Review Gibt es ein Grundrezept für gute Filme? Was braucht man um sie zu machen? 250 Millionen Dollar Budget, das fähigste VFX-Studio, einen Knall und Bumm-Regisseur, ganz viele Explosionen und einen Cutter auf Speed? Kann klappen, aber wer die Blockbuster der letzten Jahre scharfsinnig begutachtet, wird zwingend zu dem Schluss kommen: Geld kann nicht allein Qualität kaufen, da gehört mehr zu. Doch was ist dieses “mehr”? END OF WATCH ist ein verdammt kleiner Film, das Budget lag laut IMDb bei 7 Millionen Dollar – man muss sich auf der Zunge zergehen lassen, dass das in etwa drei Prozent des gängigen Blockbuster-Mittel darstellt – und gibt eine gute Idee davon, wie man als Filmemacher etwas andere Schwerpunkte legen kann und damit nahezu vollends überzeugt.
Autor und Regisseur David Ayer verfolgt eine ganz simple, aber mehr als effektive Strategie: Er holt zwei überaus fähige Schauspieler ins Boot und lässt sie auf der Leinwand zu Menschen werden. Nicht zu den üblichen Abziehbildern die uns so gern vorgesetzt werden, nicht bloß die übliche stereotype Leier der großen Helden, der unkaputtbaren Rächer, sondern zu echten Menschen. Die wir in ihrem Alltag beobachten, deren Probleme, Ängste, Wut und Freude wir sehen, die direkt zu Sympathieträgern werden und Empathie hervorrufen. Film: End Of Watch (2012) weiterlesen →
Review DREDD hat auf Moviepilot Ø 6.4 und 7.0 (Kritiker- und User-Schnitt) DREDD liegt auf Rotten Tomatoes bei 78 % Fresh DREDD ist auf IMDb mit 7/10 bewertet.
Ich kann es kaum glauben, um nicht zu sagen: WTF? Also ein richtig großes, lautes, unverständliches WTF!
Dieser Film hat mich geradezu wütend gemacht, ist er doch der lächerlichste möchtegern-Hochglanz-Trash den ich je gesehen habe. Ein anderes Wort als LÄCHERLICH fällt mir da nicht zu ein.
Ultra-schlechtes CGI-Blut. Jahrmarktartige 3D-Effekthascherei im Wechsel mit grottiger Slow-Motion-Effekthascherei, mit der die Macher sich wunderbar selbst ins Bein geschnitten haben, weil so die unterirdische CGI-Qualität noch mehr zu entlarven ist. Die grauenhafteste (und somit traurigste) Verschenkung von großem Potential überhaupt. Peinliche over-the-top Bösewichte. Ein noch peinlicherer Judge Dredd. Völlig stumpfsinnige, jegliche Dynamik und vor allem jegliches Gespühr für Bewegung missende Action. Ein atmosphärisches voll-Vakuum. Film: Dredd (2012) weiterlesen →
Ist jetzt schon ein Jahr alt aber Gucci haut es verdammt noch mal wieder raus. Hektische dumpfe Synthie-Beats, gelallt-sicke stoner-Lines, einigermaßen dezent gehosted von DJ Holiday! Auf Lyrics darf man natürlich mal wieder nicht achten, aber es klingt so gut
Review Makaber, makaber, makaber. Und das mag ich. Meistens zumindest, das haben SHALLOW GRAVE, IN CHINA ESSEN SIE HUNDE und vergleichbare Streifen mir bewiesen. Doch obgleich formale Ähnlichkeiten bestehen und Regisseur und Autor Peter Berg wirklich nichts anbrennen lässt, seine Gruppe anfänglich ganz normaler junger Männer in den rabenschwarzen Fleischwolf springen zu lassen, fehlt mir hier etwas.
Ich kann nicht sicher sagen was es ist – nehme aber an, dass VERY BAD THINGS seine eine, zentrale Idee einfach zu oft ausspielt und dabei ein wenig repetitiv breit tritt. Schön ist, dass der Film sich in eine völlig andere Richtung entwickelt, als die ursprünglich geschürte Erwartung vermuten lässt, schade ist, dass einmal in dieser Richtung angekommen das meiste doch wieder richtig erahnt werden kann.
Was passiert, lässt jedem nicht gänzlich abgebrühten Zuschauer mit Sicherheit das Lachen im Halse steckenbleiben. Abseits der krassen Szenen, stapft VERY BAD THINGS jedoch ein wenig zu zäh von Szene zu Szene. Das sind viele Momente, die für sich genommen teilweise richtig gut sind (wie die Paranoia an der Tankstelle), insgesamt fehlt aber der erzählerische Flow und bis auf eine dauerhafte Antipathie gegen Slater’s Charakter Boyd oft ein Gefühl zu den Figuren. Einige gute Ideen, aber nur eine Reihe übler Zufälle , falscher Entscheidungen und abgebrühter Handlungs-Schritte, reichen nicht aus, um dieses morbide HANGOVER-Vorbild zu einem wahren Kracher zu machen.
