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Animationsfilm: Die Letzten Glühwürmchen – Hotaru no haka (1988)


Trailer © by AV Visionen


Fakten
Jahr: 1988
Genre: Anti-Kriegsfilm, Drama
Regie: Isao Takahata
Drehbuch: Isao Takahata, Akiyuki Nosaka
Sprecher: Tsutomu Tatsumi, Ayano Shiraishi, Akemi Yamaguchi, Yoshiko Shinohara
Kamera: Nobuo Koyama
Musik: Michio Mamiya
Schnitt: Takeshi Seyama


Review
Dass weder Zeichentrickfilme, noch japanischer Anime per se als Kinderkram abgetan werden dürfen, sollte jedem klar sein. Ist es jedoch leider nicht. Doch wer an diesem Fakt zweifelt, kann einfach ins Jahr 1988 reisen – dem Jahr in dem das Studio Ghibli mit DIE LETZTEN GLÜHWÜRMCHEN ein waschechtes anti-Kriegs-Drama im Anime-Gewand schuf. Ein wirklich, wirklich bitteres.

Angesiedelt im Japan des zweiten Weltkrieges, wird eine tieftraurige Geschichte von Zusammenhalt, Verlust, Unmenschlichkeit und Stolz erzählt. Offensichtlich dreht es sich zwar “nur” um den jungen Seita und seine Fürsorge für die noch viel jüngere Schwester Seitsuko, im Kern geht es jedoch um viel mehr: Der Film ist eine schreiende Anklage an den Krieg, die unangenehmen Veränderungen, die er mit sich bringt und den Verfall von Mitgefühl und Güte. Animationsfilm: Die Letzten Glühwürmchen – Hotaru no haka (1988) weiterlesen

Serie: Breaking Bad – Season #2 (2009)


Trailer © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Drama, Gangster, Thriller, Schwarze Komödie
Showrunner: Vince Gilligan
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Musik: Dave Porter


Review
Von vielen modernen Blockbuster-Filmen wünscht man sich, viel öfter mal überrascht zu werden. Es wäre toll wenn Filmemacher, Studios und wahrscheinlich vor allem Produzenten sich einfach mal etwas trauen würden – Konsequenz zu zeigen, ungeahnte Pfade zu beschreiten, einfach mal auszuflippen – sie müssten viel häufiger den Zuschauer anbrüllen, frech den Stinkefinger zeigen und brutal auf freigelegte Nervenenden eintreten, nur um über die verstörte Reaktion lachen.

Gibt es im Kino leider nicht mehr oft. Eigentlich nie.
Im TV scheinbar schon, die Lösung heißt BREAKING BAD – Season #2.
Serie: Breaking Bad – Season #2 (2009) weiterlesen

Film: Der Geschmack Von Rost Und Knochen – De Rouille Et D’os (2013)


Trailer © by Universum Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Drama
Regie: Jacques Audiard
Drehbuch: Jacques Audiard, Thomas Bidegain
Besetzung: Marion Cotillard, Matthias Schoenaerts, Armand Verdure, Céline Sallette, Corinne Masiero, Bouli Lanners, Jean-Michel Correia, Mourad Frarema, Yannick Choirat
Kamera: Stéphane Fontaine
Musik: Alexandre Desplat
Schnitt: Juliette Welfling


Review
Vielleicht ist es Bestimmung, oder höhere Gewalt, wahrscheinlich aber nur Zufall, unwahrscheinlich ein last-Minute-Kalkül beim späteren der Zwei, aber definitiv überrascht es, dass die zwei stärksten Dramen des bisherigen Kinojahres 2013 auf den gleichen Song Bon Iver-enden. Und definitiv entfalten hier, in DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN, als Abschluss einer ganzen Reihe (vor allem textlich) perfekt gewählter (POP-)Songs, die Zeilen “Someday my pain, will mark you, harness your blame, and walk through” eine besondere Bedeutung.

