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Film: The Tree Of Life (2011)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Drama, Kunstfilm
Regie: Terrence Malick
Drehbuch: Terrence Malick
Besetzung: Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, Hunter McCracken, Tye Sheridan, Laramie Eppler
Kamera: Emmanuel Lubezki
Musik: Alexandre Desplat
Schnitt: Verschiedene


Review
“When this tree is tall, we’ll all be gone”
Ein Satz, der alles in sich trägt, was Terence Malick uns in zweieinhalbstündiger Poesie mit THE TREE OF LIFE erzählen will.

Leben. Vergänglichkeit. Tod. Endgültigkeit?
Wir sind gefangen im Kreislauf des Lebens und stolpern darin herum, verzweifelt auf der Suche nach Antworten, stets bemüht das alles mit dem nötigen Sinn zu füllen. Doch was ist dieser Sinn? Was bringt Erfüllung und welcher Weg führt zu Bitterkeit? Erfolg? Anerkennung? Liebe? Glaube? Film: The Tree Of Life (2011) weiterlesen

Film: Waking Life (2001)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2001
Genre: Kunstfilm, Philosophischer Film
Regie: Richard Linklater
Drehbuch: Richard Linklater
Besetzung: Wiley Wiggins, Ethan Hawke, Julie Delpy, Trevor Jack Brooks, Lorelei Linklater, Bill Wise, Robert C. Solomon, Kim Krizan, Eamonn Healy, J.C. Shakespeare, Charles Gunning, David Sosa, Alex Jones, Otto Hofmann, Aklilu Gebrewold, Louis Mackey, Alex Nixon, Guy Forsyth, John Christensen, Caveh Zahedi, Adam Goldberg, Hymie Samuelson, Steven Soderbergh
Kamera: Tommy Pallotta, Richard Linklater
Musik: Glover Gill
Schnitt: Sandra Adair


Review
WAKING LIFE – ein Film wie eine gefühlte Philosophievorlesung, eine spirituelle Reise durch jede nur erdenkliche Weltsicht, durch Fantasterei, Wissenschaft, Religion, über Hügel aus Euphorie bis in Täler der Melancholie. Und alles von einem seltsamen Schleier überzogen. Ein Schleier des unwirklich erscheinenden Traumzustandes, des Schwebens, des sich Veränderns.

Alles im Fluss, alles in Bewegung und jeder auf der Suche nach dem Sinn, nach Erklärungen, Gründen, Ausflüchten, Zielen. Jeder mit seiner Theorie, die eine fundiert, die andere absurd – aber immer vernetzt mit dem Glauben an ein Verständnis, das entweder möglich, oder eben irrational ist. Zusammenkünfte durch Zufall schichten sich, ein Berg wächst, der aus Gerümpel oder Bedeutung bestehen kann, den man übersteigen kann, sich in ihm vergraben, auf ihn klettern, unter ihm lang kriechen, oder (und das ist vielleicht das wichtigste am Gefühl von WAKING LIFE) durch ihn hindurch schweben. Diffundieren. Eine Permeation durch Fragen ohne klare Antworten, die ein vages Gefühl der Erkenntnis bringen kann, nicht muss und nicht zwingend wird.

“Dreams are Destiny”
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Film: Praxis Dr. Hasenbein (1997)


Titelbild & Trailer © by Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 1997
Genre: Satire, Nonsens, Komödie, Trash
Regie: Helge Schneider
Drehbuch: Helge Schneider
Besetzung: Helge Schneider, Peter Berling, Andreas Kunze, Horst Mendroch, Bernhard Sondermann, Werner Abrolat, Carina Berns, Carlos Boes, Bernd Jungkurth, Bodo Österling, Peter Thoms, Andrea Rottmann, Norbert Losch
Kamera: Serge Roman
Musik: Helge Schneider
Schnitt: Andrea Schumacher


