Guten Abend!
Wer hier regelmäßig mitliest wird vielleicht bemerkt haben, dass ich nicht nur (derzeit un)regelmäßig über Filme und Serien schreibe, sondern dass die Beiträge auch penibel einem klaren Aufbau folgen – erst Trailer und die Fakten mit Regie und co., selbstverständlich jeder Name schön in die IMDb verlinkt, dann das Review, dann Wertung, Verfügbarkeit und Weblinks, zuletzt dann das Amazon-Widget zum Kaufen der besprochenen Werke. Und zwischendrin noch schöne Stills, die ich mir von den Verleiher-Seiten hole.
Dieses Prinzip mag ich sehr, bin auch etwas stolz auf solch klar strukturierte Ausführlichkeit und habe (sehr) viel Zeit reingesteckt, um sie konstant beizubehalten. Daten aus Netz und IMDb heraussuchen, Links setzen, Bilder finden, dann herunter- und wieder hochladen, im Beitrag anordnen, alles gegenchecken, Namen der Beteiligten in die Tags einfügen, da geht allein für die Form des Beitrags gern mal eine dreiviertel bis Stunde drauf (ohne dass auch nur ein Wort des Reviews geschrieben ist). Zeit die ich nun, angekommen im nächsten Abschnitt meines Arbeitslebens, schlicht nicht mehr habe.
Und weil das so ist, bin ich mal in mich gegangen und habe mich gefragt, was ich hier eigentlich tue und warum? Die Antwort ist einfach: ich liebe Filme und über sie zu schreiben ist für mich ein Teil des Verarbeitungs-Prozesses geworden. Es hilft mir bei der Reflektion. Will ich also Texte schreiben, sie raushauen, durchs Netz werfen und dann an den verschiedensten Orten (wenn es gut läuft) mit euch drüber diskutieren, oder will ich stundenlang Beiträge formatieren? Will ich meine Gedanken sammeln, Kunst ergründen, beobachten, analysieren, zerreißen, feiern und Gefühlen Ausdruck verleihen, oder will ich Fakten replizieren, die sich jeder den es halbwegs interessiert sowieso in unter 10s in Eigeninitiative auf den Schirm holen kann? Will ich die wenige Zeit die ich noch für das Hobby habe auch wirklich für das eigentliche Hobby nutzen, oder einen nicht zwingend notwendigen Bonus obendrauf verschwenden, der ohne das Hobby an sich wertlos ist? Wo liegt die Priorität?
Die Antwort(en) auf diese Frage(n) sind so klar, dass ich sie nicht mal aussprechen werde. Die vielen Rahmen-Infos in den Posts habe ich immer als netten Bonus, bzw. Service für die Leser on-top gesehen, aber 1) betreibe ich keine professionelle Filmseite – habe ich nie und werde ich nie – sondern war immer nur ein mal mehr, mal weniger begeisterter Liebhaber des Mediums, der seine Gedanken herausposaunt und 2) merke ich einfach, dass das Optionale mich in der Umsetzung des Wesentlichen beschränkt. Und das ist kein Zustand, den ich so hinnehmen werde – es gibt zu viel, was aus meinem Hirn heraussprudeln will.
Wenn Umstände sich ändern muss man gucken wo man bleibt – meine ehemals 20 Minuten täglichen Fahrradfahrens sind zu 1.30h bald 2h+ ÖPNV geworden und in dieser Zeit kann ich, sofern ich sie für Blog-Zwecke nutze, eben nur schreiben. Richtig gelesen, auch wenn sich einigen von euch jetzt sicher die Fußnägel senkrecht stellen, das Schreiben auf dem Smartphone ist bei mir schon seit Jahren zum aus der Not geborenen Standard geworden – dank Autokorrektur bin ich sogar ziemlich schnell. Was allerdings gar nicht geht, ist die WordPress-Formatierung auf einem 5″ Touchscreen, die wahre Hölle sind dann die Links – aber um diese weiterhin zu setzen, müsste ich Abende lang am Laptop festgewachsen. Bäh!
