Trailer © by Warner Home Video
Fakten
Jahr: 2011
Genre: Soap-Opera, Fantasy, Horror, Drama
Showrunner: Alan Ball
Network: HBO
Crew (Writer, Director, Cinematographer, Editor): IMDb-Übersicht
Besetzung: Anna Paquin, Stephen Moyer, Sam Trammell, Ryan Kwanten, Rutina Wesley, Chris Bauer, Nelsan Ellis, Carrie Preston, Alexander Skarsgård, Deborah Ann Woll, Jim Parrack, Michelle Forbes
Musik: Nathan Barr
Review
Ein Glück – scheinbar ist den Machern von TRUE BLOOD rechtzeitig (also in der Drehpause zwischen S3 und S4) aufgefallen, was für eine absolut lächerliche Kitsch-Grütze sie zum Finale der eh schon sehr durchwachsenen dritten Staffel zusammen gekocht hatten. Dass sie das ganze wohl auch (wie ich es zumindest tue) eher als Fehler werten, zeigt sich in der Konsequenz, mit der das Staffelfinale von Season #3 hier direkt zu Anfang “aus der Welt geschafft“ wird:
Problem erkannt, Problem gebannt – der absurde Plotpoint, rund um Feen in einer glänzenden Paralleldimension, ihre Paten-Fee-Tanten, haufenweise buntes Glitzerzeugs, etc. etc. wird anfangs kurz erwähnt, und dann schnurstracks in einer Rekordzeit von etwa 15 Minuten (!) wieder aus der Serie herausgeschrieben. Gut so, denn diese 15 Minuten stellen einen Anhänger der ursprünglichen Qualitäten von TRUE BLOOD (wie in S1 oder S2) auf eine harte Probe. Spätestens wenn bemalte Freaks mit Spock-Ohren Sooki verfolgen und dabei lila CGI-Feuerbälle schießen, tut das schon fast weh. Vom lichtdurchfluteten Garten Eden in dem Sooki vorher aufwacht gar nicht zu sprechen.
Nachdem dieser Unsinn überstanden ist, lenkt die Serie aber zum Glück endlich wieder auf gewohnte Pfade zurück. Sooki war ein Jahr weg, obwohl in Fairy-Land nur zehn Minuten vergangen sind, Jason ist nun ein echter Cop, Bill ist zum King of Louisiana aufgestiegen und die restlichen altbekannten Gesichter treiben ebenfalls ihr Unwesen. Übernatürliche Konflikte gibt es natürlich auch: Nach Urzeit-Schamaninnen und Werwölfen steht nun ein neuer Gegner an – Hexenzirkel, die die Toten beschwören können. Und da Vampire faktisch tot sind, bedeutet das für Jessica, Bill und Eric ziemlichen Ärger!
Inszenatorisch und inhaltlich, geht die S4 ein Stück weit an eben die Basis zurück, wo TRUE BLOOD mal angefangen hat: Blut, Herzschmerz, düstere Atmosphäre und noch mehr Blut. Obwohl (oder vielleicht gerade weil) sich Plot und Inszenierung überwiegend klassischer Stilmittel und Tropes bedienen – es erfolgt z.B. immer, überall und ausnahmslos immer Rettung in allerletzter Sekunde, da fehlt nur der runterzählende Timer – jagt eine ausweglose Situation die andere, die Spannungsregler stehen auf elf und der Stoff reißt verdammt stark mit. Gut für den, der erst nach Jahren zu dieser Serie findet, denn hier werden absolute Weltrekorde in der Dreistigkeit der Cliffhanger aufgestellt, teilweise hören Szenen einfach mittendrin auf – mit einer Woche Abstand muss das die reinste Tortur gewesen sein.
Neben der vielen Dynamik und Action ist natürlich auch für (B)romance gesorgt: Das knisternde Dreieck aus Sookie, Bill und Eric – der sich hier von einer gänzlich neuen Seite zeigt – sorgt für Herzschmerz, bei Jessica und Hoyd kriselt es, Jason kann mal wieder an entscheidender Stelle den Schwanz nicht in der Hose lassen, LaFayette und Tara haben auch endlich den bzw. die Richtige gefunden, selbst Sam geht es beinahe schon gut. Soap Opera war und ist eben auch ein großer Teil der Serie, auch hier wird alles andere als dezent aufgetragen.
Viel Drama, viel Action, ein wenig Düsterness – nach der schwächelnden dritten Staffel beschreitet TRUE BLOOD ganz klar wieder einen Weg in die richtige Richtung. Gut so.
Wertung
8 von 10 gefügigen Vampir-Marionetten
Serie auf:
IMDB
MOVIEPILOT
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