Schlagwort-Archive: Noomi Rapace

Ein Paar Worte zu: Rupture (2016)


Rupture (IMDb) – Psychothriller/Horror, USA, 2016 – RegieSteven ShainbergCopyright (Titelbild, Bildausschnitte, Trailer): Splendid


Review
Auf dem Papier ein vielversprechender Horror/Psychothriller-Hybrid, real eine ziemlich lahme “Frau wird entführt, unter Andeutung eines mysteriösen größeren Kontext gefoltert, man fragt sich ewig warum, und am Ende saugen sich die Filmemacher eine selten hanebüchene Erklärung aus den Fingern”-Nummer, die auch die wundervolle Noomi Rapace nicht retten kann. Zwar legt sie sich, zunächst als entfremdete Mutter, dann als Entführungsopfer, welches sich (ganz untypisch) eben nicht willenlos dem fremdbestimmten Schicksal hingibt, mächtig ins Zeug, viel mehr als das Abgrasen dramaturgischer Standardsituationen kann dabei jedoch im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten des Films nicht herauskommen.

Denn alles – Kulissen, das Spiel der meisten weiteren Darsteller (Rapace und der ca. 5 Minuten aufspielende Peter Stormare sind die einzigen großen Namen) und Atmosphäre – pendelt irgendwo zwischen gerade noch okay’ish und langsam plump. Obwohl einige niederschmetternde Torture-Momente  es in Spitzen ziemlich in sich haben, fehlt in der Gesamtwirkung vor allem echte, fühlbare Creepiness – eine Eigenschaft, die ein solcher Stoff inhärent in sich tragen müsste. Da hilft auch kein Angleichen an aktuelle visuelle Standards – viel Neonlicht in den ranzigen B-Movie-Kulissen des Folterknasts.  Dass bei dieser Art von Film der “Twist” hinten raus dann in der Regel kompletter Schwachsinn ist, bzw. den eigenen Irrsinn nur selten durch eine spannende Lesart untermauert (wie z.B. in MARTYRS) habe ich mittlerweile längst als gegeben akzeptiert – meist ist ja auch der Weg das Ziel –  im Falle von RUPTURE legt man noch eine deutliche Schippe konfusen Quark oben drauf, ohne allerdings den verkauften Blödsinn verständlich zu verpacken. Obwohl es mehrfach verbal erklärt wird, konnte ich nicht bis ins Letzte verstehen, was genau die Triebkraft für die diabolischen Konfrontation mit Urängsten und daraus resultierenden abnormen Gesichtsverformungen sein sollte? Wer Angst überwindet wird zur höheren Lebensform der Pizza-Gesichter erhoben? Dunno, egal, das war nix.


Wertung
4 von 10 Geheimbünden zur Evolutionsförderung


Kaufen bei Amazon (*) (falls ihr das Amazon-Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):

Film: Dead Man Down (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Wild Bunch Germany & Universum Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Noe-Noir, Thriller, Drama
Regie: Niels Arden Oplev
Drehbuch: J.H. Wyman
Besetzung: Colin Farrell, Noomi Rapace, Dominic Cooper, Terrence Howard, Isabelle Huppert
Kamera: Paul Cameron
Musik: Jacob Groth
Schnitt: Timothy A. Good, Frédéric Thoraval


Review
Colin Farrell ist oft als unfähig beschrien worden, genießt jedoch seit IN BRUGES und TRIAGE meinen höchsten Respekt als Schauspieler, gleiches gilt für die gute Noomi Rapace und Regisseur Niels Arden Oplev, die sich durch die schwedische MILLENIUM-Trilogie, vor allem VERBLENDUNG, meine Gunst erspielten. Diese drei also, in einem düsteren Neo-Noir vereint – was sollte da noch schief gehen? Knapp zwei Stunden später liegt die Antwort auf der Hand: ein katastrophales Drehbuch kann das Potential einer derartigen Konstellation ganz maßgeblich aushebeln. Film: Dead Man Down (2013) weiterlesen