Trailer © by Sony Pictures Home Entertainment
Fakten
Jahr: 2009
Genre: Drama, Gangster, Thriller, Schwarze Komödie
Showrunner: Vince Gilligan
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Musik: Dave Porter
Review
Und wieder geht BREAKING BAD ruhig los, aber zieht langsam, unerbittlich und zuletzt fatal das Tempo an. Allerdings wäre es inkorrekt, der Season #4 eine geradlinige Dramaturgie-Steigerung zu attestieren, denn ähnlich wie auch schon die voran gegangene Season #3, definiert sich die Serie vor allem durch eines: die totale Unberechenbarkeit des Handlungsverlaufs!
Nach einer heftigen ersten Episode (die wohl als Ausläufer des krassen Finales der dritten Staffel gewertet werden kann) bremsen die Autoren erstmal vollkommen ab. Durchatmen, neu ordnen – dies gilt für Zuschauer und die Figuren des Serienuniversums. Im Resultat fällt das Tempo tatsächlich auf den Startpunkt Null und macht einige Episoden lang, 7-8 um genau zu sein, kaum Anstalten, daran maßgeblich etwas zu ändern. Dies wirkt nach dem gewohnten rasanten Thrill zunächst vielleicht etwas befremdlich, stellt sich aber mittelfristig als kluger Zug heraus, da die Zeit effektiv und sinnvoll genutzt wird, um sich tiefgehend um die Figuren bzw. die Konflikte in ihren Köpfen zu kümmern.
Jesse ist am Boden und hat hart mit seinen Taten aus dem Finale der vorhergehenden Staffel zu kämpfen, Walt verfällt zunehmend in (berechtigte) Paranoia und überschreitet die Schwelle zum widerlichen Arschloch ein für allemal (und anscheinend irreversibel) und Skyler entwickelt endgültig ein beachtliches Maß an krimineller Energie. Auf der anderen Seite verfällt Hank in traurige Lethargie, droht jeglichen Lebensmut zu verlieren und kann lediglich durch den Drang “Heisenberg” zu schnappen wieder neue Kraft schöpfen. Nach reichlich Gangster- und Kartell-Ausflügen liefert BREAKING BAD nun also pures, waschechtes Drama – gut so, denn genau diese Komponente macht das Gesamtkonstrukt so stark.
Doch was wäre Gilligan’s Serie, wenn es nicht irgendwann an der Zeit wäre die vorsichtshalber montierten Überrollbügel auch nutzen zu müssen: Wieder bricht der völlige Wahnsinn los.
Walter, Gus und Jesse treten das sprichwörtliche Gas bis auf Anschlag durch, genaugenommen jagen sie die ächzende Karre weit über die Grenze des roten Bereiches hinaus – Funken, Qualm und Todesangst sind im Preis der Fahrt mit inbegriffen. Ein Zündholz führt zum Waldbrand, der Rest geht plötzlich ganz schnell – die letzten vier Episoden sind der bildgewordene Ausnahmezustand!
Was für ein unfassbares Finale?
Atemlosigkeit!
Spannung pur!
Kranker Scheiß vom Allerfeinsten!
Danach ist erstmal Urlaub nötig! Ich muss mich immer noch erholen. Aber nicht allzu lange, die Season #5 wird kommen. Sehr bald!
Wertung
9 von 10 prall gefüllten Lösemittelfässern
Serie auf:
IMDB
MOVIEPILOT
Streamen: Werstreamt.es
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