Trailer © by EuroVideo Medien GmbH
Fakten
Jahr: 2014
Genre: Tragikkomödie
Regie: Felix Herngren
Drehbuch: Felix Herngren, Hans Ingemansson
Besetzung: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg, Mia Skäringer, Jens Hultén, David Shackleton, Ralph Carlsson, Georg Nikoloff, Alan Ford, Simon Säppenen, Sven Lönn, Bianca Cruzeiro, Gustav Deinoff
Kamera: Göran Hallberg
Musik: Matti Bye
Schnitt: Henrik Källberg
Review
Ein putziges kleines Filmchen, was mir schon etwas mehr als “nur” sehr sympathisch war, denn DER HUNDERTJÄHRIGE (usw.) ist liebevoll gemacht und überzeugt durch seine schrulligen, allesamt sehr eigenen und sympathischen Figuren.
In den verschiedensten Rückblenden erzählt der (tatsächlich hundertjährige) Flüchtling aus dem Altersheim seine ereignis- und begegnungsreiche Lebensgeschichte – sicher hat er in der Romanvorlage noch bei einigen weiteren weltgeschichtlich relevanten Ereignissen die Finger im Spiel gehabt, docha uch in dieser filmischen Verknappung mischte er schon an einer Menge Orten des 20. Jahrhunderts mit – während er in der Jetztzeit unfreiwillig Teil einer skurrilen Verwechslungs-, Raub- und Roadtrip-Geschichte ist. Das ist mal zum Lachen, oft zum Kopschütteln, ab und an sogar zum Staunen und spart nicht an schwarzhumorig-makaberen Momenten.
Gleich zu Anfang lässt Allan (so heisst der Hundertjährige) in einer Mischung aus Schuseligkeit, Verzweiflung und Scheiss-Egal-Haltung einen Koffer an einem Bahnhof mitgehen und trifft auf seiner folgenden Reise auf die verschiedensten Weggefährten, woraus eine bunt zusammen gewürfelte Truppe aus schrägen Vögeln unterschiedlichster Fasson entsteht. Zeitgleich beginnt auf der anderen, der “gegnerischen” Seite, die stümperhafte Jagd einer Motorrad-Gang, bestehend aus phänomenal-dämlichen Deppen, nach ihrem vermissten Koffer. Nebenbei wird auch noch der Dorfsheriff mit der Suche nach Allan beauftragt, der in etwa so unmotiviert ist, wie die Rocker dämlich. Effekt: wir dürfen einem Haufen ulkiger Dilletanten, mit reichlich komischem Potential, beim Versuch ihre Ziele zu erreichen zusehen und das macht auf relativ nordische Art eine Menge Spaß.
Mit ruhiger Hand von Kino-Debutant Felix Herngren inszeniert und in den Rückblenden toll ausgestattet, entsteht hier ein meist passiges Auf und Ab aus bodenständigem Unspektakel und verspieltem Ideenreichtum – anfühlen tut sich das durchgehend schön, weil man die komischen Charaktere schnell ins Herz schließen kann. DER HUNDERTJÄHRIGE ist also zwar feel-good-Kino der stärkeren Sorte, alleridngs nicht zu leicht, weil es immer wieder von derb-makaberen Momenten aufgelockert wird und über zwei Stunden eine (gemessen an Massenstoffen) relativ unkonventionelle Geschichte erzählt. Trotz alterndem Cast alles andere als Rentner-Kino, das man ruhig richtig gerne mögen darf.
Wertung
7-8 von 10 historischen Episoden
Veröffentlichung
DER HUNDERTJÄHRIGE ist bei EuroVideo Medien GmbH als BluRay und DVD erschienen.
Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):
Echt jetze, du kennst so viele Filme, aber keinen von Kusturica?
“Underground” kenne ich selbst nicht; empfehlen kann ich vor allem “Schwarze Katze, weißer Kater”, der ist cool.
Kann ich leider (noch) nicht vergleichen..
UNDERGROUND und einige weitere von ihm stehen schon ewig rum und ich hab sie noch nicht geschaut. Schande eigentlich..
Das Buch fand ich super und dem Trailer nach zu urteilen ist der Film auch nicht schlecht. Die Musik gefällt mir, klingt leicht nach der, die in Filmen von Kusturica erklingt.