Archiv der Kategorie: Dokumentarfilm

Informatives / Investigatives / Skandalöses / Schockierendes / Unfassbares / Unbekanntes / Verstecktes / Geheimes

Dokumentation: Room 237 (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Rapid Eye Movies


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Dokumentation
Regie: Rodney Ascher
Drehbuch: Rodney Ascher
Besetzung: Bill Blakemore, Geoffrey Cocks, Juli Kearns
Kamera: –
Musik: William Hutson, Jonathan Snipes
Schnitt: Rodney Ascher


Review
Eine Doku über denkbare Deutungen von Stanley Kubrick’s SHINING? Das klingt zunächst erst mal interessant und das ist es auch, denn was hier an Interpretationen und Subtext-Analysen aufgefahren wird, ist wirklich ungewöhnlich und höchst abgefahren.

Ich persönlich als passionierter Podcast-Höhrer und Review-Leser vertrete ja folgende Sicht: Es gibt nichts schöneres als Film-Nerds/-Liebhabern/-Kritikern beim sinnieren zu einem bestimmen Thema und analysieren eines spezifischen Films zuzuhören. Und deshalb ist ROOM 237 ein gefundenes Fressen, denn hier steckt von relativ nahe liegender Deutung bis zur völlig abgedrehten Verschwörungstheorie alles drin.
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Dokumentation: Let’s Make Money (2008)


Trailer © by EuroVideo Medien GmbH


Fakten
Jahr: 2008
Themen: Kapitalismus, Geld, Ausbeutung
Regie: Erwin Wagenhofer
Konzept: Erwin Wagenhofer
Kamera: Erwin Wagenhofer
Musik: –
Schnitt: Paul M. Sedlacek


Review
LET’S MAKE MONEY – ein kommentarloser Dokumentarfilm über die Wege des Geldes im modernen, entmaterialisierten Hyperkapitalismus. Gier entfesselt, maximale Gewinnoptimierung geht über alles, Rendite ist der neue Gott am Himmel der Übersättigten.

Regisseur Erwin Wagenhöfer wählt den neutralen Weg: Ohne Off-Kommentar sollen Bilder und Beteiligte für sich sprechen. Rund um die Welt fängt die Kamera Orte und Stimmen ein – wer gewinnt, wer verliert? Auf welchen Wegen wird Geld gemacht? Wo fließt es, wie wird es an Steuer und Ethik vorbei geschleust? Dokumentation: Let’s Make Money (2008) weiterlesen

Dokumentation: Micropolis – La Citadelle Assiégée (2006)


Trailer © by © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2006
Genre: Dokumentation, Doku-Fiction
Regie: Philippe Calderon
Drehbuch/Konzept: Philippe Calderon, Georges Marbeck
Kamera: Nedjma Berder, Piotr Stadnicki
Musik: Frédéric Weber
Schnitt: Sylvain Lebel


Review
Eine völlig abgefahrene, höchst gelungene Mischung aus Natur-, bzw. Tier-/Insekten-Filmerei und einem etwas ungewöhnlichen Spielfilmkonzept.

In absoluten High-End-Aufnahmen – viel Tiefenschärfe, starke Perspektiven, besondere Motive – bringt der Film uns Organisation, Funktionsweise und Aufbau von sowohl Termiten- als auch Ameisenstaaten näher. Tendenziell zwar Wikipedia-Wissen, aber diese Bilder sind absolut einzigartig und geben einen ungewohnt umfassenden Einblick in die tiefsten Tiefen des endlosen Krabbelns.

