Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH
Fakten
Jahr: 2015
Genre: Horror
Regie: Levan Gabriadze
Drehbuch: Nelson Greaves
Besetzung: Heather Sossaman, Matthew Bohrer, Courtney Halverson, Moses Storm, Renee Olstead, Will Peltz, Jacob Wysocki
Kamera: Adam Sidman (hahaha)
Musik: –
Schnitt: Parker Laramie, Andrew Wesman
Review
Was für eine UNGLAUBLICHE KACKE?!
Wenn ich einem Mauszeiger dabei zu sehen will, wie er hektisch zwischen Skype, Facebook, gMail und iChat hin und her klickt… setze ich mich verdammt noch mal an den Rechner, bewege die Maus etwas schneller als sonst und glotze auf meinen Bildschirm! Und wenn ich nervigen Teenagern beim Trash-Talk, oder später beim hysterischen durcheinander Kreischen zuhören will, stelle ich mich auf einen Schulhof und lasse das pubertäre Geblubber auf mich einwirken – letzteres wirkte, weil ich mit über 30 nichts auf ‘nem Schulhof verloren habe, für sich genommen wahrscheinlich wesentlich creepiger, als jede einzelne Sekunde aus diesem unsäglichen Machwerk.
Ich habe an Horror wirklich keine großen Ansprüche – ein bisschen dichte Atmosphäre, ein wenig unklare Bedrohung und die Sache passt. Aber dieser Film unterbietet alles (und ich meine alles), was ich auf diesem Sektor je gesehen habe. Wenn man sich vor Augen führt, was das Medium Film leisten kann, bleibt eigentlich nur eine ehrliche Einschätzung: Dieser 80 Minuten lang abgefilmte Desktop (kein Scherz, in UNKOWN USER sieht man 80 Minuten einen verdammten Desktop, auf dem geskypt wird) spuckt und uriniert auf alles was die Filmkunst je erreicht hat, gibt sich aber damit nicht zufrieden, sondern hebelt direkt ein digitales Grab aus, auf dem zu tanzen er jeden Moment bereit ist.
In den wohlgesonnen Kritiken zum Film (what the fuck?) wird überwiegend die ungewöhnliche Machart, sowie die Kritik am Umgang mit Social-Media (what the fuck²?) gelobt. Nein. Falsch! Die Machart ist tatsächlich nett und hätte einen zehnminütigen Kurzfilm zu etwas gelungenem werden lassen, aber wenn ich die Hälfte eines Filmes zunächst auf Chat-Fenster schauen und Direkt-Nachrichten LESEN muss, entspricht dem nur ein Ausdruck: Ödnis. Dass das einzige, was UNKNOWN USER im Weiteren bietet um diese Ödnis aufzubrechen, sabbernde und durcheinander brüllende Teenies sind, verleiht zwar dem Wort “nervig” eine nie gekannte Bedeutung, bleibt aber trotz des unerträglichen Klang-Szenarios genau so öde wie vorher. Vielleicht noch öder, da das Interesse spätestens nach 30 Minuten auf Null gesunken ist.
Und die Abrechnung mit Online-Mobbing? Oh ja, was habe ich gestern für weitreichende Erkenntnisse zu diesem Thema gewonnen: Mädel besäuft sich bis die Buxe voll ist, Video davon wird gepostet, Shitstorm geht los, Mädel bringt sich um. Gibt es in der Realität und ist eine üble Sache, aber UNKNOWN USER macht nichts damit, außer es als Aufhänger für ein generisches “einer-nach-dem-anderen” Schlachtfest ohne Schlachtung zu nutzen, welchem aufgrund der verpixelten Einblicke in Teenager-Zimmer leider sogar der allerletze mögliche Rettungsanker – die Schauwerte – fehlt. Das tote Mobbing-Opfer, als Geist in Skype- und Facebook, treibt die verantwortlichen Kids (indem es Nachrichten schreibt – what the fuck³?) einen nach dem anderen in den Selbstmord – und zwar alle, weil ja jeder mitgemacht hat und überhaupt KEIN Teenager dieser Welt heutzutage noch unschuldig ist. Sorry, platter wird es in diesem Leben nicht mehr und das achtzigminütige Abfilmen eines Facebook-Status, in dem “Cyber-Mobbing ist doof, Kinder” steht, wäre in Aussage und Unterhaltungswert ebenbürtig gewesen.
