Pet (http://www.imdb.com/title/tt1183374/) – Horror, Psychothriller, USA, 2016 – Regie: Carles Torrens, Skript: Jeremy Slater, Kamera: Timothy A. Burton, Musik: Zacarías M. de la Riva, Copyright (Titelbild, Bildausschnitte, Trailer): Pandastorm Pictures
Review Schüchterne Loner, gebeutelt vom freudlosen Leben und in eine Obsession getrieben, welche sie zunehmend in einen Strudel des Irrsinns stürzen lässt – ursprünglich in der Tradition des Kinos sicher noch weit früher entstanden, spätestens jedoch in Scorsese’s TAXI DRIVER als meisterhafte Blaupause inszeniert, ist dieses Grundmotiv kein neues, im Gegenteil, bedient die gängige These, dass Einsamkeit und Wahn dicht beieinander liegen können. Dank handwerklicher Kompetenz, fähigen bis starken Darstellern und einer Hand voll cleverer Ideen, wandert mit dem kleinen, unscheinbaren Film PET nach einigen Screenings auf Fantasy-Film-Fest-Nights jedoch ein wenig mehr, als der naheliegende Reißer in den heimischen BluRay-Player.
Während wir zunächst Zeuge sind, wie der (von Dominic Monaghan sehr ambivalent, in Spitzen unheimlich creepy dargestellte) Seth seinem täglichen Trott nachgeht, wird schnell bewusst, dass er mit Menschen weit weniger gut auskommt, als mit den Hunden des Tierheims in dem er arbeitet. Unsicherheit, tiefe Unzufriedenheit und ein Mangel an sozialer Kompetenz zeichnen ihn aus (Los Angeles als weiträumiges, leeres Setting spiegelt seine Einsamkeit perfekt), in Summe verleiht all dies seinem Auftreten stetig eine latent unangenehme Note. Als er bald schon im Bus seinen Mut zusammen nimmt und Holly, eine junge Frau, die er bereits in Zeiten der Highschool anhimmelte anspricht, jedoch gnadenlos abblitzt, beginnen die Dinge ihren morbiden Lauf zu nehmen. Film geschaut: Pet (2016) weiterlesen →
Ich war jetzt eine ganze Weile nicht dabei, weil ich durch veränderte Umstände nicht recht den Elan fand weiterhin beim Media Monday mitzumachen, aber zum Jubiläum der 300. Ausgabe muss ich natürlich wieder einsteigen. Hoch er Tassen Wulf, an dreihundert Sonntagen hast du uns konsequent und stetig deinen Lückentext zur Verfügung gestellt, das ist echt eine tolle Leistung!
1. Besonders schätze ich am Media Monday das miteinander. Für mich heißt mitmachen nicht nur schreiben, sondern auch lesen (was der Grund ist, warum ich mich in letzter Zeit eher rar gemacht habe) und freue mich über viele andere Gedanken und Meinungen.
2. Was ich mir hingegen vom Media Monday wünschen würde, ist nichts von Wulf, der macht einen guten Job, aber dass der ein oder andere Teilnehmer ruhig mal mehr als nur einen Einzeiler pro Frage beisteuert. Aussagen sind gut, Begründungen sind besser. Meinung: Media Monday #300 weiterlesen →
Man kann Filme auf BluRays und DVDs pressen, die Promo-Maschinerie so üppig und viral wie möglich anwerfen und darauf hoffen daran so gut es geht zu verdienen – so sehen wir es jeden Monat aufs Neue, wenn die Anzugträger der großen Studios mit oftmals recht lieblosen Editionen der neusten Blockbuster, etc. den Heimkino-Markt überschwemmen und drauf hoffen, dass diese Produkte bestenfalls weit stattlicher performen, als nur ihr Geld wieder einzuspielen. Und auch wenn oftmals gute Filme auf diesen jeweiligen Discs enthalten sind, kommen gerade in Liebhabern, für die Film mehr als die bessere Berieselungs-Alternative zur Langeweile darstellt, die ihn lieben und trotz Streaming und iTunes-Käufen noch physische Sammlungen pflegen – also eigentlich genau die Schicht darstellen, an die sich im Zeitalter der Datenströme greifbare Veröffentlichungen richten sollten – erhebliche Zweifel auf: Wo ist die Leidenschaft geblieben? Wo die Freude an der Kunst, das Zelebrieren eines gelungenen Werkes und die Bereitschaft durch Zusatzmaterial und wohl-kuratierte Ergänzungen ein tieferes Einsteigen in die Materie zu ermöglichen? Oftmals fehlt da etwas.
