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Film: A Tale Of Two Sisters – Janghwa Hongryeon (2003)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by 3L-Homevideo


Fakten
Jahr: 2003
Genre: Mystery, Horror, Drama
Regie: Kim Jee-woon
Drehbuch: Kim Jee-woon
Besetzung: Kim Kap-su, Yum Jung-ah, Lim Su-jeong, Moon Geun-young
Kamera: Lee Mo-gae
Musik: Lee Byung-woo
Schnitt: Lee Hyeon-mi


Review
Was ist da nur seit 15 Jahren in Südkorea los?

Dieses Land hat qualitativ einen filmischen Output, der den geneigten Fan aus den Latschen haut. Ob Bong Joon-ho, Park Chan-wook, oder in diesem Fall Kim Je-woon – die junge Garde an Regisseuren liefert ein breites Spektrum an Filmen, die meist eins gemeinsam haben:
Sie sind irre, sie sind (für das europäische Auge) angenehm anders und sie sind vor allem großartig.
Und trotz der insgesamt unschlagbar hohen Qualität des jungen koreanischen Kinos, Kim’s Psychohorror A TALE OF TWO SISTERS ist ein besonders intensives Exemplar!
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Film: Broken Flowers (2005)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Drama, Roadmovie
Regie: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Besetzung: Bill MurrayHeather Simms, Jessica Lange, Sharon Stone, Jeffrey Wright, Alexis Dziena, Frances Conroy, Chloë Sevigny, Tilda Swinton, Larry Fessenden
Kamera: Frederick Elmes
Musik: Mulatu Astatke
Schnitt: Jay Rabinowitz


Review
On the road to nowhere und irgendwo unterwegs auch noch falsch abgebogen. So, oder so ähnlich beschreibt sich wohl in etwa das Stadium, in dem Bill Murray als Don Johnston in BROKEN FLOWERS vor sich hin existiert. Er macht den Anschein eines alternden Playboys (“You never had any trouble, getting to know some interesting women” sagt sein Nachbar Winston im Nebensatz), der völlig den Faden im Leben verloren hat – in verschiedensten Variationen des gleichen Jogginganzuges vegetiert er auf seinem Sofa vor sich hin, guckt alte Filme ohne sie wahrzunehmen und wird nicht einmal aus der Bahn geworfen, als seine aktuelle Freundin ihn unerwartet verlässt. Im Gegenteil: es scheint ihn völlig kalt zu lassen. Film: Broken Flowers (2005) weiterlesen

(Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #5: Im Schatten (2010)


Trailer © by Filmgalerie 451


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Thriller, Neo-Noir
Regie: Thomas Arslan
Drehbuch: Thomas Arslan
Besetzung: Misel Maticevic, Karoline Eichhorn, Uwe Bohm, Rainer Bock
Kamera: Reinhold Vorschneider
Musik: Geir Jenssen
Schnitt: Bettina Blickwede


Review
Berlin.
Es regnet unaufhörlich.
Eine bedrückende Synthie-Fläche wummert irgendwo, kaum merklich, tief unter dem konstanten Plätschern des Wassers auf der Friedrichstraße.
Lang sind wir Teil dieser statischen Einstellung.
Reine Beobachtung, keine Musik, keine Worte, keinerlei weitere Information – nur das Leben dabei beobachten, wie es ziellos vor sich hin fließt.
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Film: The Limits Of Control (2009)


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Fakten
Jahr: 2009
Genre: Kunstfilm, meta-Film, Roadtrip
Regie: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Besetzung: Isaach De BankoléPaz de la HuertaTilda SwintonYûki KudôJohn Hurt, Gael García Bernal, Hiam Abbass, Bill Murray, Luis Tosar, Alex Descas, Jean-François Stévenin, Óscar Jaenada
Kamera: Christopher Doyle
Musik: Verschiedene Originalmusik (*)
Schnitt: Jay Rabinowitz


Review
La vida non vale nada

Jim Jarmusch zeigt mal wieder in Perfektion wie Film anders gehen kann, sich mit anderen Kunstformen trifft, mischt, verwebt, irgendwann wieder entknotet und vor Allem völlig ohne künstliche Bedeutungsschwängerung auskommt. Das meint nicht, dass THE LIMITS OF CONTROL keinerlei Bedeutung innwohnt, es existiert durchaus eine inhaltliche Parralelebene, aus der eine umfassende Interpretierbarkeit hervorgeht, es meint, dass Jarmusch nichts vortäuscht (vorzutäuschen braucht) wo tatsächlich nichts ist.

