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LP: Lusine – The Waiting Room (2013)

Titelbild © by Ghostly International



Wenn man – wie ich derzeit – viel zu tun hat und sich dabei größtenteils recht stark konzentrieren muss, ist Musik, der eine gewisse Tiefenentspanntheit innewohnt, die beste Wahl zur Begleitung. Lusine’s 2013er Album THE WAITING ROOM hat diese Tiefenentspanntheit in allen denkbaren Facetten. Stilistisch irgendwo zwischen Downbeat, knisterndem Slow-House, leichter Electronica, oder unaufdringlichem Indie-/Synth-/Electropop angesiedelt, allerdings nie klar in einem dieser Genres verortet, schafft Lusine 10 Tunes, die allesamt eine schwärmerische Verträumtheit eint. Melodische Flächen, flackernde Synthesizer, dezente Drums, gehauchte Vocals – das geht alles tief ins Herz. Wirklich wundervolle Musik, die mir, wenn ich beim hören die Augen schließe, Impressionen von befreiten Autofahrten auf malerischen Küstenstraßen in Erinnerung ruft.  LP: Lusine – The Waiting Room (2013) weiterlesen

LP: Floating Points – Elaenia (2015)


Quelle: Floating Points YouTube-Kanal


Floating Points, dem ein oder anderen sicher bereits durch deepe, basslastige House-Produktionen mit heftig britischem Einschlag (im besten Sinne) bekannt, lieferte Ende letzten Jahres seinen Debut Longplayer ab. Ein Album. Das betone ich so stark, weil Floating Points entgegen der häufig gescheiterten Versuche seine Single um Single produzierenden Kollegen aus der DJ-Booth, die “Album” mit “es muss ab und zu ein Ambient- oder Downbeat-Stück zwischen die Dancefloor-Tools gekleistert werden” verwechseln, ein wirklich facettenreiches und vielschichtiges Werk geschaffen hat – Musik die lebt und atmet. Die in Bewegung ist.

Elektronische Einflüsse bleiben zwar ebenso deutlich zu vernehmen, wie dezent begleitende, jazzige Drums und das klassische Piano, welches immer wieder in Symbiose mit Synthesizern und Basslines durch die Stücke haucht. Mit pumpender Musik, zu der man alkoholisiert das Tanzbein schwingt, hat das allerdings rein gar nichts zu tun (und das ist auch gut so). Müsste man die Vielfalt die aus den wenigen, aber recht lang geratenen Stücken in den unterschiedlichsten Sprachen zum Hörer spricht in eine Schublade pressen, wäre ELAENIA wohl ein zeitgenössisches Jazz-Update, dass einen waghalsigen Spagat meistert: Ein Bein in der Vergangenheit, das Andere in der Zukunft, bloß die Gegenwart wird ausgelassen, denn diese Musik klingt nostalgisch und doch ihrer Zeit voraus.

Grandiose LP und viel zu lange im überladenen Irrgarten meiner Playlists untergegangen, bis ich sie nun wirklich und mit ganzem Herzen entdeckt habe. Lauscht mal, es lohnt sich!

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LP: 40 Winks – Sound Puzzle (Deluxe Edition, 2015)


Quelle: bajkibajk YouTube-Kanal


Project Mooncircle (ich könnte für jede Veröffentlichung des Labels einen automatischen Blogpost programmieren, ist eh immer top) hat ein ursprünglich auf MERCK erschienenes 2007er Downbeat-/Trip-Hop-/Instrumental-Hip-Hop-Album von 40 Winks in einer Deluxe Edition released. Die warmen, verspielten Beats grooven und wabern vor sich hin und das Resultat ist genau mein Ding. Schöne Samples zwischen G-Funk, Piano-Strings und jazzigen Einflüssen, ab und an ein paar Cuts drin – da werden verstärkt Erinnerungen an Nightmares On Wax wach, die das Herz eines alten Hoppers instantan höher schlagen lassen. Auf Bandcamp fliegt die Ur-Version auch noch für einen läppischen Fünfer rum, die knapp zehn Bonustitel auf der (remasterten?) Deluxe-Edition sind aber ein definitiver Mehrwert. Knisternde Deepness, die die passende Melancholie für das aktuelle Dauergrau in sich trägt. Hört mal rein

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LP: Ivy Lab – 20/20, Vol. 1 (2015)


Quelle: UKF YouTube-Kanal


Seitdem ein ausgewiesener Musik-Kenner vor etwa einer Woche in einem sozialen Netzwerk die neue (bzw. Debut-) Ivy Lab LP 20/20, VOL. 1 aufs äußerste abfeierte, dadurch meine Aufmerksamkeit weckte und ich “mal rein hörte”, läuft das Ding hier auf heavy rotation. Abolut großartig, weil  der Sound der drei 170-Götter (Ivy Lab sind Stray, Halogenix & Sabre) in perfekter Symbiose meine komplette Musik-Sozialisation zusammenzufasst. Irgendwo zwischen dreckig zusammen-gesampleten Company Flow Oldskool-Instrumental-Hip-Hop und gerade noch genug Synthesizern, etc. um sich ebenso elektronisch anzufühlen, wabern die angenehm unperfekten, aber dennoch mächtig schiebenden Beats vor sich hin. Gepitchte Samples im Loop runden ab, jacker ist glücklich. Sicher eins der besten Alben der letzten Zeit. LP: Ivy Lab – 20/20, Vol. 1 (2015) weiterlesen

LP: Caribou – Our Love (2014)


Quelle: Sound Sunsets YouTube-Kanal


Die Musik von Caribou (aka Daphni) hat mir schon immer meist gut gefallen. Zum einen ist sie sehr melodisch, ohne dabei zu kitschen, zum anderen hat seine Version von House und Electronica immer etwas organisches, greifbares. Sein Neues Album OUR LOVE gefällt mir im Vergleich aber nochmal besonders gut. Viele Vocal-Samples und Flächen schaffen einen durchweg warmen Klang, durchzogen von einer leichten Melancholie – genau das, was man bei Dauergrau und Regenstürmen brauchen kann!

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