Film: Sinister (2012)


Trailer © by Universal Pictures Germany


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Horror, Psychothriller
Regie: Scott Derrickson
Drehbuch: Scott Derrickson, C. Robert Cargill
Besetzung: Ethan Hawke, Juliet Rylance, James Ransone, Michael Hall D’Addario, Clare Foley, Nicholas King
Kamera: Chris Norr
Musik: Christopher Young
Schnitt: Frédéric Thoraval


Review
Verdammte Axt, das war haarscharf – fast wär die Buxe voll gewesen!

Ich weiß nicht ob ich jemals (außer wahrscheinlich bei meiner VIEL zu jungen ALIEN-Erstsichtung) beim Genuss eines Horrorfilms passagenweise so dermaßen gespannt und beunruhigt gewesen bin? Herzrasen, zusammenzucken, Gänsehaut, schreckhaftes Umdrehen weil Schatten (der Bäume vor dem Fenster) an der Wand tanzen – und danach ein, sich klein fühlender, verstörter jacker, der wieder 10 Jahre alt ist und Angst im Dunkeln hat und schlecht schläft und sich wünscht jetzt nicht gerade in einer düsteren, nächtlichen Wohnung noch fünf Meter zum Lichtschalter gehen zu müssen. Holy Shit, hat SINISTER mich abgeholt und eiskalt erwischt. Irgendetwas darin muss einen speziellen Punkt in meinem Hirn angesprochen haben.

Was als reine Recherche des True-Crime-Autors Oswalt (ganz stark von Ethan Hawke gespielt) über ein einzelnes Verbrechen und ein verschwundenes Kind beginnt, verdichtet sich immer mehr zu einem wahnsinnigen Psychotrip in die Abgründe eines mutmaßlichen, okkult-motivierten Killers. Ohne zu wissen wo er hinein gerät, wandert Oswalt an den Ort des Verbrechens – exakt, denn er bezieht ohne das Wissen seiner Frau und Kinder das Haus, in dessen Garten eine gesamte Familie erhängt wurde. Ein unglaublicher Fund auf dem Dachboden des Hauses bringt eine Lawine ins Rollen, die ihn nach und nach um den Verstand bringt.

Der Film ist wirklich exakt die Art von Horrorfilm, mit der ich etwas anfangen kann, weil er schleppend langsam agiert und so ultra-Suspense vom anderen Stern aufbaut, dabei immer zwielichtig bleibt, sich auf eine überschaubare Kulisse beschränkt, zwischendurch bitterböse Elemente einstreut und vor allem nicht zu viel Pam-Pam um seine erklärende Auflösung macht. Im Horror ist das “was” ja relativ egal, viel mehr zählt das “wie” und eben dieses “wie” passt hier anscheinend völlig (inhaltlich vergleichbare Filme der letzten Jahre wie z.B. MAMA konnten nicht halb so viel Wirkung erzielen). Die Stilmittel und Inhalte sind bekannt, werden hier aber in Verbindung mit dem großartigen, stimmungsvoll-elektronischen Score von Christopher Young mit maximaler Wirkung eingesetzt. Ab und an bedient sich Regisseur und Co-Autor Scott Derrickson zwar ein wenig zu ausgiebig altbekannter Motive und Schockmomente, das fällt aber wenig ins Gewicht, da die intensive Atmosphäre immer wieder direkt gefangen nimmt und so den Ausgleich schafft.

Für Horror-Profis vielleicht lahm, oder gar zum Schmunzeln, für Mimosen wie mich und Freunde von gepflegtem Oldskool-Horror im Newskool-Gewand à la INNKEEPERS jedoch ein bitterböser Trip – gruselig und spannend bis zum abwinken, creepy und immer wieder von extremen Schocks auf die Spitze getrieben.


Wertung
8 von 10 zum zerreißen spannenden Super-8 Filmchen


Veröffentlichung
SINISTER ist bei Universal Pictures Germany als BluRay und DVD erschienen. Im Bonusmaterial befinden sich: Interviews, B-Roll.


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
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4 Gedanken zu „Film: Sinister (2012)“

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