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Dokumentation: We Are Legion – The Story Of The Hacktivists (2012)


Trailer © by Zweitausendeins Edition Dokumentation


Fakten
Jahr: 2012
Themen: Anonymous, Hacking, Cyber-War
Regie: Brian Knappenberger
Konzept: Brian Knappenberger
Personen: Anon2World, Anonyops, Julian Assange, Aaron Barr, Adrian Chen, Gabriella Coleman, Peter Fein, Commander X., Mike Vitale
Kamera: Lincoln Else, Dan Krauss, Scott Sinkler
Musik: John Dragonetti
Schnitt: Andy Robertson


Review
WE ARE LEGION ist ein Dokumentarfilm, der dem ein oder anderen vielleicht wirklich etwas erzählen kann, was er bis dato noch nicht wusste, oder zumindest einen etwas differenzierteren Blick auf ein Phänomen liefert, dass medial recht heftig diabolisiert wird.

Vor einigen Jahren, zur Zeit der ersten großen Wikileaks-Enthüllungen, ging der Name das erste Mal durch die Massenmedien: Anonymous. Von besagten Medien als “kriminelle Hacker-Vereinigung”, “Cyber-Terroristen”, oder ähnliches bezeichnet, machte das Kollektiv, dessen Sinnbild schnell die Guy Fawkes-Maske wurde, zunächst Schlagzeilen durch das Plattmachen der Server von PayPal und verschiedenen Kreditkartenanbietern (welche WikiLeaks den Geldhahn zugedreht hatten). DDoS-Angriff hieß es, schnell erklärten uns (schon wieder) besagte Medien, was es damit auf sich hatte und zeitig wurden die ersten Stimmen wirklicher “Hacker” und Netzwelt-Aktivisten laut, die die Hände über dem Kopf zusammen schlugen, mit den von ihnen als “Skript-Kiddies” bezeichneten “L(ow)O(rbit)I(on)C(anon)-Terroristen” in einen Topf geschmissen werden. Dokumentation: We Are Legion – The Story Of The Hacktivists (2012) weiterlesen

Dokumentation: Der Blender – The Imposter (2012)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2012
Themen: Identitäts-Diebstahl, Täuschung, Verlust
Regie: Bart Layton
Konzept: Bart Layton
Personen: Adam O’Brian, Nicholas Barclay, Carey Gibson, Beverly Dollarhide, Frédéric Bourdin
Kamera: Lynda Hall, Erik Wilson
Musik: Anne Nikitin
Schnitt: Andrew Hulme


Review
Ein Hybrid der besonderen Art: Die Grenzen zwischen Spiel- und Dokumentarfilm weichen auf, verschwimmen und verflüchtigen sich. “The best of both worlds” könnte das Motto des Werkes lauten, denn gängige Techniken des Dokumentarfilms wie Interviews mit Originalbeteiligten, TV-Ausschnitte und Auszüge aus den Akten des dargestellten Falls werden genutzt – auf der anderen Seite sind da jedoch die (sehr) professionell nachgestellten Szenen, die die verschiedensten Stationen der Geschichte veranschaulichen und qualitativ auf Augenhöhe mit high-Budget Filmproduktionen liegen. Am Ende der Gleichung steht dann weit mehr, als nur eine Doku über eine völlig irre, absolut unglaubliche Geschichte.

Bedenkt man, dass dies Bart Layton’s erster Film ist, so erscheint das Resultat von beachtlicher Qualität: THE IMPOSTER beleuchtet von vorne bis hinten den Fortschritt des gezeigten Falls – ein unbeschreibliches Ereignis, über das jedes Wort schon ein Spoiler zu viel ist – aus verschiedenen Perspektiven. Die beteiligte Familie kommt zu Wort, der Protagonist (also der Titel gebende BLENDER) kommt zu Wort, die Justiz kommt zu Wort. Doch darüber hinaus gelingt es Layton, die Geschichte mit einer unheimlichen Spannung anzureichern. So sehr, dass der unabkehrbare Ausgang der grotesken Situation irgendwann völlig offen erscheint. Es ist klar, wo es enden muss, doch erweckt plötzlich den Anschein, als sei doch alles möglich und jedes noch so absurde Szenario denkbar. Dokumentation: Der Blender – The Imposter (2012) weiterlesen