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Film: Jack Reacher (2012)


Trailer by Paramount Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Thriller, Agentenfilm
Regie: Christopher McQuarrie
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Lee Child (Roman)
Besetzung: Tom Cruise, Rosamund Pike, Richard Jenkins, David Oyelowo, Werner Herzog, Jai Courtney, Vladimir Sizov, Robert Duvall
Kamera: Caleb Deschanel
Musik: Joe Kraemer
Schnitt: Kevin Stitt


Review
Ich gestehe: JACK REACHER überhaupt anzusehen, muss wohl oder übel als ein kleiner Anflug von Doppelmoral gewertet werden. Denn auf der einen Seite immer laut zu schreien “Alle Mann Cruise boykottieren, jeder Cent den seine Filme einnehmen ist ein Cent an Scientology” und auf der anderen Seite dann doch selber einen, sogar von Cruise (mit)produzierten Film anzusehen, passt nicht ganz zusammen. Schande über mein Haupt! Aber nun ist es aber passiert, ich hab ihn gesehen und auch wenn diese 130 Minuten nett waren, hätte ich nicht wirklich viel verpasst, wenn ich es gelassen hätte. Und wäre um ein schlechtes Gewissen ärmer.

Denn JACK REACHER ist Thriller-Kost von der Stange und Cruise – der in MAGNOLIA, COLLATERAL oder VANILLA SKY eindrucksvoll bewiesen hat, dass er trotz fragwürdiger Gesinnung verdammt intensiv schauspielern kann – überzeugt hier nicht im Ansatz. Film: Jack Reacher (2012) weiterlesen

Film: John Carter (2012)


Trailer © by Walt Disney


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Science-Fiction, Abenteuer, Western, Sandalenfilm, Trash
Regie: Andrew Stanton
Drehbuch: Andrew Stanton, Mark Andrews
Besetzung: Taylor Kitsch, Lynn Collins, Willem Dafoe, Samantha Morton, Thomas Haden Church, Mark Strong, Ciarán Hinds, Dominic West, James Purefoy, Bryan Cranston, Polly Walker, Daryl Sabara
Kamera: Daniel Mindel
Musik: Michael Giacchino
Schnitt: Eric Zumbrunnen


Review
JOHN CARTER, oder auch: wie man dem Zuschauer die Chance auf emotionale Empathie verwehrt.

Ganz selten trifft man auf einen Film, der es bewerkstelligt, wirklich alles was er zeigt in kaum beschreibbarem Maße unspektakulär, fad und blutleer wirken zu lassen. So hier: Nichts regt sich in diesem wild zusammengewürfeltem Mashup aus Western, Science-Fiction, Sandalenquatsch, Romanze und einigem, was uns noch an Genres einfällt. Nicht einen Moment interessiert es, ob und wie der Herr Carter seiner misslichen Lage entrinnen kann, kein Frame lang kauft man Herrn Kitsch und Frau Collins irgendeine zwischenmenschliche Emotion ab. Völlig ohne Dynamik, Esprit und Seele inszeniert, grauenhaft flach geschrieben, der Gipfel der audiovisuellen Teilnahmslosigkeit.

Kein Wunder, denn entscheidend für das Popcorn-fordernde Filmerlebnis sind nun mal die Figuren. Man will mit ihnen fiebern, man will sie lieben, sie hassen, man will irgendeine Form der Bindung entwickeln. Das funktioniert hier von Minute Eins an nicht. Kitsch beweißt, nach dem gescheiterten SAVAGES, erneut, dass seine einzige Qualität der offensichtlich regelmäßige Kampf mit der Hantelbank ist, Lynn Collins steigt direkt auf diesen Level ein und der schauspielerische Unterbietungs-Wettbewerb ist entfesselt. Wer schlechter ist, fällt schwer zu sagen – unterirdisch spielen sie beide, zwei leere Hüllen in albernen Kostümen. Film: John Carter (2012) weiterlesen