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LP: Kvelertak – Nattesferd (2016)


Quelle: Kvelertak YouTube-Kanal


Manchmal muss man ein Album wegen nur 1-2 Titeln teilen. Nicht dass NATTESFERD – Album Nummer drei der norwegischen Metalband Kvelertak – insgesamt nicht mein Ding wäre, aber der zweite Track namens 1985 hat sich so unglaublich in meinem Ohr festgesetzt, dass ich kaum aus dem Repeat-Modus heraus komme. Ich weiß nicht wie ich es in Worte fassen soll, denn in Bezug auf Gitarrenmusik ist mein Vokabular beschränkt, aber der Titel des Songs ist einfach Programm. Musik, die nicht in Death-, Thrash-, White- oder sonst was für Metal klassifiziert werden muss, sondern streng im Geiste der 80er noch schlicht und ergreifend als Heavy Metal durchgeht. Die Art, wie die Gitarre in kurzen Anschlägen den Rhythmus hält, während die andere ein simples, unheimlich eingängiges Solo darüber spielt – boah, da geht mir das nostalgische Herz auf. In der Paarung aus Metal, Rock & Roll und etwas Punk ist das konsequent retro, ohne dabei jedoch altbacken zu wirken. Wenn ich die Augen schließe, sehe die Skater aus POLICE ACADEMY 4 vor dem inneren Auge herum heizen (obwohl da im Original ja eigentlich Synthiepop lief, aber scheiß drauf). Wundervoller Vibe.

In den anderen Songs verweigern sich die Musiker übrigens angenehm eigensinnig vor klaren Genre-Zuordnungen. Etwas Hard- und Metalcore, etwas Rock & Roll, etwas Metal. Stark.

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DJ-Mix: Resident Advisor Podcast #468 – I-F (2015)


Ich verfolge den RA Podcast in letzter Zeit wieder regelmäßiger (auch wenn ich arg hinterher hänge) und werde den Eindruck nicht los aktuell richtig gute Musik serviert zu bekommen! Die 468 stammt von I-F und mändert die Laufzeit eines modernen Blockbusters (knapp 2 1/2 Stunden) durch oldskooligen Electro-, Acid- und Italo-House aller Epochen – teilweise schräg, teilweise voll zum Abheben :) 

Infos zum Künstler, und seinen Labels, sowie ein kleines Interview gibt es wie immer auf der RA-Seite (wo der Mix leider schon wieder nicht mehr verfügbar ist) und eine (sehr unvollständige) Tracklist auf MIxesDB.

LP: Charanjit Singh – Synthesizing: Ten Ragas To A Disco Beat (1982)


Techno aus Detroit? Anfang der 80er von Model 500 & co. “erfunden”? Und Acid House dann ’85-’87 in Chicago entstanden? Historisch sicher korrekt, aber was gibt es schöneres als Überraschungen in der Musikgeschichte?

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Quentin Tarantino #4.2: Kill Bill Vol. II (2004)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2004
Genre: Mashup, Martial Arts, Action, Exploitation
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Besetzung: Uma Thurman, David Carradine, Michael Madsen, Vivica A. Fox, Lucy Liu, Shin’ichi Chiba, Bo Svenson, Daryl HannahSid HaigJulie Dreyfus, Perla Haney-Jardine, Chia-Hui Liu
Kamera: Robert Richardson
Musik: Robert Rodriguez
Schnitt: Sally Menke


Review
Bill: “Do you find me sadistic? […]”
Kiddo: “Bill, it’s your ba…” – BOOM!

Die Reise geht weiter, genau da, aber doch ganz anders als sie aufgehört hatte. Nachdem KILL BILL VOL. II in der ersten Einstellung exakt mit dem selben s/w-Close up der Braut, wie bereits KILL BILL VOL. I beginnt, uns also schnell und überdeutlich zurück vor Augen holt, womit wir es hier zu tun hatten (und haben werden), bricht plötzlich die vierte Wand und die Braut, von Bill “liebevoll” Kiddo genannt, die wir zuvor bei zwei Stunden verbitterter Jagd nach ihren Peinigern kennengelernt haben, sitzt mit wehendem Haar am Steuer eines klassisch-coolen Cabrios und spricht direkt zu uns: “Looked dead, didn’t I? But I wasn’t. But it wasn’t from lack of trying, I can tell you that. Actually, Bill’s last bullet put me in a coma. […] I’ve killed a hell of a lot of people to get to this point, but I have only one more. The last one. The one I’m driving to right now. The only one left. And when I arrive at my destination, I am gonna kill Bill.

Ein wenig seltsam, fast plump, wirkt diese abstrahierte Form von “ihr wisst noch, oder?” schon, dochhoch wahrscheinlich ist, dass ein Verleih der dem Publikum nicht zutraute einen vierstündigen Film auszusitzen, demselben Publikum erst recht nicht zutraute, sich nach der “schier endlosen” Zeitspanne von sechs Monaten noch an etwas so banales wie den Inhalt eines Films zu erinnern – Anzugträger die den Befüllern der eigenen Bankkonten ein funktionierendes Hirn attestieren, wo kämen wir denn da hin? Nein, da musste selbstverständlich nachgeholfen werden und es wirkt, als hätte Quentin Tarantino sich aus diesem offenkundigen Zwang heraus wenigstens noch einen kleinen Spaß mit der medialen Darstellung seines Films gemacht (Kiddo: “When I woke up, I went on what the movie advertisements refer to as a roaring rampage of revenge.“).  Quentin Tarantino #4.2: Kill Bill Vol. II (2004) weiterlesen