Review Ein Glück – scheinbar ist den Machern von TRUE BLOOD rechtzeitig (also in der Drehpause zwischen S3 und S4) aufgefallen, was für eine absolut lächerliche Kitsch-Grütze sie zum Finale der eh schon sehr durchwachsenen dritten Staffel zusammen gekocht hatten. Dass sie das ganze wohl auch (wie ich es zumindest tue) eher als Fehler werten, zeigt sich in der Konsequenz, mit der das Staffelfinale von Season #3 hier direkt zu Anfang “aus der Welt geschafft“ wird:
Fakten Jahr: 2014 Genre: Science-Fiction, Comicverfilmung Regie: Bryan Singer Drehbuch: Simon Kinberg Besetzung: Patrick Stewart, Jennifer Lawrence, Ian McKellen, Halle Berry, Hugh Jackman, James McAvoy, Nicholas Hoult, Anna Paquin, Ellen Page, Peter Dinklage, Shawn Ashmore, Omar Sy, Evan Peters Kamera: Newton Thomas Sigel Musik: John Ottman Schnitt: John Ottman, Michael Louis Hill
Review So, nun hab ich es endlich auch noch ins Kino geschafft und muss sagen: Die Leinwand war die richtige Entscheidung!
X-MEN: DAYS OF FUTURE PAST ist einfach eine rundum gelungene Comic-Verfilmung, wobei das Stichwort hier COMIC und nicht verFILMung ist. Bryan Singer hat eine gute Mischung aus Tempo, Action und bunten Effekten gefunden, die aber durch ausreichend ruhige Charakter-Momente, die nötige, doch keineswegs überzogene Ernsthaftigkeit und eine gewisse Dramatik zusammen gehalten wird. Dass trotz potentieller Gefahr der Auslöschung der letzten Mutanten in der Zukunft die Inszenierung dennoch oft (besonders in Verbindung mit dem gereiften Wolverine) ein gewisses Augenzwinkern beinhaltet, gestaltet die neuste Geschichte der filmischen X-MEN relativ comichaft, ohne dabei die Pfade von Albernheit oder Simplizität zu bewandern. DAYS OF FUTURE PAST findet in allen Aspekten die goldene Mitte – das Resultat ist schwer unterhaltsam und ein schöner Sommerblockbuster, der definitiv für die Leinwand und ein riesiges Soundsystem gemacht wurde. Film: X-Men: Zukunft Ist Vergangenheit – Days of Future Past (2014) weiterlesen →
Review Die zweite Staffel von TRUE BLOOD knüpft genau dort an, wo die erste aufgehört hat: Jason ist schwer traumatisiert und sein Herz ist gebrochen, Sookie schwebt in siebten Himmel, weil die akute Bedrohung auf sie beseitigt wurde, Tara wurde in Maryann’s Villa aufgenommen, Bill plagt sich mit der aufmüpfigen Jessica herum und Lafayette ist immer noch der schrägste Dude überhaupt.
Basierend auf den Ereignissen der vorigen Staffel, beginnen die Autoren einige interessante parallel-Handlungen zu spinnen. Jason z.B. der begonnen hat den Vampiren die Schuld für seinen herben Verlust (und, wie für Hass-getriebene Seelen üblich, auch alles andere Unheil der Welt) zu geben, schließt sich den christlichen Extremisten der Fellowship of the Sun an und rüstet für den heiligen Krieg auf – das schafft Reibungsflächen, denn dank Sookie’s immer intensiver werdender Beziehung zu Bill, entsteht eine brisante Konstellation, die später durch eine Verkettung von Zufällen aufeinander losgelassen wird. Schnell ist auch klar, dass mit Maryann etwas nicht stimmen Kann – in ihrer Gegenwart wird jedes Fest zur Orgie, willkürliche Gewalt bricht aus und alles und jeder ist ihr bedingungslos hörig. Dazu kommen noch diverse brutale Mordfälle und ein genügend vertracktes, bald zu lösendes Mystery-Puzzle ist vorhanden.
