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Film: Nymphomaniac – Vol. II (2014)


Trailer © by Concorde Film


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Drama, Episodenfilm
Regie: Lars Von Trier
Drehbuch: Lars Von Trier
Besetzung: Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgård, Stacy Martin, Shia LaBeouf, Christian Slater, Jamie Bell, Willem Dafoe, Udo Kier
Kamera: Manuel Alberto Claro
Musik: Originalmusik
Schnitt: Morten Højbjerg, Molly Marlene Stensgaard, Jacob Secher Schulsinger


Review
The journey goes on – leider aber, völlig entgegen der (im Abspann von NYMPHOMANIAC – VOL. I) suggerierten Vollgas-Erwartung, mit angezogener Handbremse. Und wer kennt das nicht: Zunächst wundert es, dass kein wirkliches Tempo möglich ist, irgendwann fängt es an zu quietschen, dann zu rauchen und zuletzt geht irgendwas kaputt.

Um bei der gewählten Symbolik zu bleiben: VOL. I konnte zumindest noch als gemütliche Spazierfahrt auf der Landstraße angesehen werden. Das machte Spaß, meist schien die Sonne, am Wegesrand konnte man ulkige Dinge bestaunen, aber danach war es nicht so wirklich erinnerungswürdig. Von dem blutigen Unfall in Chapter 4 mal abgesehen – da lohnte sich das Gaffen und eine morbide Faszination kam auf – ein spaßiger Ausflug, der durch die Routenwahl und das eine oder andere kreative Fahrmanöver des Mannes am Steuer stark aufgewertet wurde.
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Film: Suspiria (1977)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by ’84 Entertainment, New Vision Films, Dragon Film


Fakten
Jahr: 1977
Genre: Giallo, Slasher, Horror
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Dario Argento, Daria Nicolodi
Besetzung: Jessica Harper, Stefania Casini, Flavio Bucci, Miguel Bosé, Barbara Magnolfi, Susanna Javicoli, Eva Axén, Rudolf Schündler, Udo Kier, Alida Valli, Joan Bennett, Margherita Horowitz, Jacopo Mariani
Kamera: Luciano Tovoli
Musik: Goblin, Dario Argento
Schnitt: Franco Fraticelli


Review
Völlig irrsinnige Tapeten-Muster, Ballett als Drill, eine vorhöllische Farbflut aus grün-gelb, blau und rot, Schuhplattler im Hofbräuhaus, ein diabolischer Score, der dem Wort creepy eine frühe, in Stein gemeißelte Definition verleiht und rooooootes Blut: SUSPIRIA von Dario Argento.

Eine junge Balletttänzerin wird auf einer Elite-Schule in Deutschland aufgenommen – in einem apokalyptisch anmutenden Sturm reist sie an und wird zunächst Zeugin, wie ein völlig verstörtes anderes Mädchen schreiend und panisch aus dem Gebäude in den Regen flieht. Hier stimmt etwas nicht. Das ist von Minute eins an klar und daran wird in den nächsten 90 Minuten nicht eine Sekunde Zweifel aufkommen.

Denn Argento gelingt es, den Horror zu etwas universellem, alles überspannendem zu erheben, ihn in jeder Faser seines Werkes zu platzieren. Nichts in SUSPIRIA wirkt gänzlich real, immer ist da dieses kleine Stück Entrückung, um das die Bilder, Momente und Kulissen aus der Wirklichkeit verschoben wirken. Gebäude erscheinen mächtig, wie der unheilvolle Eingang ins Verderben, räumliche Dimensionen verschwimmen, das Normale wirkt obskur, einfach nicht richtig – schon das Geräusch beim Öffnen einer Schiebetür am Flughafen trägt Unheil in sich, die Tapeten in der Ballettschule scheinen förmlich mit unsichtbaren Warnhinweisen beschriftet zu sein, der ausgelassene Traditionstanz der süddeutschen Trachtenträger kommt einer rituellen Beschwörung, zur Öffnung eines Portales in die Hölle gleich. Film: Suspiria (1977) weiterlesen