Wertung 6 von 10 unfreiwilligen Fleischerhaken-Kontakten
Veröffentlichung VERY BAD THINGS ist bei Splendid als BluRay und DVD erschienen.
Review Trotz allergrößter Grund-Sympathie für alle Beteiligten, bleibt mir nichts anderes übrig als ein kurzes, vernichtendes Fazit zu fällen: 30 MINUTES OR LESS ist ein einziger Griff ins Klo, ohne jedoch, wie es uns einst Ewan McGregor in einem weitaus runderen Film vormachte, aus den Tiefen der Latrine einen wertvollen Schatz zu bergen. Einfach nur ins Klo gegriffen, in miefiger Scheiße gewühlt und die Hand wieder heraus gezogen. Zum Glück war der Stuhlgang recht dünn, so lässt der Gestank sich schneller wieder abwaschen.
Wahrscheinlich kann ich nun besser verstehen, warum viele Leute PINEAPPLE EXPRESS oder SUPERBAD zum erbrechen nicht lustig finden. Wenn das Fundament eines Films durch einen Haufen strunzdummer Leute gebildet wird, die non-stop dämliche Dinge tun und sich inhaltlich in Endlosschleife um “I fucked your sister“-Dispute bewegen, dann muss es wohl einfach “klicken”, damit das Resultat beim (nicht amerikanischen, dem Pimmel-Humor eher abgeneigten) Zuschauer auch ankommen und funktionieren kann. Hier gab es jedoch weder Klicken, noch Aha-Effekt – nur lahme 90 Minuten in denen kein Gag zündet und so gut wie gar nichts passt.
Primär fehlt es dem Werk wohl an Flow und Timing, gar nicht mal an Witz. Die “Story” und das Drehbuch holpern wie über eine Buckelpiste, wissen nicht in welche Richtung sie wollen und schleppen sich somit nur dröge und ziellos vor sich hin. Das soll alles unheimlich fix und abgedreht daher kommen, die gewünschte Schrägheit und Absurdität will sich aber nie wirklich einstellen. Eigentlich beeindruckend, denn einen derart zackig inszenierten Film so zu versemmeln, dass er sich trotz 90 Minuten Spielzeit ewig lang anfühlt, ist eine Kunst für sich.
An Wortwitz, ganz tief versteckt in zeitweise gar nichts so schlechten Dialogen, mangelt es tatsächlich nicht (“Your mixtape sucks! We are trying to mastermind a heist here, we need something more industrial. Like heavy german techno or shit like that!“), diese Situationskomik geht leider zumeist in den Bergen von Idiotie die sie umgeben unter, das Drehbuch ist zu dünn um dieses gelegentlich angekratzte Level dauerhaft aufrecht zu halten. Immer wenn ein gesundes Schmunzeln (was mir völlig ausreichen würde) aufkommt, ist auch schon die nagende Fremdscham als Ablösung zur Stelle.
Die dämlichen Figuren (speziell Danny McBride’s Figur Dwayne) funktionieren in ihrer undynamischen Idiotie auch nur für maximal 30 Minuten (or less, haha), spätestens dann ist die Tagträumerei vom großen Mac-Sein genügend breitgetreten, um nicht zu sagen totgetrampelt. Auch Aziz Ansari’s dauerplappernder Chet beginnt sich bereits nach wenigen Minuten abzunutzen. Schade eigentlich, denn mehr Lines im Stil von “Guess what Officer, you just brought a gun to a bombfight” anstatt “King Dwayne kriegt das Zepter poliert” hätten den Film zumindest erträglich werden lassen. Bleibt eigentlich nur die Frage, wie Ruben Fleischer es nach seinem grandiosen Vorgänger ZOMBIELAND im Nachfolgewerk inszenatorisch so dermaßen verkacken kann? Die Wege des Hollywoods sind unergründlich…
Wertung 3 von 10 verkackten Überfällen
Veröffentlichung 30 MINUTEN ODER WENIGER ist bei Sony Pictures Home Entertainment als BluRay und DVD erschienen. Im Bonusmaterial befinden sich: Entfallene Szenen, Outtakes, Explosives Vergnügen mit den Darstellern und der Filmcrew von 30 MINUTEN ODER WENIGER.
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