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Fakten
Jahr: 2015
Genre: Horror
Regie: David Gelb
Drehbuch: Luke Dawson, Jeremy Slater
Besetzung: Olivia Wilde, Mark Duplass, Donald Glover, Evan Peters, Sarah Bolger, Ray Wise
Kamera: Michael Fimognari
Musik: Sarah Schachner
Schnitt: Michael N. Knue
Es war wieder so weit: der #horrorctober hat(te) gerufen. Was das ist und was das soll erfahrt ihr auf dieser Info-Seite (die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen des „Events“ enthält). Wer alles mitmacht, kann man auf dieser Info-Seite der CineCouch nachlesen. ich habe 12 von 13 Filmen im Oktober geschafft und reiche nun fix die Reviews nach. Hier Film Nummer #10.
Review
Das alte Märchen von den erwecken Toten – zurückgebracht von der anderen Seite, wo sie unbeschreibliches sahen, will sich doch einfach nicht recht das Gefühl einstellen hier noch den bekannten Menschen vor sich zu haben. Etwas fehlt. Das haben wir in Haustierform durch, das haben wir in menschlicher Form durch, wahrscheinlich haben wir es auch in jeder anderen nur erdenklichen Weise gesehen – von RE-ANIMATOR bis PET SEMETARY wurde das Thema abgegrast. Die Frage, die sich also bei (und vor allem nach) der Sichtung dieses durch und durch mittelmäßigen Films stellt: was zur Hölle hat sich Regisseur David Gelb packendes von dieser Materie erhofft? Was hat er darin bis dato unerzähltes gesehen, dass ihn veranlasste, derart durchgekaute Motive erneut aufzuwärmen (was kein Problem wäre, so funktioniert Genrekino), ihnen aber keinerlei frischen, eigenen, oder interessanten Spin zu verpassen?
Eine befriedigende Antwort kann nicht gefunden werden, denn nichts an THE LAZARUS EFFECT verdeutlicht ansatzweise, was die Vision hinter der Inszenierung gewesen sein könnte. Ein Haufen junger Wissenschaftler (Check) bastelt in einem Hightech-Labor (Check) an einem göttlichen Wiederbringungs-Serum. Eine von ihnen fällt einem Unfall zum Opfer, wird aber entgegen aller Skrupel von den Toten zurückgebracht (Check), wirkt plötzlich unangenehm verändert und als sie dann alsbald den Strom kappt, wird das Setting so schwarz, wie ihre es ihre neue Augenfarbe ist (Check). Ein generischer Baustein am nächsten wird abgehakt, das Resultat ist ein Film nach Baukastensystem. Anders kann man es leider nicht sagen.
Weder ein kleiner Gastauftritt des großen Ray Wise, noch der vielversprechende Independent-Cast können viel retten – Mark Duplass oder Donald Glover dürfen kaum etwas von der breiten Range abrufen, die man aus THE ONE I LOVE oder COMMUNITY kennt, Olivia Wilde ist hauptberuflich hübsch, guckt erst ängstlich, dann böse und die zwei weiteren Darsteller sind egal. Auch atmosphärisch gelingt dem Filmemacher kein Schritt über abgegriffene Schocker-Ästhetik hinaus: Der alte Trugschluss, Dunkelheit mit Intensität gleich zu setzen, wird hier erneut gedacht – wenn man jedoch nie auch nur irgendetwas erkennen kann, gibt es weder einen Grund für Gänsehaut und kalte Schauer (wahre Beklemmung entsteht doch aus der Andeutung, nicht dem völligen Verbergen), noch überrascht es, dass diese Dunkelheit dann mehrfach durch vor allem laute (und von vorn bis hinten erwartbare) Schockmomente gebrochen wird. Plötzlich steht die fiese Höllenlady unter tosendem Lärm hinter dem Protagonisten – Gähn. Bei all den Makeln kann THE LAZARUS EFFECT zumindest noch eine brauchbare Taktung in Schnitt und Szenenwechseln vorweisen, was in Summe mit wenigen gelungenen Momenten den totalen Ausfall verhindert. Dennoch: Jedes enthaltene Element wurde bereits x-fach in besser umgesetzt.
Wertung
4 von 10 tiefschwarzen Kontaktlinsen
Veröffentlichung
THE LAZARUS EFFECT ist bei EuroVideo Medien GmbH als BluRay und DVD erschienen. Im Bonusmaterial befinden sich: Gelöschte Szenen; Featurettes “Playing God” & “What is the Lazarus Effect; Making-of (OmdU) . Die Discs kommen im Wendecover ohne FSK Logo.
Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):
Ach das ist ja spannend – ich lese immer gern Reviews, wenn ich den Film quasi auch gerade erst geschaut habe Da deckt sich unsere Meinung auch ziemlich … habe den ja auch im Zuge des Horrorctobers geschaut und fand den irgendwie so inkonsequent. Ständig wechseln die Motive. Geht es ihr jetzt um Sühne und Sünde, deckt sie in der Hölle zu schmoren und wird es jetzt christlich? Dann die übernatürlichen Fähigkeiten, mal ist sie klar, mal nicht. Möglicherweise macht es sie auch erst richtig kirre, dass sie Gedanken lesen kann … ich weiß nicht. War irgendwie von allem was es schon Mal gab zu viel.
Hehe, unsere (nun schon doppelten) Überschneidungen sind ja ulkig. Was du schreibst, geht ja noch weiter als meine Kritik – ich war über weite Strecken ziemlich angeödet und hatte nicht mal mehr Lust mir über das “warum” Gedanken zu machen! Es kam mir wie wild durcheinander gewürfelte Bausteine aus der Retorte vor und war somit echt zu uninteressant.