Zurück aus dem Urlaub, da wird der Media Monday #165 wieder mitgenommen!
1. Wenn SchauspielerInnen unter die SchriftstellerInnen (wahlweise alternativ: MusikerInnen) gehen, kann das wie im Fall Robert Gwisdek sehr erfolgreich enden. Der macht nämlich als Käptn Peng coolen HipHop mit gehaltvollen Texten und schreibt interessante Gedichte, etc.
2. Biografien zu verfilmen, kann oft sehr öde werden. Die Biopics müssen auch generelle Fragen des Lebens anhand des Weges der Figur behandeln (wie z.B. Demenz in THE IRON LADY), sonst wird das nix.
3. Bildqualität in SD sollte man heutzutage eigentlich nicht mehr sehen müssen, denn tolle Filme sollten auch mit tollem Bild gesehen werden. 4K ist für Wohnzimmer-TVs vielleicht langsam schon übertrieben, aber mal ehrlich: 704*480 Pixel? Reicht doch niemals um auch nur Annähernd Anzahl und Form der Kristalle auf klassischem Zelluloid zu “simulieren”.
4. BOYHOOD war für mich die großartigste Überraschung der jüngeren Vergangenheit, weil ich es irgendwie geschafft habe erst zwei Wochen vor Start das erste Mal vom Projekt zu hören. Ansatz UND Ergebnis waren dann absolut mindblowing. 12 Jahre Drehzeit – Linklater ist echt der Mann für Ausnahmeprojekte!
5. An Büchern schreckt mich am ehesten der Sticker “Spiegel-Bestseller” ab, denn das setze ich irgendwie mit “Platz 1 der deutschen Single-Charts” gleich. Die Masse irrt oft. Vielleicht ist diese Vorurteil aber auch großer Quark?
6. Aus Filmen/Büchern/Serien zu zitieren ist für mich mein täglich Brot – leider versteht es nur selten jemand, denn mein Umfeld ist wenig Film-affin. Noch häufiger zitiere ich nur Helge Schneider – und das versteht dann gar keiner mehr und ich ernte seltsame Blicke.
7. Zuletzt gesehen habe ich gestern Abend THE CONGRESS von Ari Folman und das war zunächst wundervoll, dann verwirrend, dann noch verwirrender, plötzlich erleuchtend und unterm Strich eine vollkommen außergewöhnliche filmische Erfahrung , weil der Film auf so vielen Ebenen interessante Gedanken zu so vielen Themen transportiert, dass es unmöglich ist, sie in einem Durchgang zu erfassen. Eine meta-Betrachtung der Filmindustrie, ihrer Intentionen und der Illusion die sie für uns erschafft, Prognosen der Entwicklung (von Film und Menschheit), Thesen zum Eskapismus, Reflektion über das Altern, und, und, und… Ich denke ich werde ihn schnellstens nochmal ansehen!