Doch glücklicherweise gibt es Labels, die in keiner ihrer Veröffentlichungen auch nur den Hauch eines Zweifels aufkommen lassen, dass diese von innigen Liebhabern für innige Liebhaber gestaltet wurden. Bildstörung (von mir an anderer Stelle bereits genau dafür gelobt) gehört dazu, Subkultur Entertainment und ’84 Entertainment, ebenso wie die häufigen schönen Mediabooks von Koch und Capelight. Und, um nach den ewigen einleitenden Ausführungen endlich mal zum Punkt zu kommen, auch der noch recht junge Ableger der (gar nicht so) kleinen, aber (dafür sehr) feinen DIY-Filmdatenbank OFDb, namens OFDb-Filmworks haut seit Ende 2013 ein ums andere Mal ganz großartige Editionen kontroverser Klassiker und vergessener Perlen raus – mit der richtigen Einstellung, denn wer augenzwinkernd auf die eigenen Veröffentlichungen Pressestimmen wie “Ein geschmackloses Machwerk voller Perversitäten” abdruckt, ist sich seiner Sache mehr als sicher.
Und nun, als nächsten exquisit geschliffenen Diamanten in der Label-eigenen Vita, haben OFDb Filmworks die in Deutschland längst überfällige BluRay-Veröffentlichung des bis dato nur auf uralten DVD-Releases und zu horrenden Preisen gehandelten, phänomenalen Kinodebuts von Michael Mann an sich genommen. Mann, seines Zeichens einer der einflussreichsten, wenn nicht gar der bedeutendste US-Amerikanische Thriller-Auteur der letzten dreißig Jahre und neben HEAT für mehr als eine Handvoll weiterer Meisterwerke verantwortlich, hat für seinen Stil-prägenden, nüchternen Neo-Noir natürlich nicht weniger als eine anständige HD-Abtastung in üppigem Gewandt verdient – demnach ist es umso schöner, dass bei der Zusammenstellung der 5-Disc Ultimate Edition alles andere als kleine Brötchen gebacken wurden.
In einem hochwertigen Slipcase aus dicker Pappe, welches lediglich vorne (in schöner glänzender Optik) mit dem Poster und hinten mit einem schönen Filmzitat bedruckt ist, kommt ein Digipak, ebenfalls hochwertig bedruckt, in dem die 5 Discs (2 BluRays, 3 DVDs) und weitere Film-Zitate ihren Platz finden.
Enthalten sind zudem ein Booklet mit einem (bärenstarken, extra für die VÖ verfassten) Essay von Prof. Dr. Marcus Stiglegger, in dem er THIEF in den Kontext des Film Noir einordnet (12 Seiten) und ein gefaltetes Filmposter.
Die enthaltenen Fassungen
Die 1981er Kinoversion von THIEF (auf BluRay & DVD).
Der 2014 von Mann angefertigte Director’s Cut (auf BluRay & DVD), in Kooperation mit Mann neu in 4K abgetastet und restauriert.
Die 1995 zum Laserdisc-Release angefertigte Special-Director’s Edition. (auf DVD)
Fakten Jahr: 1958 Genre: Mystery-Thriller, Drama Regie: Alfred Hitchcock Drehbuch: Samuel A. Taylor, Alec Coppel Besetzung: James Stewart, Kim Novak, Barbara Bel Geddes, Tom Helmore, Henry Jones Kamera: Robert Burks Musik: Bernard Hermann Schnitt: George Tomasini
Review Millionenfach verehrt, tausendfach zitiert, hundertfach kopiert – und nun zum ersten Mal von den 800+ Kritikern und Filmwissenschftlern der Sight & Sound-Umfrage zum “Besten Film aller Zeiten” gewählt: Alfred Hitchcock’s VERTIGO!
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