Heard, Bill hader
Kamera: Tim Orr
Musik: Graeme Revell
Schnitt: Craig Alpert
Review
Ich danke Gott (oder passender: allmighty Jah) für Marihuana..
Denn ohne Marihuana keine Kiffer, ohne Kiffer kein Kiffer-Humor und ohne Kiffer-Humor kein PINEAPPLE EXPRESS!
Red: “Warum tust du das nicht einfach und chillst dich.”
Dale: “Ich chille. Bin voll am chillen!”
Red: “Du wirkst nicht chillig..”
Dale: “Ich chill mehr als du!”
Red: “Du chillst mehr als ich?”
Dale: “Yo!”
Red: “Guck was ich trage. Kimono, digga! Was trägst du?”
Diese völlig verplante, übertriebene, weltfremde, von einem verknarzten Allerlei aus Belanglosigkeiten getragene Story über einen, der zur falschen Zeit am falschen Ort war, erspielt sich nach und nach immer mehr den Weg in mein Lieblingsfilm-Herz. Weil es anstatt sich abzunutzen jedes Mal mehr Spaß macht, Seth Rogen und James Franco’s vernebelter Odyssee durch die Straßen von L.A. beizuwohnen. Comedy pur, da sitzt einfach alles – sogar und das ist in Anbetracht des Themas geradezu unglaublich, die deutsche Synchronisation, die es schafft ohne (weiter als die Figuren es eh schon sind) ins Lächerliche abzugleiten den Stoner-Slang und Verbal-Unfug der benebelten Hirne einzufangen.
Matheson: “Ich spiel hier den Tighten. Aber tief in mir hab ich ne Menge Gefühle! Und du hast jedes einzelne davon verletzt.”
Man kann PINEAPPLE EXPRESS natürlich primär als Frontal-Komödie mit fragwürdigem Humor und Weltbild empfinden. Man kann jedoch auch etwas unter die Oberfläche schauen, denn wirklich groß wird der Film durch die kleinen, exakt beobachteten und umgesetzten Nuancen, die man schnell verpassen kann. Das beginnt bereits beim Aussahen von Hauptfigur Dale. Ein völlig unpassende Anzug – typisch für einen Knarzer, der sich irgendwie versucht in die Regelwerke des “Normalen” einzugliedern, dabei aber jede Sekunde als “nicht von dieser Welt” zu erkennen ist. Dale passt so wenig in einen Anzug, wie ein Schwein in eine Tofu Fabrik.
Auch alles, was die zwei liebenswerten Freaks auf ihrer Flucht an verpeilt-idiotischen Dingen tun (zumindest bevor alles völlig over-the-top wird), ist präzise an die Sinnlosigkeit der Entscheidungen völlig knatterer Leute angelehnt. Wenn überhaupt mal von A nach B gedacht wird, bleiben die Zwei meistens irgendwo auf dem Weg in THC-verklebten, wirren Gedankenwindungen kleben: Den aufmüpfigen Red mit Tape-Band an den Stuhl fesseln, dabei (ganz wichtig) noch die Haare fixieren. So schnell es geht die Flucht ergreifen und dabei halt den Kumpel im Polizeiwagen vergessen. Große Pläne für die Lösung der Probleme schmieden, aber mit laufendem Radio im Auto (für 15h) einpennen und somit natürlich die Batterie über den Jordan schicken. Das Handy (anstatt es effektiv zu schrotten, da man Alien-Verschwörungs-Ortung vermutet) gegen einen Baum werfen, natürlich nicht treffen und es dann nicht wiederfinden. Die Liste ist endlos, mein Kichern auch.
Es lässt sich schwer in Worte fassen warum, aber Judd Apatow, Seth Rogen und Evan Goldberg treffen skriptseitig eigentlich nonstop ins Schwarze. Wieso zur Hölle tun Dale und Saul nonstop so völlig dumme Dinge? Das macht doch kein normaler Mensch! Richtig. Aber sie sind nicht normal und somit ist die Antwort einfach: Sie tun es, weil sie stoned sind! Die Liste an Fails ist endlos, aber wer würde auch zunächst sein Leben vor schießenden Gangstern schützen, wenn er doch noch seiner Bubbe die Uhren umstellen muss?
Dale (raucht das Ananas Express): “Ist es wirklich so selten?”
Saul: “Das Seltenste… Es ist beinahe eine Schande es zu rauchen. Das ist wie ein Einhorn zu töten.. mit einer Bombe!”
Dazu noch das dauerhafte Geschwafel über Gott und die Welt, was genau GAR NICHTS transportiert, weil es einfach verkiffter Schwachsinn ist (den der Redende aber als ultra-philosophisch ansieht), die omnipräsente Homoerotik zwischen Dale und Saul (latent), Matheson und Budlofsky (weniger latent), Red und jedem anderen Mann (absolut nicht mehr latent), viel Skurrilität, Überdrehtheit und Wahnsinn und neben dem Dialogwitz auch noch beknackte Slapstick-Gags am laufenden Band.
Genau mein Humor und in Summe einfach ein köstlicher Film.
“Fuck the PO-LICE!”
Wertung
8 von 10 heiß gerauchten Roaches
Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):
Ich habe beim Trailer-Gucken gelacht, obwohl ich nicht alles verstanden habe, was die Typen gesagt haben. Die Beschreibung klingt auch recht verlockend.
Mein letzter Kifferfilm war “Paulette”, der mit der alternden Konditorin.
Die schnattern auch teilweise ziemlich durcheinander
Habe den nun schon zum 4. oder 5. Mal gesehen und liege jedes Mal am Boden. Das steht und fällt aber auch mit der Sympathie für Rogen, Franco, McBride & Co.
Ich finde die Bande super-sympathisch und bin schon amüsiert wenn ich die Herren nur grinsen sehe..
PAULETTE mus ich auch noch schauen, der wurde mir schon oft empfohlen!