Ja, nach der Verwebung all der Probleme, in die der schroffe, oft unbedachte Alain sich im Laufe der Geschichte reingeritten hat – nachdem er von seiner Verlorenheit und Verantwortungslosigkeit beinahe endgültig überrollt und irreversibel zu Fall gebracht wurde – und des Schicksals von Stéphanie, die in ein tiefes Loch fiel, dessen Wände zu steil und glatt zum rausklettern wirkten, bekommen diese Zeilen aus dem Song eine tiefere Bedeutung. Film: Der Geschmack Von Rost Und Knochen – De Rouille Et D’os (2013) weiterlesen

Serie: Breaking Bad – Season #1 (2008)


Trailer © by Sony Pictures Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2008
Genre: Drama, Gangster, Thriller, Schwarze Komödie
Showrunner: Vince Gilligan
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Musik: Dave Porter


Review
Mit dem Vorwissen: “Ein Chemielehrer erfährt das er Krebs hat und fängt an Crystal-Meth zu kochen”, spekuliert man im Vorfeld auf alles und nichts. Absolut nicht einzuschätzen, was bei solch einer Prämisse in Form einer ersten Staffel aus nur 7 Folgen auf einen zukommt – vor allem die Tonalität der Serie im Voraus zu erraten ist (nun, da ich die erste Staffel geschaut habe, weiß ich das umso mehr) absolut unmöglich.

Überwiegend melancholisch und auf die Krankheit fokussiert?
Harte Einblicke auf das Streetlife der Meth-Pusher?
Trockener schwarzer Humor?
Mehr auf das Menschliche ausgerichtet?

Alles plausibel.
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Film: Die Jagd – Jagten (2012)


Titelbild & Trailer © by Universum Film


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Drama, Thriller
Regie: Thomas Vinterberg
Drehbuch: Thomas Vinterberg, Tobias Lindholm
Besetzung: Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsen, Annika Wedderkopp, Lasse Fogelstrøm, Susse Wold, Anne Louise Hassing, Lars Ranthe, Alexandra Rapaport, Sebastian Bull Sarning, Steen Ordell Guldbrand Jensen, Daniel Engstrup, Troels Thorsen
Kamera: Charlotte Bruus Christensen
Musik: Nikolaj Egelund
Schnitt: Janus Billeskov Jansen, Anne Østerud


Review
Der dänische Dogma ’95-Autheur Thomas Vinterberg erschafft mit DIE JAGD erneut ein bitteres, beängstigend reales Drama, dessen Thematik von enormer gesellschaftlicher Relevanz definiert ist: Nach dem familiären Stillschweigen graunvoller Missstände im 1995er DAS FEST, geht es nun um unreflektierte, wütende Gruppendynamik. Normale Menschen durch einen kleinen, aber wirkungsvollen Impuls mobilisiert, durch eine leitende Führerfigur zu einem wütenden Mob aufgeschaukelt und in völlig abnormen Wahn verfallen.

Um zu verdeutlichen, wie schnell so etwas gehen kann – wie schwierig es sein kann reflektiert zu bleiben und nicht blind zu folgen, zu hinterfragen und immer skeptisch zu sein – wählt er für seine bedrückende Menschlichkeitsstudie ein Thema, bei dem jeder normal denkende Mensch ganz schnell rot sieht: Kindesmissbrauch. Geringste Anzeichen lassen bereits sämtliche Alarmglocken läuten, blitzschnell sind langjährige Freunde zum potentiellen Täter geworden (und somit auf die Abschussliste gerutscht) und die gelebte Integrität einer Person, welche immer problemlos akzeptierte war, wird in Frage gestellt. Wenn es schwer fällt ruhig zu bleiben, kann Vertrauen schnell in Hass umschlagen. Eine beiläufige Aussage kann reichen, um Lawinen ins Rollen zu bringen. Film: Die Jagd – Jagten (2012) weiterlesen