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Film geschaut: Pet (2016)


Pet (http://www.imdb.com/title/tt1183374/) – Horror, Psychothriller, USA, 2016 – Regie: Carles Torrens, Skript: Jeremy Slater, Kamera: Timothy A. Burton, Musik: Zacarías M. de la Riva, Copyright (Titelbild, Bildausschnitte, Trailer): Pandastorm Pictures


Review
Schüchterne Loner, gebeutelt vom freudlosen Leben und in eine Obsession getrieben, welche sie zunehmend in einen Strudel des Irrsinns stürzen lässt – ursprünglich in der Tradition des Kinos sicher noch weit früher entstanden, spätestens jedoch in Scorsese’s TAXI DRIVER als meisterhafte Blaupause inszeniert, ist dieses Grundmotiv kein neues, im Gegenteil, bedient die gängige These, dass Einsamkeit und Wahn dicht beieinander liegen können. Dank handwerklicher Kompetenz, fähigen bis starken Darstellern und einer Hand voll cleverer Ideen, wandert mit dem kleinen, unscheinbaren Film PET nach einigen Screenings auf Fantasy-Film-Fest-Nights jedoch ein wenig mehr, als der naheliegende Reißer in den heimischen BluRay-Player.

Während wir zunächst Zeuge sind, wie der (von Dominic Monaghan sehr ambivalent, in Spitzen unheimlich creepy dargestellte) Seth seinem täglichen Trott nachgeht, wird schnell bewusst, dass er mit Menschen weit weniger gut auskommt, als mit den Hunden des Tierheims in dem er arbeitet. Unsicherheit, tiefe Unzufriedenheit und ein Mangel an sozialer Kompetenz zeichnen ihn aus (Los Angeles als weiträumiges, leeres Setting spiegelt seine Einsamkeit perfekt), in Summe verleiht all dies seinem Auftreten stetig eine latent unangenehme Note. Als er bald schon im Bus seinen Mut zusammen nimmt und Holly, eine junge Frau, die er bereits in Zeiten der Highschool anhimmelte anspricht, jedoch gnadenlos abblitzt, beginnen die Dinge ihren morbiden Lauf zu nehmen.  Film geschaut: Pet (2016) weiterlesen

(Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #14: Rammbock (2010)


Rammbock (IMDb) – Zombie-Horror, Kammerspiel, Drama, Deutschland, 2010 – RegieMarvin Kren, SkriptBenjamin Hessler, KameraMoritz Schultheiß, MusikMarco DreckkötterStefan Will, Copyright (Titelbild, Bildausschnitte, Trailer): Filmgalerie 451


Review
Eigentlich wollte der arme Michael doch nur nach Berlin reisen, um “der Gabi” ihren Schlüssel zurück zu bringen – dechiffriert bedeutet das in etwa “die Hoffnung nicht aufgeben, sie wieder zurück zu gewinnen” – doch als er nach seiner Ankunft schnell auf rabiatem Wege feststellen muss, dass nicht nur die Gabi ihm fremd, sondern anscheinend die ganze Welt blutrünstig und wahnsinnig geworden ist, steht zunächst mal auf der Agenda ich in der Wohnung zu verschanzen, um den eigenen Hintern zu retten. Um die Gabi sorgt er sich dennoch weiter.

Bereits ganze drei Jahre vor seinem gelungenen Öko-Horror BLUTGLETSCHER macht Marvin Kren auf deutschem Boden den ersten Ausflug ins wilde Genrekino – sein Debüt, ein Zombiefilm. Finanziert aus deutschen Filmförderfonds, integriert in ZDF’s “Das kleine Fernsehspiel”. Moment. Den letzten Satz sacken lassen. Zurückspulen. Noch mal lesen… Komisch. Es steht immer noch das gleiche da – doch so seltsam und ungewöhnlich es klingt, sind dies tatsächlich Eckdaten, die in der Entstehungsgeschichte des Films eine Rolle spielen, obwohl Mut zum Genre nun wirklich keine der Kerneigenschaften der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten ist.  (Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #14: Rammbock (2010) weiterlesen

Film: The Revenant (2015)


Titelbild & Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Survival, Rache-Thriller
Regie: Alejandro G. Iñárritu
Drehbuch: Alejandro G. IñárrituMark L. Smith
Besetzung: Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Will Poulter, Domhnall GleesonForrest Goodluck
Kamera: Emmanuel Lubezki
Musik: Ryuichi SakamotoCarsten Nicolai (Alva Noto)
Schnitt: Stephen Mirrione


Review
“Leo grunzt im Schlamm”-The Movie, auch bekannt als THE REVENANT, hat es nun auch in meinen BluRay-Player geschafft. Mann, mann, mann, ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll…

