Trailer © by Koch Media GmbH
Es war #horrorctober!
Was das ist und wer da mit macht, könnt ihr auf dieser Sammelseite der Cinecouch nachlesen. Wer meinen textuellen Ergüssen zum dunkelsten aller Genres regelmäßig beiwohnen will, kann natürlich diesen Blog hier, aber auch gern meiner Letterboxd-Liste, oder mir auf Twitter folgen.
Nun zum Film…
Fakten
Jahr: 2009
Genre: Trash, Horror, Komödie
Regie: Phil Claydon
Drehbuch: Paul Hupfield, Stewart Williams
Besetzung: Paul McGann, James Corden, MyAnna Buring, Silvia Colloca, Mathew Horne, Lucy Gaskell, Emma Clifford, Travis Oliver, Susie Amy, Louise Dylan, Ashley Mulheron, Tiffany Mulheron, Vera Filatova
Kamera: David Higgs
Musik: Debbie Wiseman
Schnitt: James Herbert
Review
Man nehme den Vorsatz eine sabbernde Männerphantasie zu inszenieren, streue eine Prise britischen Unterschicht-Humor ein und lasse das alles ganz laut: “Ich bin Trash mit Ansage” schreien – heraus kommt LESBIAN VAMPIRE KILLERS. Was soll man dazu groß sagen, der Titel ist Programm!
Zwei Typen – der eine etwas korpulent und im Koppe nix als Bier und Pussys, der andere bedacht, sensibel und mit gebrochenem Herzen unterwegs – beschließen auf Anraten des sensiblen Denkers eine Selbstfindungs-Wandertour zu starten. Die Zielwahl per Dartspfeil führt sie rein zufällig in ein kleines Hinterwäldler Dörfchen, welches seit 2000 Jahren durch lesbische Vampire in Schach gehalten und zwecks der Aufrechterhaltung der Ordnung regelmäßig durch Männeropfer an die scharf-bezahnten Ladies freigekauft wird.
Man kann nun ganz viel ernsthafte Kritik an derartigem Quatsch üben, jedoch verpufft diese völlig ins Leere, da sich Macher Phil Claydon vollkommen der Quatschhaftigkeit der Prämisse bewusst ist. Die Inszenierung schrammt, besonders bei Szenenwechseln, schon nah an idiotischen Pling-Plöng-Sirenen-Gags der Marke “TV Show spielt die witzigsten Home-Fail-Clips der Welt” vorbei, was jedoch irgendwie die Albernheit der ganzen Angelegenheit ins rechte Licht rückt.
Eigentlich liegt hier folgender Fall vor: Alle Typen sind notgeile Idioten, besonders Fletch quatscht von morgens bis abends nur infantil-chauvinistischen Bullshit und alle Frauen sind notgeile Nutten. Die leicht bekleideten, allesamt natürlich verführerisch-ultra-sexy daher kommenden Vampir-Damen tun die liebe lange Nacht nichts anderes als sich pausenlos zu küssen, oder andere Zärtlichkeiten auszutauschen und besonders die vier Damen in Zivil, wären in der Realität am Straßenrand ganz schnell dem falschen Gewerbe zugeschrieben worden. Ist ja klar: im kalten, verregneten, britischen Wald reist es sich in Hotpants und knappen Oberteilen immernoch am besten (und im Hippie-Bus sowieso).
Aber LESBIAN VAMPIRE KILLERS schafft es, diesen ganzen Unsinn mit der augenzwinkernden Aussage: “Fook it, it’s fook’n fun, lad!” an den Mann/die Frau/den Vampir zu bringen. Paul McGann und James Corden legen ein phänomenales Timing hin, der Humor der verpeilten Gespräche bildet exakt das britische Äquivalent zum herrlich pubertärem Dauergesabbel in z.B. SUPERBAD und das Humor-Konzept geht auf. LVK macht einfach eine Menge Spaß! Gegen Ende ist dann irgendwann die Luft raus, aber im großen und ganzen schreit der Streifen nach einem bierseligen Abend in gut gelaunter Runde. Eins der wenigen Exemplare, die an ihrer Intention (Trash mit Anlauf) NICHT zu Grunde gehen.
Wertung
6 von 10 übersexualisierten Vampir-Damen
Weblinks
IMDB
OFDB
MOVIEPILOT
ROTTEN TOMATOES
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
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