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LP: Fuat – Kalbüm (2009)


Quelle: AFFQUANN YouTube-Kanal


Dass Rap-technisch mehr geht, als USA, Deutschland und Frankreich, habe ich spätestens mit dem Aufkommen des Netzes (und damit auch Napster) um 2000 herum gemerkt. Da gibt es die verschiedensten Ecken der Welt zu erforschen und überall, von Zentral-Afrika, bis auf den Phillipinen wird in der Landessprache in Mics gespittet. So weit muss man allerdings gar nicht reisen, um mal etwas Abwechslung zu bekommen. Der türkisch-stämmige (und mittlerweile bereits seit Ewigkeiten in die Türkei zurück gesiedelte) Ex-Berlin Rapper Fuat macht nämlich nach wie vor geniale Musik!

Seine irrsinnigen Passagen in M.O.R. Tracks – als Berlin-Rap gerade groß wurde – haben mir schon damals am besten aus der ganzen Bande gefallen und die HASSICKDIR I-III Solo-Tapes hab ich leider nie in Gänze in die Finger bekommen, aber jeden Fetzen davon gefeiert. Seinen schnellen, packenden Rap-Stil hat der Mann mittlerweile (bzw. 2009) perfektioniert und rappt auf dem Album KALBÜM (welches mal unter diesem, mal einfach unter dem Titel FUAT kursiert) verdammt flüssig auf verdammt düstere Beats. Wer auch nur entfernt mit Hip-Hop sympathisiert sollte mal ‘nen akkustischen Blick riskieren – lohnt sich. Highlight: KENDINI AVUT. Was für eine Bombe!

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LP: Death Grips – No Love Deep Web (2012)

I’ve got some shit to say, just for the fuck of it!

Wenn ich die Musik der Death Grips mit einem Wort beschreiben sollte, wäre das wahrscheinlich: Wütend!

Die zwei-Mann-Kapelle serviert, gemessen an allem was sonst noch lose mit Hip-Hop assoziiert werden kann, wahrscheinlich den garstigsten, eigenständigsten Sound den ich bis jetzt gehört habe.

MC Ride brüllt, rappt, shoutet seine dreckigen Lyrics über wüste, rohe Beats – der aggressive Sound ist dominiert von ungefilterten Drum-Computern, verzerrten Synthie-Sounds und vielen Kanten. Irgendwo zwischen Bassmusic, Grime und experimentellem Hip-Hop, textlich geht es um Gangsta-Attituden, Riot, Fuck The System – weil sie es können! Nichts für zart besaitete, leicht zu offendende Gemüter, denn politisch korrekt ist hier nichts, das geht beim Cover los. Straight not giving a fuck – zu viel aufgestaute Energie!
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LP: Waka Flocka Flame – Triple F Life: Friends, Fans, Family (2012)


Quelle: Zachary Lewis YouTube-Kanal


Waka ist nach ca. eintausend Mixtapes und Features seit FLOCKAVELLI endlich mit dem Nachfolge-Album zurück. Teilweise leider nur Standard, aber Banger wie POWER IN MY PEN, oder das nachdenkliche TRIPLE F OUTRO (echter Track, nicht nur Outro) heben den Schnitt deutlich an. Überhaupt ist Flocka, allein schon weil er eben Flocka ist, besser, als ein Großteil der Crunk/Trap-Soße. LP: Waka Flocka Flame – Triple F Life: Friends, Fans, Family (2012) weiterlesen