Am besten wohl mit einem kleinen Überblick. Damit, dass an Innaritu’s geradezu fanatisch abgefeierten Überlebens-Drama von vorne bis hinten (wobei hinten hier meinen Ausstiegspunkt bei etwa 110 Minuten meint – da habe ich den Film abgebrochen) einfach gar nichts für mich funktioniert hat. Ein desaströses Erzähltempo bzw. Pacing, die völlige Abstinenz von inszenatorischer Abwechslung oder Dynamik im Verlauf des Films, eine Form die isoliert betrachtet sicher ganz hübsch daherkommt, jedoch in keinerlei sinnvollem Dialog mit dem eigentlichen Inhalt des Films steht, dazu zehrende Aufgeblähtheit, resultierend in (absolut unnötiger) Überlänge, keinerlei emotionales auf und ab, sondern stattdessen ein immer gleicher, auf maximale Lautstärke aufgerissener Ton, der nur eine einzige Sprache spricht (nämlich die des maximalen, niederschmetternden Leids), fast durchweg ungewollt komisches, teilweise groteskes Schauspiel (was zur Hölle war denn hier mit Tom Hardy los?) und zuletzt – das ist vielleicht der schwerwiegendste Kritikpunkt von allen – eine fast unerträgliche Bemühtheit darum, mit jeder Einstellung, jedem Moment und dem gesamten Ansatz (Drehbedingungen, Selbstaufgabe der Crew, etc.) mit Anlauf ein epochales Meisterwerk zu schaffen.  Film: The Revenant (2015) weiterlesen

Horrorctober 2016, Film #5: Let Me In (2010)


Titelbild & Trailer © by Universal Pictures Germany


Der #horrorctober (was das ist, erfahrt ihr auf dieser Info-Seite, die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen der „Events“ enthält, oder auf dieser anderen Info-Seite der CineCouch) ist längst vorbei (ja, hab ich mitbekommen), ich habe 10 von 13 Filmen geguckt und schiebe nun die Reviews nach und nach hinterher. Zum schreiben kam ich im Oktober nämlich wirklich kaum.


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Horror
Regie: Matt Reeves
Drehbuch: Matt ReevesJohn Ajvide Lindqvist
Besetzung: Kodi Smit-McPhee, Chloë Grace Moretz, Richard JenkinsCara BuonoElias KoteasSasha Barrese
Kamera: Greig Fraser
Musik: Michael Giacchino
Schnitt: Stan Salfas


Review
Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber durch den ziemlich simplen (allerdings nicht sonderlich kreativen) Ansatz, die grandiose Vorlage dieses Remakes minutiös, Bild für Bild und Sequenz für Sequenz in einem größtenteils identischen Setting noch mal abzudrehen, ist unterm Strich ein guter Film herausgekommen.

Anstatt wild im Ausgangsmaterial der Coming-Of-Age Vampir-Fabel herum zu pfuschen (und wie bei neun von zehn Remakes vergleichbarer Art, eine massive Verschlechterung darüber zu erreichen), konzentriert sich Regisseur Matt Reeves in seinem nächsten Film nach CLOVERFIELD vor allem darauf, die überaus fähigen Darsteller in einer packenden, sehr düster und beklemmend gehaltenen Atmosphäre aufspielen zu lassen. Abseits davon, dass die Handlung in die nördlichen USA Anfang de 80er verlagert wurde, bleibt alles gleich – Themen, Eckdaten, Beziehungen der Figuren. Kein Unterschied.  Horrorctober 2016, Film #5: Let Me In (2010) weiterlesen

Horrorctober 2016, Film #4: Lucid. (2013)


Titelbild, Trailer © by Big Biting Pig Productions


Der #horrorctober (was das ist, erfahrt ihr auf dieser Info-Seite, die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen der „Events“ enthält, oder auf dieser anderen Info-Seite der CineCouch) ist längst vorbei (ja, hab ich mitbekommen), ich habe 10 von 13 Filmen geguckt und schiebe nun die Reviews nach und nach hinterher. Zum schreiben kam ich im Oktober nämlich wirklich kaum.


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Horror, Psychothriller
Regie: P.J. Woodside
Drehbuch: P.J. Woodside
Besetzung: P.J. WoodsideBrittney Saylor, Bill JohnsonMichael CoonScott CummingsMegan Jones Jim Foreman
Kamera: Steve Hudgins
Musik: Aaron Weatherford
Schnitt: P.J. WoodsideSteve Hudgins


Review
Amazon flutet das PRIME-Paket aktuell mit absoluten No-Budget-Independent und B-Filmchen. Passende Gelegenheit den eigenen Scope der Filmwahrnehmung mal wieder etwas auszuweiten. Im Resultat machen Filme wie LUCID. mir vor allem klar, dass die faire Rezeption eines Werkes eine heikle Sache ist, weil es unabdinglich ist, die zur Verfügung gestandenen Mittel mit in Betracht zu ziehen und eine entsprechende Schablone aus ihnen abzuleiten.

Denn würde man jeden günstigen Streifen sofort für Look & Feel fallen lassen, entgingen einem einige sehenswerte Kandidaten, die inhaltlich etwas zu bieten haben. Ein B-Movie für 2 Millionen Dollar kann nicht das gleiche Spektakel wie ein Hollywood-Blockbuster mit dem hundertfachen Budget liefern. Sollte eigentlich klar sein. Nach welchen Faktoren betrachte ich also ein Werk wie dieses, das (gefühlt, ich habe das nicht weiter recherchiert) völlig ohne Mittel, einzig aus Interesse an weirden Psychotrips und dem Drang heraus, die gezeigte Geschichte zu erzählen umgesetzt wurde? Ohne professionelle Darsteller, Drehorte, Ausleuchtung, etc.  Horrorctober 2016, Film #4: Lucid. (2013) weiterlesen