Zwar muss man den Machern lassen, dass sie immerhin verstanden haben wie Social-Media tickt, dennoch ist UNKNOWN USER ein “Film” ohne jeglichen inszenatorischen Fluss, dem es an ALLEM fehlt, was ihn bedingt schaubar machen könnte – kein Tempo, keine Kulissen, null Atmosphäre. Mal wieder eine wahrlich schmerzhafte Sneak-Preview-Erfahrung, der sicher noch weitere folgen werden – bei etwa drei Dollar fünfzig Produktions-Budget wird hier wohl auch erst nach UNKNOWN USER 7 oder 8 Ruhe in den Datenleitungen einkehren. Wenn das das “Kino” für die Social-Media-Generation sein soll, können wir einpacken!
Wertung
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Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):
Nicht zu vergessen, wie lahmarschig die Internetverbindung bei den Amis zu sein scheint… Immerhin benötigt ein 995 KB-File fast eine ganze Minute, bis es runtergeladen ist!
Nur um sich dann einige “Szenen” später von einem 1,3 MB-File, welches innerhalb von Sekunden geladen wird, ad absurdum führen zu lassen.
Ich habe auch nicht verstanden, warum die Skype-Verbindungen so dermaßen schlecht waren, das es permanent zu Freezes und Hängern kommt. Damit haben die Filmemacher EXTREM übertrieben!
Abgesehen davon fehlt auch komplett, WIE das ganze denn nun aufgelöst werden kann, geschweige denn, das man vernünftige Todes-Szenen sieht.
JA und JA und JA und JA!
Der Film kann einfach gar nichts…
Wenn bei all dem Quatsch den du ansprichst eine intensiv-dichte Atmosphäre herausgesprungen wäre, würde ich sagen: ist alles kein Thema. Horror halt. Aber in der vorliegenden Form ist’s ein absoluter Rohrkrepierer!
Wow 0 Punkte! Der muss ja richtig gut sein xD
Es war der absolute Hochgenuss!
Kann ich mir vorstellen
O M G – der scheint wirklich exakt so bescheuert zu sein, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, als ich den Trailer gesehen habe. Puh, diese Woche kann ich nicht in die Sneak gehen, hoffentlich geht dann der Kelch an mir vorüber… Ja, er läuft nächste Woche schon an! Glück gehabt!
Zum Thema “Horrorfilm”: laut IMDb ist der eh ab 12, wo bleibt da dann noch der Horror???
Glück gehabt, den Film wünsche ich keinem. Und ja, der ist ab 12 und auch wirklich extrem zahm. Wenige Male sieht man sehr kurz wie sich irgendwer vor seiner Webcam zerlegt, aber der ist kein bisschen gruselig oder verstörend. Blutig (was ich sowieso immer eher als irrelevant empfinde) erst recht nicht. Einfach nur vollkommen öde!
Hach, diese Ehrlichkeit ist doch erfrischend. Wie der schon im Vorfeld abgefeiert wurde ist einfach nur erschreckend. Das schlimme? Der wird bei der Zielgruppe Generation Smartphone bestimmt so richtig einschlagen…
Aber echt jetzt? Man muss die Textnachrichten wirklich noch selber lesen?! Das geht ja mal gar nicht. Da trauen sie den Kids aber viel zu…
Ich hab vom Hype nichts mitbekommen dass Kiddies den voll feiern werden befürchte ich aber auch. Da reicht es ja schon, dass Skype ne Rolle spielt.
Und ja: es gibt mehrere LANGE Passagen, wo sie die Skype-Session aus diversen Gründen beenden und da wird dann halt über iMessage geschrieben. Und teilweise echt nicht schnell. Das soll wohl Spannung erzeugen, wie der Cursor da vor sich hin blinkt…
Er könnte ja plötzlich aufhören zu blinken, was schon förmlich nach einer X-Akte schreit.
(Ich bedauere gerade ein bisschen, dieses Kultformat unter solch einen Film zu packen…)
Das tut es sogar. Der super-duper spooky Rache-Geist kann ja auch das Internet manipulieren z.b. Die weiterleiten-Funktion von gMail verschwinden lassen. Woooohooooo – i was scared to death
Huiii buuuuh.