Lommbock (IMDb) – Stoner-Komödie, Deutschland, 2017 – Regie/Skript: Christian Zübert, Copyright (Titelbild, Bildausschnitte, Trailer): Universum Film
Review
Nach T2 – TRAINSPOTTING folgt im gleichen Jahr die nächste Fortsetzung, welche fast 20 Jahre nach Erscheinen des Vorgängers eigentlich niemand wollte oder brauchte, die sich aber trotz dieses Umstands erstaunlich gut schlägt.
Und zwar, weil auch LOMMBOCK sich nicht nur blind in Nostalgie suhlt und das gleiche wie damals in der Variante lauter und doller macht, sondern in mal feinen, mal groben Spitzen und Motiven eine (fehlende) Entwicklung thematisiert, indem uns ein bittersüßes Bild des Stillstands vorgesetzt wird. War in der Erinnerung alles super damals, doch sind die Couch, die “Theorien” (aus denen immerhin schwammige “Recherchen” geworden sind) und die Spliffs tatsächlich eine tragende Option für die Ewigkeit?
Nichts gegen die kleine Jolle als solche, “einer geht immer” heißt es schließlich, als Kai (unglaublich, wie Bleibtreu die Figur nach all der Zeit noch mal wirklich EXAKT trifft) und Stefan sich nach Jahren der getrennten Wege mal wieder in den alten Räucher-Gemäuern einfinden, doch wird schnell klar dass beide Lebensmodelle – der pseudo-Geschäftsmann im feinen Zwirn, seit Jahren auf der vergeblichen Jagd danach, einem Bild zu entsprechen, welches andere sehen wollen, das aber gar nicht er selbst ist, sowie der 90er Schlabberhemd-Lookalike-Contest_Gewinner Kai, für den alles lässig, YO, SWAG und YOLO ist, aber eben nur, um sich selbst vorzumachen nicht den Anschluss (an alles) verloren zu haben – nur auf den ersten Blick Glück zu suggerieren scheinen.
Und so ist LOMMBOCK zwar albern, überdreht, verraucht und schräg, aber eben AUCH von einer angenehmen menschlichen Wärme getragen, was das Sequel zu einer tollen Abhandlung über zwei Freunde macht, die sich selbst über die Jahre verloren haben und gemeinsam – ein sehr kleines Stückchen wohlgemerkt – wieder etwas auf die Spur finden. Schön!
Wertung
7 von 10 verlässlich recherchierten Theorien
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