Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH
Fakten
Jahr: 2013
Genre: Horror, Psychothriller
Regie: Andrés Muschietti
Drehbuch: Andrés Muschietti, Barbara Muschietti, Neil Cross
Besetzung: Jessica Chastain, Nikolaj Coster-Waldau, Megan Charpentier, Isabelle Nélisse, Javier Botet
Kamera: Antonio Riestra
Musik: Fernando Velázquez
Schnitt: Michele Conroy
Review
MAMA, da braucht man sich nichts vormachen, ist zwar unter allen Gesichtspunkten konventionelles Spuk- und Horrorkino ohne neue oder bahnbrechende Ideen, allerdings erfüllt das Gezeigte mehr als solide seinen Zweck. Spannend, gruselig und für gelegentliche Horror-Konsumenten sogar ziemlich creepy!
Nach relativ kurzer Einführung weiß man worum es geht und es dauert nicht lang bis die düster-schaurige Atmosphäre beginnt ihre Wirkung zu entfalten. MAMA nimmt sich alle notwendige Zeit um reichlich Suspense aufzubauen und den gelungenen Stil – langsame Kamerafahrten, spärliche Ausleuchtung, klassische grusel-Elemente wie flackernde Lichter, etc. – bis tief in die Amygdala wirken zu lassen. Die immer wieder eingeworfenen Jumpscares treffen ins Schwarze, sorgen für reichlich Schock-Momente und bieten dem gemütlichen Tempo einen gesunden Gegenpol.
Zwei junge Mädchen benehmen sich seltsam, fürchten sich zu Tode und es bleibt lange Zeit unklar, was genau mit den zwei, sich selbst recht unheimlich benehmenden Mädchen schief läuft – schemenhaft deutet sich etwas dunkles an und spannt die Nerven auf eine harte Probe. Aber: Weniger ist im Suspense-Horror oft mehr.
Solange MAMA dieses Motiv verfolgt – was in etwa die ersten zwei Drittel der Laufzeit der Fall ist – funktioniert er richtig gut. Als Regisseur und Autor Muschietti dann jedoch den Fehler begeht mehr zeigen und erklären zu wollen, als der bis dahin bereits nervlich gut geforderte Zuschauer effektiv gebraucht hätte, fällt das sorgsam aufgebaute Konstrukt fast in sich zusammen.
Böse Haunted-house/Besessenheits-Thematik wird (vor allem optisch) durch HARRY POTTER-Ästhetik ersetzt, sehr zum Nachteil von Stimmung und Ernsthaftigkeit der Geschichte – die kippt im Zuge des Finales bis kurz vor den Rande der Lächerlichkeit. Zum einen weil der Erklärbär uns die (im Genre hundertfach ausgelutschte) Story noch mal zum mitschreiben vorkaut, zum anderen weil die titelgebende “Mama” als Schatten an der Wand oder verschwommener Umriss in der Ferne wirklich weitaus gruseliger wirkte.
Schade, etwas mehr im Unklaren zu lassen, hätte die beängstigende Mystik aufrecht erhalten und MAMA zu einem überdurchschnittlichen Gänsehaut-Horror-Tool gemacht. So ist er zumindest über zwei Drittel der Laufzeit sehr gut, nicht zuletzt aufgrund von Jessica Chastain, die auch als schwarz gefärbter Emo-Punk-Rebellin, natürlich IMMER im Ramones- oder Misfits-Shirt, wie immer bereits durch ihre Präsenz voll überzeugt.
Wertung
6 von 10 dunkel wabernden Schatten an der Zimmerdecke
Weblinks
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Ein Gedanke zu „Film: Mama (2013)“