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Film: The Gambler (2014)


Trailer © by Paramount Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Drama, Thriller
Regie: Rupert Wyatt
Drehbuch: William Monahan, James Toback
Besetzung: Mark Wahlberg, Jessica Lange, John GoodmanBrie LarsonMichael Kenneth WilliamsAlvin IngAnthony Kelley
Kamera: Greig Fraser
Musik: Jon BrionTheo Green
Schnitt: Pete Beaudreau


Review
Where the fear has gone, there will be nothing.” aus Frank Herbert – DUNE.

Ein Mann am Blackjack-Tisch. Zehntausend Dollar Einsatz. Gewinn. Verdoppelt. Zwanzigtausend Dollar Einsatz. Wieder sind ihm die Karten gnädig. Er hat einen Lauf, gewinnt, verdoppelt, gewinnt wieder. Keine Miene verzieht er bei diesem absurden Theater, weißt lediglich den Dealer an, schnell die nächsten Karten zu geben. Die Stakes steigen, Geldsummen die über den Verlauf von Existenzen entscheiden könnten, zieren als kleine Plastik-Chips getarnt den Spieltisch. Sein Blick vollkommen regungslos, die nächste Karte wird aufgedeckt: Summe 23, zu hoch, die Bank gewinnt. Alles weg – 160.000 Dollar. Doch nach wie vor verzieht besagter Spieler keine Miene. Er dreht sich um und verlässt emotionslos den Saal.  Film: The Gambler (2014) weiterlesen

Film: Eine andere Frau – Another Woman (1988)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 1988
Genre: Drama
Regie: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen
Besetzung: Gena Rowlands, Mia Farrow, Ian Holm, Blythe Danner, Gene Hackman, Betty Buckley, Martha Plimpton, Sandy Dennis
Kamera: Sven Nykvist
Musik: Verschiedene Künstler
Schnitt: Susan E. Morse


Review
Wer bin ich eigentlich? Und vor allem WIE bin ich? Wie wirke ich und sehe ich mich tatsächlich so, wie ich bin, oder würden andere diese Frage völlig anders beantworten?

Selbstwahrnehmung versus Realität – eines der (vielleicht das) zentrale Thema in Allen’s Werk ANOTHER WOMAN aus den späten Achtzigern. Was anfangs lediglich wie ein Portrait einer Fünfzigjährigen mit diversen kleinen bis größeren Problemchen anmutet, entpuppt sich im weiteren Verlauf zu einer äußerst subtilen, umfassenden Reflektion des eigenen Standpunktes im Leben – für die Protagonistin Marion, ganz sicher auch für Allen, der den Film mit Anfang Fünfzig gedreht hat, wie auch als Aufruf an den Zuschauer sich selbst zu hinterfragen und dabei größtmögliche Ehrlichkeit walten zu lassen.

Marion denkt eigentlich, es sei alles in bester Ordnung. Oder zumindest okay. Die Beziehung zu ihrem zweiten Mann Ken ist zwar nicht völlig prickelnd, wird von ihr aber durchaus als solide angesehen, sie ist Professorin, die sich zum Verfassen eines Werkes aus dem Lehrgeschäft temporär zurückgezogen hat, die Beziehung zu ihrer Stieftochter ist angenehm und nah. Formell magelt es also an nichts. Doch durch eine, im Zuge von Marion’s anstehender Reflektion und Läuterung wohl beinahe schicksalhaft zu nennende Verkettung von Zufällen, gerät ihr sauber errichtetes Konstrukt aus Sicherheiten ins Wanken. Situation voller unbequemer Wahrheiten brechen plötzlich über sie herein: Ihr Mann, den sie ursprünglich noch als verheirateten Mann zu einer leidenschaftlichen Affäre verführte (vielleicht auch umgekehrt, dies wird nicht völlig klar), vermittelt ihr gezwungenermaßen, dass sie nicht mehr allzu viel Feuer in ihm auslöst, eine alte Freundin konfrontiert sie mit Jahre zurückliegendem Fehlverhalten, das sie jedoch vehement abstreitet (doch wie verhielt sie sich wirklich? Wie nehmen wir selbst unser Handeln war?) und Marion hört ihre Stieftochter, wie auch eine fremde Frau die sie kaum kannte, über sich sprechen – und zwar nicht in den Worten, die sie erwartet hätte. Film: Eine andere Frau – Another Woman (1988) weiterlesen