Es braucht manchmal einfach keine durchdachte, wohlkonzipierte Geschichte, keine Handlung die im Vordergrund steht, keine Fülle an Dialogen, keine Action, kein “Alles-wie-immer”-Feeling. Stattdessen reicht ein einsamer Darsteller der sich auf einer gefühlt ziellosen Reise befindet, Museen besucht, einige mehr oder weniger seltsame, inhaltlich vielleicht banale Begegnungen hat und nachts wach an die Decke starrt.

Und was ist daran jetzt toll?

Für die meisten Betrachter wohl absolut gar nichts, für mich nahezu alles. Das beginnt zum Beispiel bereits bei der Wahl der Motive, die uns von Jarmusch gezeigt werden. Und wie sie gezeigt werden. Wie vieles im Leben sehen wir täglich und nehmen es doch nicht wahr? Unsere Wege sind so sehr auf das Ziel fixiert, dass alles was am Rande liegt wie ausgeblendet scheint. Er jedoch befreit die Stadt, die Wohnung, den Blick aus dem Fenster, das Gebäude um die Ecke, die Betonfassade, den verschlafenen Platz in der spanischen Stadt, die trockene Landschaft Andalusiens und alles, was noch auf dem Weg des wortkargen Protagonisten liegt, vom dämpfenden Schleier des Alltäglichen und bringt es in eine pure Form. Alles verdient in Jarmusch’s Blick eine gewisse Aufmerksamkeit (also auch unsere), der Weg ist hier das Ziel, der Sinn liegt darin ihn wahrzunehmen und eben das wird vom Betrachter gefordert. Somit funktioniert THE LIMITS OF CONTROL als eine umfassende Reflektion der menschlichen Wahrnehmung. Film: The Limits Of Control (2009) weiterlesen

(Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #4: Hai-Alarm am Müggelsee (2013)


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Fakten
Jahr: 2013
Genre: Satire, Komödie, anti-Film, Trash
Regie: Leander Haußmann, Sven Regener
Drehbuch: Leander Haußmann, Sven Regener
Besetzung: Henry Hübchen, Anna-Maria Hirsch, Michael Gwisdek, Uwe Dag Berlin, Tom Schilling, Annika Kuhl, Benno Fürmann, Detlev Buck, Katharina Thalbach
Kamera: Jana Marsik
Musik: Leander Haußmann, Sven Regener
Schnitt: Christoph Brunner


Review
Bademeister: “Watt jefährlich? Hier is’ nüscht jefährlich! Wannsee is’ jefährlich, Müggelsee is’ nüsch jefährlich. Unten is’ jefährlich, oben is’ nüsch jefährlich. Und warum? Weil hier jemacht wird, watt der Bademeister sagt!”

Frontal-Trash mit Ansage, eine Ode an den anti-Film, Gesellschaftssatire Deluxe – HAI-ALARM AM MÜGGELSEE ist eine Groteske der ganz eigenen Art und eine absurde Abhandlung über das Mensch-sein (und die Menschheit) im 21. Jahrhundert. Am Müggelsee ist Hai-Alarm – bis in’s Kleinste geplant vom Stadt-Marketing und der “Arbeitsgruppe Hai-Alarm”. Was nun? Nix. Keine Tagesordnung. Es ist doch Hai-Alarm, jetzt ist alles evakuiert. (Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #4: Hai-Alarm am Müggelsee (2013) weiterlesen