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Film: Frances Ha (2012)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Indie-Film, Selbstfindung, Twentysomething
Regie: Noah Baumbach
Drehbuch: Noah Baumbach, Greta Gerwig
Besetzung: Greta Gerwig, Mickey Sumner, Adam DriverMichael EsperMichael ZegenCharlotte d’AmboiseGrace Gummer
Kamera: Sam Levy
Musik: Frances Ha (Music From The Motion Picture) OST (*)
Schnitt: Jennifer Lame


Review
Ich war mir so sicher, dass ich diesen Film Lieben würde. In irgendeiner Fernsehsendung habe ich mal verschiedene kurze Ausschnitte gesehen, bevor der Film damals ins Kino kam und fand sie bezaubernd, außerdem klang alles was ich darüber bis jetzt las, durchweg positiv und aus Noah Baumbach’s Feder entsprang (vor allem mit THE LIFE AQUATIC und FANTASTIC MR. FOX) schon so manche Perle.

Also hab ich mich eigentlich seit Monaten auf diesen kleinen Indie-Streifen gefreut. Hatte Bock auf Schwarz/Weiß und hatte Bock auf eine liebenswerte Selbstfindungs-Geschichte. Aber nun, da ich ihn angeschaut habe, ist der Funken leider gar nicht übergesprungen.
Überhaupt nicht.

Viel mehr musste ich geradezu damit kämpfen den Film und seine Protagonistin nicht aktiv richtig doof zu finden, weil ich Frances anfangs als extrem unsympathisch und bescheuert agierend empfand (ihre Freundin sogar noch mehr), weil ihr ultra-enges aufeinander-Geglucke mit der hippen Riesenbrillen-Frau mir extrem auf die Nerven ging, weil der Regie-Stil mir total gehetzt und knapp vorkam und weil mir das ganze irgendwie nichts geben konnte.

Man merkt wie bemüht Baumbach ist, den Film spontan und echt zu gestalten, woraus das knackige Tempo und die kurze Laufzeit resultieren. Frances soll einfach Frances sein, planlos durchs Leben treiben und das muss reichen. Man soll dieses Treiben durch das Leben (mit)fühlen – tut man es nicht hat FRANCES HA leider gar nichts zu bieten. In den knapp 80 Minuten wird charakterlich viel angedeutet, aber nichts ausformuliert. Klar, es geht um eine ziellose Generation, die nicht weiß wohin und nichts gebacken kriegt, doch ohne den nötigen romantisierenden Zauber zu spüren, kommt schnell die ein oder andere Frage auf: Warum tut Frances was sie tut (und was oft ziemlich dämlich ist)? Oder tut es eben nicht? Hätte alles ruhig noch 30 Minuten länger sein dürfen, um etwas tiefer in das Wesen seiner Figuren abzutauchen.

Es klingt fieser als es soll, aber FRANCES HA macht auf mich den Eindruck eines nicht so ganz gelungenen Versuches MANHATTAN oder ANNIE HALL nach 2012 zu transferieren. Stil, Musik, und “Farb”wahl – das alles schreibt sich in großen Lettern “Früher Woody Allen” auf die Fahne, kann aber dessen Charme und Tiefe nicht im Ansatz erreichen. Irgendwann investiere ich vielleicht die 85 min noch mal, vielleicht war ich etwas zu Blue heute Abend – bis dahin bleibt der Film wohl eine mittlere Enttäuschung.


Wertung
4 von 10 lockeren Tänzen durch New York’s Straßen


Veröffentlichung
FRANCES HA ist bei Ascot Elite Home Entertainment als BluRay und DVD erschienen.


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):

Film: (500) Days Of Summer (2009)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Indiefilm, Hipster-Kino, Romanze, Drama
Regie: Marc Webb
Drehbuch: Scott Neustadter, Michael H. Weber
Besetzung: Zooey Deschanel, Joseph Gordon-Levitt, Geoffrey Arend, Chloë Grace Moretz, Matthew Gray Gubler, Clark Gregg, Patricia Belcher, Rachel Boston
Kamera: Eric Steelberg
Musik: Mychael Danna, Rob Simonsen
Schnitt: Alan Edward Bell


Review
Eigentlich alles wunderhübsch anzusehen.
Eigentlich erzählerisch und von der Machart her kreativ.
Eigentlich eine relativ tragische Geschichte.
Eigentlich auch größtenteils sympathische Figuren.
Eigentlich. Und doch kommt das alles nur maximal mit halber Kraft im Herzen an.

Im Kern ist (500) DAYS OF SUMMER dem gleichen Problem wie die Grußkarten, die Hauptfigur Tom halbherzig zusammenschustert erlegen: Das alles fühlt sich nicht hundertprozentig echt an. Film: (500) Days Of Summer (2009) weiterlesen