Schön ist, dass keine der bekannten Figuren charakterlich stagniert. Stattdessen erfahren wir immer mehr über alle Beteiligten (u. A. auch einige spannende Episoden aus Bill und Eric’s weit entfernter Vergangenheit) und begreifen langsam wie alle Anwesenden von Grund auf ticken. Als Bereicherung, zunächst jedoch eher für den Nerv-Faktor, wird mit Jessica, die erst gegen Ende der Season #1 ihre “Origin” hatte, eine vollwertige neue Hauptfigur etabliert – und ihr tragisches Schicksal schafft Verständnis für die unbeherrschten jugendlichen Ausbrüche.
Der Stil der Inszenierung bleibt identisch – TRUE BLOOD ist eine Fantasy-Soap-Opera-Splatter-Softporn-Serie – aber den erzählerischen Fluss ziehen die Macher langsam (und kontinuierlich) an, was in Bezug auf Faktoren wie Spannung, Blutigkeit und Action einen Deut mehr Punkten lässt, als die voran gegangenen zwölf Episoden. Auch der mythologische Rahmen wird gesprengt: Gegen Ende drehen einige Handlungsfäden mächtig am Rad, da die Vampire nun weitere übernatürliche (und machtvolle) Gesellschaft bekommen haben. Muss man verdauen. Durch die ganze Fellowship-Storyline bleibt jedoch die Vampir-Parallelgesellschaft auch weiterhin genügend im Fokus, als dass die Serie aus dem Rahmen liefe.
Hat (wieder) Spaß gemacht und (wieder) zum Weitergucken animiert.
Wertung 8 von 10 körperwarmen Kunstblut-Drinks
VVeröffentlichung TRUE BLOOD – Season #2 ist bei Warner Home Video als BluRay und DVD erschienen.
Weblinks IMDB MOVIEPILOT Streamen: Werstreamt.es Leihen: LOVEFILM Ihr wollt die Serie kaufen? Dann nutzt doch mein Amazon-Partner-Widget (falls ihr es nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt) und spült mir damit ein paar Cent Provision in die Serverkasse:
Review Man nehme einen Fantasy-Stoff als Basis, addiere einen Teil blutigen Body-Horror, vier Teile Soap-Opera, nach belieben etwas Thriller, deute in Nuancen das Drama an und lagere das alles eine Weile in der Schublade mit dem Softporn Zutaten – heraus kommt die erste Staffel der HBO-Serie TRUE BLOOD. Grundvoraussetzung diese Serie mögen zu können, ist natürlich eine Grundoffenheit zur Vampir-Thematik, denn primär ist TRUE BLOOD eben eine Vampir-Serie – allerdings eine die vieles richtig (oder anders) macht, als viele andere Ansätze, die schon von vornherein versagen.
In TRUE BLOOD leben Vampire geduldet, aber nicht wirklich akzeptiert, in einer Parallelgesellschaft mit eigenen Gesetzen und Strukturen inmitten der Menschheit. Fanatische Kirchen wollen sie ausrotten, ebenso setzen sich Aktivisten für Ihre Rechte ein, die parallelen zu Rassentrennung in der Vergangenheit und Rassismus in der Gegenwart sind gewollt und unübersehbar. Nachdem eine japanische Firma das Blut-Surrogat “True Blood” auf den Markt geworfen hat, um Vampire endgültig unabhängig von menschlichen Menüs zu machen, beginnen einige Vampire das sogenannte “Mainstreaming” – ein angepasstes Leben, inmitten der “normalen” Menschen, ohne hervor zu stechen, oder ähnliches. Einer von ihnen taucht im verschlafenen Südstaatenkaff Bon Temps auf, was einigen Bewohnern nicht wirklich schmeckt und die Dinge nehmen ihren Lauf. Serie: True Blood – Season #1 (2008) weiterlesen →
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