Review
“Wir sind die 5 vom Waisenhaus und Tante Uschi gibt einen aus, für jeden eine Currywurst, nur der Carlos hat noch Durst… Wir sind die 5 vom Waisenhaus und Tante Uschi gibt einen aus, für jeden Eis mit Sahne, nur Bodo will Banane… Wir sind die 5 vom Waisenhaus und Tante Uschi gibt einen aus, für jeden einen Stinkekäse nur Annegret kriegt Mayonaise”

Stinkekäse und PRAXIS DR. HASENBEIN, das gehört zusammen und die meisten – selbst Helge-Schneider-Fans – erinnern sich bei diesem Film wohl lediglich an eine Komponente: den miefigen Gestank einer unerträglich lahmen Reise in die Mottenkiste. PRAXIS DR. HASENBEIN schmeckt wie Käsefüsen. Nach Stinkekäse? Doch, wie heißt es so schön: “LECKER, Papa! Stinkekäse!”. Ja, und lecker ist sie, diese Ode an die Einsamkeit, diese nachdenkliche Abhandlung über die Tristesse der Klein(st)stadt, diese kritische Auseinandersetzung mit den Problemen und Hürden alleinerziehender Elternteile. Film: Praxis Dr. Hasenbein (1997) weiterlesen

Film: Cosmopolis (2012)


Trailer © by Falcom Media / Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Gesellschaftskritik, Psychothriller, Kunstfilm
Regie: David Cronenberg
Drehbuch: David Cronenberg, (Romanvorlage: Don DeLillo)
Besetzung: Robert Pattinson, Juliette Binoche, Paul GiamattiSarah GadonKevin DurandJay BaruchelSamantha Morton
Kamera: Peter Suschitzky
Musik: Howard Shore
Schnitt: Ronald Sanders


Review
Manchmal ist es so einfach: Komponente A und B sind gut, C ging so, aber D glich das wieder aus – Fazit: Toller Film.

Aber an David Cronenberg’s vollkommen seltsamen COSMOPOLIS ist nichts einfach, erst recht nicht zu erklären warum ich ihn herausragend finde. Worte zu finden, gestaltete sich selten komplizierter.  Erster Versuch. Es ist die Audiovisualität: Der Film ist grandios, weil bereits die Atmosphäre von der ersten Sekunde an unvergleichlich irreal und falsch ist – so sehr, dass ich direkt und ohne zu zögern gebannt war. Zweiter Versuch. Es ist der surreale Inhalt: COSMOPOLIS ist grandios, weil ich wahrscheinlich noch nie eine so vollständige Dekonstruktion der (marktwirtschaftlichen) Wirklichkeit im Verhalten einer einzigen Person manifestiert erleben durfte und die Entkopplung des Hardcore-Kapitalismus von der Realität hier enorm kryptisch und dennoch so klar wie es nur sein könnte beschrieben wird. Hmm. Dritter Versuch: Er ist grandios, weil Entfremdung selten so überzeugend verbildlicht und so packend gespielt wurde.  Puh, sicher von allem etwas und doch noch viel mehr.
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Film: We Need To Talk About Kevin (2011)


Trailer © by Kino Kontrovers


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Drama, Kunstfilm
Regie: Lynne Ramsay
Drehbuch: Lynne Ramsay, Rory Stewart Kinnear
Besetzung: Tilda Swinton, John C. Reilly, Ezra Miller, Jasper Newell
Kamera: Seamus McGarvey
Musik: Jonny Greenwood
Schnitt: Joe Bini


Review
Tilda Swinton als strauchelnde Mutter – gesellschaftlich geächtet, am Boden zerstört und apathisch auf ihrem einsamen Weg durch das Leben. Wir wissen nicht warum, doch die Suche nach Antworten ist ein künstlerisches, schwebend-assoziatives Stück Film!

Die Geschichte eines traurigen Lebens. Die ziellose Suche nach einem Grund, nach einem “warum”? Der hilflose Kampf mit dem Unverständnis, die Qual und die Resignation. All dies zeigt WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN, dargeboten als Trip durch eine Fülle an Erinnerungen – Fragmente aus vergangenen Zeiten, die auf uns einprasseln. Sie formen ein schwammiges Bild des Damals, lassen uns erahnen wie das alles gewesen sein könnte.
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