Lange Rede kurzer Sinn – schrumpfen um zu wachsen heißt die Devise, ich wechsele zu “schlankeren” Posts, damit mein Blog “fetter” wird. Ob irgendwer die Auflistungen des involvierten Casts eines Films bis in die letzte unbedeutende Nebenrolle vermissen wird? Fragwürdig! Ob ich mir das hier als Ankündigung von der Seele schreiben musste, anstatt es einfach zu machen? Ganz sicher!
Also auf in 2017, Jacker’s 2 Cents geht in die V3.0. Ist sicher besser so. So long, wir lesen uns
Beim “reinen Text” bin ich inzwischen auch angekommen und dabei über diverse Zwischenstationen gegangen. Zwischendurch hatte ich sogar eine Pluspunkte-Minuspunkte-Tabelle, bei der ich weitaus mehr Zeit für die Formatierung verplempert habe als für das Schreiben der 10 bis 12 Stichpunkte. Jetzt liegt in WordPress nur noch ein vorformatierter Musterbeitrag, in den ich Titel, Text und minimale Infos zum Film einfüge und fertig ist’s.
Also auch aus meiner Sicht ein guter Schritt. Auch, weil die Zusatzinfos hier im Blog noch nie gelesen habe. ;D
Also hat dich deine Formatierung auch ausgebremst… Interessant, dass es nicht nur mir so geht.
Wer das liest ist ja auch noch eine andere Sache – hab es insgesamt wohl eh eher für mich gemacht.
Du hast das alles manuell eingetragen? Wow. Ich hatte vermutet du ziehst dir über die API irgendwie die Daten. Wow. Aber wirklich. Ich kann den Schritt deshalb nur zu gut nachvollziehen. Mach es schlanker und schreib mehr, die anderen Daten bekommt man auch so.
Wenn du schon dafür immer eine Dreiviertelstunde gebraucht hast, gibt dir das viel Zeit. Ich brauche für meine Besprechungen meist insgesamt “nur” eine Dreiviertelstunde. Mehr ist einfach nicht drin.
Ja, alles per Hand. Zwar kann man ja z.b. einen in der IMDb markierten Link als solchen markieren und in den visuellen WP-Editor pasten, aber es ist dennoch eine Schweine-Arbeit! Und dann noch meine (manchmal Mammut-) Texte… Ich überlege mir jetzt mal einen neuen, komplett reduzierten Look, denn ich würde lieber 1-2 Posts mehr pro Woche veröffentlichen, als mir an jedem post die Finger wund zu frickeln!
Guter Plan, bin dabei!
Ernsthaft, ich weiß wie schwierig es ist von der Blog-Gewohnheit abzuweichen. Wenn man es dann aber geschafft hat, ist es ein kleiner Neuanfang. Und neuer Content ist immer gut. Freue mich darauf!
Ja, man muss einfach umdenken und sich auf das Wesentliche fixieren, sonst bremst es einen aus. Mal sehen wie aktiv ich in Zukunft sein werde…
Der Link zur IMDb oder OFDb reicht. Schau Dir “Remember it for later” an, “In meinem Herzen haben viele Filme Platz” oder meinen Blog: einfach den eigenen Text schreiben, ein paar Links setzen die einem wichtig sind, und alles darüber hinaus sprengt lediglich das Hobby, sofern man noch Privatleben hat. Von daher: ich sehe in Deinem Schritt keine Notlösung, sondern den Schritt in die richtige Richtung, die ich bei vielen Blogs vermisse, Blogs die eher Zeitung machen spielen anstatt sich dem wesentlichen zu widmen.
Für Zusammenfassungen und Random Stuff gibt es doch die IMDb. Damit man sich selbst den spaßigen Teil überlassen kann. Vernünftige Entscheidung.
Denke auch. So lang es zeitlich passte hab ich das schon gern gemacht, weil ich selber oft merke, dass ich so Basisinfos gern geballt beim Review habe. Aber ich setze jetzt einfach einen Link gen IMDb und dann passt das!