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Meinung: Media Monday #189

Neue Woche, neues Glück – nachdem ich heute einfach mal GAR NICHT aus dem Bett kam und so spät, wie nie zuvor bei der Arbeit war, kann es ja nur Berg auf gehen Der erste Schritt ist ein halber Tag Maloche, der zweite der Media Monday #189
Auf jetzt…


1. Ein wenig bedaure ich es ja, bisher nie einen Artikel zu den frühen Filmen von Darren Aronofsky verfasst zu haben, denn REQUIEM FOR A DREAM und PI waren zwei der ersten Filme, die mich vollkommen umgehauen haben und mir zeigten, dass feel-bad eine wertvolle Komponente des Kinos ist.

2. In punkto Filmen/Serien können Geschmäcker ja erstaunlich vielfältig sein. Womit man mich allerdings eigentlich immer ins Boot bekommt: mysteriöse, geheimnisvolle, surreale Stoffe mit viel Interpretationsspielraum, düsterer Stimmung und schwammigen Realitätsebenen (habe ich durch David Lynch kennen und lieben gelernt). Meinung: Media Monday #189 weiterlesen

Film: Dogtooth – Kynodontas (2009)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Störkanal


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Drama, Kopfkino, meta-Film, Fragenkatalog
Regie: Yorgos Lanthimos
Drehbuch: Efthymis Filippou, Yorgos Lanthimos
Besetzung: Christos Stergioglou, Michele Valley, Angeliki Papoulia, Hristos Passalis, Mary Tsoni, Anna Kalaitzidou
Kamera: Thimios Bakatakis
Musik: –
Schnitt: Yorgos Mavropsaridis


Review
Vater: “Eure Mutter wird bald zwei Kinder und einen Hund gebären. Wenn ihr euch anstrengt und euer Verhalten sich bessert, kann eventuell von den Kindern abgesehen werden

Wie(so) funktioniert unsere moderne Gesellschaft?

Vereinfacht, ist sie wohl am ehesten als ein präzise ineinander greifendes Uhrwerk aus anerzogenen, erlernten und am wichtigsten, von einer übergeordneten Führung vorgegeben Regeln und Normen, kommuniziert durch etablierte und mit unveränderlichem Sinn behaftete Sprache, zu beschreiben. Wir verstehen uns durch das Erlernen von Begriffen (die einem von außen zugetragen werden) als Beschreibung für erlernte Taten (die einem von außen vorgegeben werden). Konditionierung von Tag eins an. Wir tun also das, was man uns als gut und richtig eingeimpft hat – ein Zustand, der als gegeben und selbstverständlich hingenommen wird. Unser gesamtes Weltbild ist ein Produkt unserer Umgebung – “normal” ist das, was tagtäglich auf uns einwirkt.

Doch inwieweit entsteht diese gültige Realität aus dem tiefen Innersten des Menschen heraus und wieviel davon ist ein künstliches Konstrukt – über die Zeit gewachsen, um den Interessen einer bestimmten (wie auch die Gesellschaft ebenfalls in dauerhaftem Wandel stehenden) Gruppe in die Arme zu spielen? Heruntergebrochen von gesellschaftlicher auf individuelle Ebene, folgt eine essentielle Frage von enormer Tragweite: Wie viel in uns stammt ungefiltert und pur aus unserem Wesen? Also wie viel ist im Gegenzug von rein artifizieller, von anderer Seite aus erschaffener Natur und wurde lediglich durch gezielte Implementierung dieses artifiziellen Konstruktes in unserem, bis dato noch unbefleckten, Geist ein Teil von uns?

Unser Hirn als Festplatte – mit beliebigem Inhalt beschreibbar, in jede mögliche Richtung programmierbar? Oder der Mensch, als sich selbst definierendes Wesen, welches – sofern er in eine ihm unwohle Form gepresst wurde – beim geringsten Störimpuls Versuche des Ausbruchs unternehmen wird?

Diese Fragen stellt DOGTOOTH. Film: Dogtooth – Kynodontas (2009) weiterlesen