LP: Run The Jewels – Run The Jewels I & II (2013/2014)


Quelle: massappeal YouTube-Kanal


Wenn doch Hip-Hop immer so wäre…

Nachdem New York’s Alternative-Rap Ur-Gestein (Betonung auf Alternative, denn dass Hip-Hop Urgesteine in den frühen späten 70ern bis frühen 80ern zu suchen sind, ist mir klar) El-P – seines Zeichens damals eine Hälfte von Company Flow und Label-Head von Def Jux – bereits vor einigen jahren Killer Mike’s LP R.A.P. MUSIC produzierte, haben die beiden sich 2013 zum Duo Run The Jewels zusammen gefunden und direkt das erste, nach sich selbst benannte Album raus gehauen. 2014 kam der Nachfolger (der u.A. Pitchfork’s Album des Jahres wurde).

Kurz gesagt: Wie es die ersten wütend gebrüllten Zeilen auf Part II bereits prophezeien, brennen die beiden alles nieder!

Selten traf das Attribut “The best of both worlds” mehr zu. Southern Rap (hier durch Killer Mike repräsentiert) kickt mich ja eher durch die Klangästhetik, die rohe Energie und die maschinellen Beats. Kehrseite der Medaille sind heftigst eingeschränkte Themen in den Texten, welche oft leider nur als dumm und stumpfsinnig bezeichnet werden können und von Typen, die nicht wirklich gut rappen vorgetragen werden. Ganz im Gegenteil zur Rapmusik der New Yorker Underground Rapszene (hier durch El-P repräsentiert) , die durch kluge, kritische Texte besticht, gern auch auf düsteren, wabernden Beats.

Hier treffen zwei MCs, die grandios in der Lage sind mit ihrer Sprache zu spielen, und clashen die verschiedenen Hip-Hop-Welten aufeinander. Der Sound verschmilzt, entledigt sich allen Ballasts und wächst zu etwas neuem, nie da gewesenen, Genre-definierenden. Da stecken klassischer Hip-Hop, Turntableism, Sampling, Dirty-South, unglaubliche Rap-Skills und so viel mehr drin – zig Versatzstücke zu etwas neuem zusammengefügt. 
Wahnsinn!




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