Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL
Fakten
Jahr: 1957
Genre: Drama, Sinnsuche
Regie: Ingmar Bergman
Drehbuch: Ingmar Bergman
Besetzung: Max von Sydow, Gunnar Björnstrand, Bengt Ekerot, Bibi Andersson, Maud Hansson, Nils Poppe, Anders Ek
Kamera: Gunnar Fischer
Musik: Erik Nordgren
Schnitt: Lennart Wallén
Review
Dass ich hier nun fünf Minuten vor dem leeren Dokument grüble und mir nichts besseres einfällt, als den (mit Sicherheit nicht allzu lang werdenden) Text damit zu beginnen, eine Erklärung über die Ideenlosigkeit in Bezug auf DAS SIEBENTE SIEGEL abzulegen, ist wohl bezeichnend. Ein Film, der mich audiovisuell weder begeistert noch angeödet hat und inhaltlich eher ratlos zurück lässt – ich kann nicht so recht eingrenzen, was ich an Kernthemen glaube in diesem Film gesehen zu haben. Ging es um die verzweifelte Suche nach dem Sinn des Lebens? Den Kampf mit dem Glauben? Die Leere im eigenen Selbst? Ich weiß es wirklich nicht.
Es ist auch erst mein dritter Bergmann, aber wo ich beispielsweise in PERSONA in jedem Wort, jeder Einstellung und jedem Blick direkte Zusammenhänge und daraus resultierend ein starkes Gewicht sah, empfinde ich hier nur Leere. Vielleicht sprechen mich die Themen überhaupt nicht an (ich grüble wenig über den allumfassenden Sinn, weil ich daran Glaube etwas aus dem “jetzt” zu machen, kann das Leben problemlos als endlich akzeptieren und bin mit der Antwort “Zufall” auf die Frage nach dem großen “Warum?” zufrieden), vielleicht ist es meine leichte Abneigung gegen “Historien”filme (sobald ich diese Kostüme sehe, bin ich schon abgeturnt) – aber faktisch konnte ich nichts aus dem Film ziehen, nicht inhaltlich und nicht inszenatorisch (im Sinne von “viewing-pleasure”).
Klar sind klassische s/w-Bilder immer ein Genuss, aber Montage und Tempo haben mir hier auch nicht recht zugesagt. Insgesamt ist kein Sog und keine Atmosphäre aufgekommen. Ich glaube zwar, die deutsche Synchro (konnte leider keine OV schauen, da keine UT auf Watchever verfügbar sind) hat das Ganze nochmal massivst nach unten gezogen – die zeitweise an Bud Spencer Filme grenzende Albernheit driftet schon in eine ärgerliche Richtung, steht sie doch im derben Kontrast zur Ernsthaftigkeit des Werks – aber auch das Spiel und die allgemeine Figurenzeichnung tun ihren Teil, um alle (oder zumindest die Meisten) enthaltenen Charaktere wenig authentisch (im Sinne der Akzeptanz) wirken zu lassen.
War einfach gar nicht mein Fall und ich musste mich richtig durchquälen. Umso schöner (wenn auch ein wenig verwunderlich) ist es, dass DAS SIEBENTE SIEGEL den meisten Filmfreunden so viel gibt – ich wage mich da irgendwann, vielleicht mit 20 Jahren mehr Reife auf dem Tacho, ein weiteres Mal ran.
Wertung
4 von 10 ratlosen Interpretations-Ansätzen
Veröffentlichung
DAS SIEBENTE SIEGEL ist bei STUDIOCANAL als BluRay und in mehreren Editionen als DVD erschienen. Die Discs kommen im Wendecover ohne FSK Logo.
Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):
Gerade gegen Ende hat der Film schon einiges an Bergmannscher Intensität zu bieten, davor war ich aber eher gelangweilit. Anfangen konnte ich recht wenig damit und habe neben den typisch-ikonischen Szenen heute nur noch wenig davon im Kopf.
Auch dies ist ja ein reanimierter alter Text und ich muss sagen, dass ich vom Film absolut GAR NICHTS mehr vor Augen habe. Bei VARGTIMMEN und PERSONA ist das anders.