Archiv der Kategorie: Musik

DJ-Sets, LPs, EPs, Singles, Free-Tunes, Videoclips..

LP: Rustie – Green Language (2015)


Quelle: Rustie SN YouTube-Kanal


Ich gebe zu, ich mag es aktuell wirr und quietschig (wie die Vorstellung des Hudson Mohawke-Albums letztens schon zeigte). Aber zu meiner Verteidigung: So viel und ausgiebig ich in der Vergangenheit auch (an anderer Stelle) auf Übelkeit erzeugendem Skrillex- und Brostep-Müll herum gehackt habe, Rustie mochte ich schon immer! Sein neues Album GREEN LANGUAGE löst bei mir jedoch ein wenig mehr als nur “mögen” aus. Eher “wildes Abfeiern”. Der Mann trifft einfach die richtigen Töne und kitzelt durch seinen verspielten Sound immer wieder Assoziationen von Yoshi, der gut gelaunt durch Mario 64 Welten hüpft, aus meinem Hirn hervor – und mal ehrlich: was könnte es schöneres geben, als imaginäre oldskool-Nintendo Welten, die durch Musik getriggert werden?

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LP: Jamie XX – In Colour (2015)


Quelle: mariofreak444 YouTube-Kanal


Vor einigen Jahren habe ich mal ein Interview mit Jamie XX gelesen, in dem er voller Begeisterung davon schwärmte, wie schön es doch sei in der heutigen Zeit an dem Punkt zu sein, wo er gerade stand: Anfang zwanzig, begeistert von Musik und durch die Möglichkeiten des Internets (die die Menschen 20 Jahre vor ihm ja noch nicht gehabt haben) mit dem Privileg gesegnet, jede Woche aufs Neue die tollste Musik, die er jemals gehört hat entdecken zu können. Word! Nie war es einfacher ein umfassendes Musikwissen und -verständnis aufzubauen, nie war die Fülle an Einflüssen größer. Und was soll ich sagen.. Jamie XX hatte zwar bereits schon mit dem Remix Album WE’RE NEW HERE (und den The XX LPs) gezeigt was Sache ist, aber sein neues Album IN COLOUR steht für das Resultat dieser Entdecker-Mentalität: Der Mann hat Musikgeschichte verstanden. Konkreter: Er hat vor allem das Hardcore Continuum verstanden. IN COLOUR ist eine Reise durch die Zeit, die Stile und vor allem den Vibe der britischen Bassmusik der letzten 25 Jahre. Bereits der Opener OH MY GOSH ist pure Reminiszenz an den rohen Breaks-Sound vergangener Rave-Epochen: die unperfekt gesampleten Drums, der tragende Bass – unglaublich – doch spätestens wenn der quietschige Synth gegen Ende einsetzt, überschwemmt eine so intensive Welle an Erinnerungen und Eindrücken mein Herz, dass ich vor Nostalgie los weinen könnte.  Es folgen 10 Tunes, die wohl am treffendsten als logische Konsequenz einer Entwicklung zu begreifen sind. Jahrzehnte Clubmusik von House über Dubstep bis Breakbeat in einem Topf, vermengt, um etwas neues zu schaffen. Jamie nickt ehrfürchtig den Altmeistern zu, aber blickt entschlossen nach vorn, weil er begrifen hat, dass natürliche Entwicklung nie zum Stillstand kommen wird. Zum abheben und einfach nur großartig – ich schwärme!
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EP: FKA Twigs – M3LL155X (2015)

FKA twigs ‘M3LL155X’ from Aaron Sillis on Vimeo.


Ich hätte ja nach den großartigen Kampfansagen EP, FKA Twigs (aka EP2) und LP1 nicht gedacht, dass es noch besser werden kann – doch es kann. Was zur Hölle feuert die quirlige ex-Tänzerin denn bitte mit M3LL155X für flashig-verträumte, mächtig basslastige und schlicht wundervolle Wahnsinnsmusik ab? Bassmusik, New Skool R’n’B, Zukunfts-Soul – man nenne es wie man will und beschreibt es doch nicht richtig – ich schmelze dahin. Neben dem Writing der Lyrics sind auch die Beats wieder partiell von ihr selbst, bzw. dieses Mal in Kooperation mit Boots (der auch schon auf RUN THE JEWELS 2 den Track LIE, CHEAT, STEAL mit produzierte) gemacht und einfach nur der Wahnsinn. Wabernde Bässe, flashige Flächen und alles voll auf der Höhe der Zeit (bzw. ihr um einiges vorraus). Ein Knaller, der mich pusht, geradezu berührt und hier gerade nonstop auf Repeat läuft – ich sage nur IN TIME ♥! Außerdem: Das obige Video stellt den Tanz-Kurzfilm zur EP dar – ich hab es noch nicht geschaut, aber erwarte einiges. EP: FKA Twigs – M3LL155X (2015) weiterlesen

Single: Phon.o – Velvet Rag (2015)


Quelle: BPitchControlTV YouTube-Kanal



Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sagen: Phno.o hat schon weitaus besseres als diese 3-Track Single/EP auf BPitch Control gemacht. Besonders seine Singles aus 2011-2012, die im phänomenalen BLACK BOULDER gipfelten, haben mich in regelmäßigen Abständen umgehauen. Auch danach ging es hoch qualitativ weiter (SCHN33 ♥). Auf VELVET RAG gefallen mir zwei von drei Tunes eigentlich nur halb (BODYCHECK und SOAK), die DARK CLUB VERSION von ersterem ist jedoch so ein Knaller, dass die Single hier im Blog nicht unerwähnt bleiben soll.

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Single: Appleblim – Avebury (2015)

https://soundcloud.com/appleblim/avebury-forthcoming-on-tempa-tempa-101-rel-14815


Wie weit sich Tempa mittlerweile von den eigenen Wurzeln des ultra-tiefen Boom-Tschakk Dubstep (der Marke MIDNIGHT REQUEST LINE) weg entwickelt hat (was absolut in Ordnung ist), führt die neue Appleblim-Single vor Augen. Track eins ist das titelgebende, groovende Deephouse-Stück AVEBURY, was ich nach dem ersten Hören nur mit den Worten “besser wird House nicht mehr” geshared habe. Wer denkt so ginge es weiter liegt aber falsch, denn was folgt sind zwei pulsierend-flächige Ausflüge in verfrickelten Weltraum-Ambient. Nicht weniger gut, auch wenn ich in Richtung des Titeltracks gern mehr gehört hätte Single: Appleblim – Avebury (2015) weiterlesen