Archiv der Kategorie: Gut (bis sehr gut)

Filme, Serien und Dokus, die ich mit 7-9 Punkten werte.

Film: Die City Cobra (1986)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 1986
Genre: Thriller, Action
Regie: George P. Cosmatos
Drehbuch: Sylvester Stallone
Besetzung: Sylvester Stallone, Brigitte Nielsen, Reni Santoni, Andrew Robinson, Brian Thompson
Kamera: Ric Waite
Musik: Sylvester Levay, James Newton Howard
Schnitt: James R. Symons, Don Zimmerman


Review
DIE CITY COBRA – ob sie irgendwie mit dem CITY HAI verwandt ist? Eventuell verschwägert? Ach nein, das war ja bloß mal wieder die schwachmatische Titelwahl deutscher PR-Fuzzis. Ich finde diese Form der erklärenden Namensgebung hätte in den Achtzigern ruhig noch konsequenter gedroppt werden dürfen. RAMBO hätte eigentlich “DER KLEINSTADT UND SPÄTER DANN WALD RAMBO” heißen müssen. Und BLOODSPORT besser “DER HONGKONG BLOODSPORT”. Oder “DER HONGKONG CITY BLOODSPORT”. So wüsste man beim lesen des Titels gleich wo die Geschichte spielt – nicht auszudenken was passieren würde, wenn man COBRA einfach COBRA sein ließe. Nachher erwartet da einer DIE HINTERWÄLDLER COBRA und bekommt DIE CITY COBRA. Skandalös wäre das.
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Tatort: Borowski und der stille Gast (2012)


Trailer by ARD


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Krimi, Thriller
Regie: Christian Alvart
Drehbuch: Sascha Arango
Besetzung: Axel Milberg, Sibel Kekilli, Lars Eidinger, Peri Baumeister
Kamera: The Chau Ngo
Musik: Michl Britsch
Schnitt: Sebastian Bonde


Review
Was für ein phänomenaler TATORT!?

Auf den Regisseur Christian Alvart halte ich ja sowieso große Stücke – ANTIKÖRPER war stark, PANDORUM war der Wahnsinn, die Schweiger TATORTe waren ein großer Spaß, wenn auch nicht konsequent genug in ihren leicht reaktionären 80er-Äktschn Tendenzen. Aber dass das beste was dieser Mann gedreht hat ein TATORT sein sollte, da hätte ich im Leben nicht drauf gewettet.

BOROWSKI UND DER STILLE Gast ist ein beklemmend-düsterer Thriller wie er im Buche steht. Dass Alvart die richtigen Vorbilder hat (ohne dabei wie eine Kopie zu wirken) wurde in seinem vorherigen Schaffen bereits mehrfach klar, hier hat man tatsächlich das Gefühl, allein von der audiovisuellen Sprache her wäre David Fincher auf David Lynch getroffen – und nochmal: Ohne bloß eine Kopie einer dieser beiden zu sein. Tatort: Borowski und der stille Gast (2012) weiterlesen

Serie: Mad Men – Season #5 (2011)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH / AMC


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Drama
Showrunner: Matthew Weiner
rew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Jon Hamm, Elisabeth Moss, Vincent Kartheiser, January Jones, Rich Sommer, Christina Hendricks, Aaron Staton, John Slattery, Kiernan Shipka, Robert Morse, Christopher Stanley, Jessica Paré
Musik: David Carbonara


Review
Ein neues Leben hat begonnen.
Mal wieder.

Nach der Scheidung von Betty und den darauf folgenden monatelangen Exzessen, Eskapaden und Abstürzen (die sich über große Teile der S4 zogen) ist etwas unerwartetes passiert. Die eigentlich nur zur Betreuung seiner Kinder von Don auf eine Los Angeles-Reise mitgenommene Sekretärin Megan, führt Don etwas vor Augen, was er verloren glaubte und vielleicht länger als er denken kann nicht mehr erlebt hat:
Die Existenz von menschlicher Wärme.
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Serie: True Blood – Season #4 (2011)


Trailer © by Warner Home Video


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Soap-Opera, Fantasy, Horror, Drama
Showrunner: Alan Ball
Network: HBO
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Anna Paquin, Stephen Moyer, Sam Trammell, Ryan Kwanten, Rutina Wesley, Chris Bauer, Nelsan Ellis, Carrie Preston, Alexander Skarsgård, Deborah Ann Woll, Jim Parrack, Michelle Forbes
Musik: Nathan Barr


Review
Ein Glück – scheinbar ist den Machern von TRUE BLOOD rechtzeitig (also in der Drehpause zwischen S3 und S4) aufgefallen, was für eine absolut lächerliche Kitsch-Grütze sie zum Finale der eh schon sehr durchwachsenen dritten Staffel zusammen gekocht hatten. Dass sie das ganze wohl auch (wie ich es zumindest tue) eher als Fehler werten, zeigt sich in der Konsequenz, mit der das Staffelfinale von Season #3 hier direkt zu Anfang “aus der Welt geschafft“ wird:

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Film: Die 120 Tage von Bottrop (1997)


Trailer © by Alive AG


Fakten
Jahr: 1997
Genre: Satire, Kunstfilm, Trash
Regie: Christoph Schlingensief
Drehbuch: Christoph Schlingensief, Oskar Roehler
Besetzung: Udo Kier, Margit Carstensen, Irm HermannVolker SpenglerMartin WuttkeHelmut Berger
Kamera: Christoph Schlingensief
Musik: Helge Schneider
Schnitt: Bettina Böhler


Review
Nachdem ich nun fast alles von Christoph Schlingensief gesehen habe, dachte ich tatsächlich der gute Mann könne mich nicht mehr schocken. Doch er konnte.

DIE 120 TAGE VON BOTTROP – allein im Titel sind Größenwahn, Zynismus, beißende Satire und eine gehörige Portion Blasphemie enthalten und was hier “filmisch” passiert ist eigentlich in keinster Weise in Worte zu fassen. Wenn dieser Film eines mit Sicherheit ist, dann schwer zu begreifen, weil die Umsetzung seiner Intention sich fernab jeglichem “normalen” Filmverständnisses bewegt. Als Definition von Ambivalenz serviert Schlingensief hier alles nur Erdenkliche auf einmal – “Der letzte Neue Deutsche Film” ist Abgesang, Loblied und Exekution der Filmkunst im Ganzen. Er zelebriert und verballhornt, er prangert den Status Quo an und empfiehlt die Idiotie als letzten Ausweg aus einem festgefahrenen System – mit einem wahnsinnig lachenden und einem bitter weinenden Auge.
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