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Film: Basic Instinct (1992)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 1992
Genre: Neo-Noir, Thriller
Regie: Paul Verhoeven
Drehbuch: Joe Eszterhas
Besetzung: Michael Douglas, Sharon Stone, George DzundzaJeanne TripplehornDenis ArndtLeilani SarelleBruce A. YoungChelcie RossDorothy MaloneWayne KnightDaniel von BargenStephen Tobolowsky
Kamera: Jan de Bont
Musik: Jerry Goldsmith
Schnitt: Frank J. Urioste


Review
An sich mag ich ja diese 90er Jahre Thriller, auch weil sie einen großen Anteil an meiner filmischen Sozialisierung targen, sehr – Cops in zu großen Anzügen, Abziehbilder als Figuren, klassisches Scoring (meist sehr bedrückend) und was noch alles so dazu gehört. Da passt die Stimmung und die Filme beinhalten eine angenehme Geradlinigkeit. Trotzdem hat mich BASIC INSTINCT, den ich über ein Jahrzehnt nicht gesehen hatte, nach einer hervorragenden ersten Hälfte ziemlich verloren.

Anfangs stimmen Atmosphäre, Charakter-Einführung und vor allem die undurchsichtige Crime-Story bis ins Letzte. Der harte Neo-Noir Einschlag sorgt für bedrückende und triste Stimmung und Paul Verhoeven (bzw. der Autor des Skripts) spielen schön mit Zweifeln und Unsicherheit des Zuschauers (bzw. Douglas’ Zweifel und Wunschdenken, als ermittelnder Detective Nick Curran). Alles scheint undurchsichtig, der Zuschauer beginnt, gleichsam mit Curran, alles Gesehene anzuzweifeln und in einem starken Maße die Realität in Frage zu stellen. Was habe ich gesehen, wie sind diese ganzen offensichtlichen Hinweise zu deuten, sind sie vielleicht doch gar nicht so offensichtlich? Was liegt schon auf der Hand?  Film: Basic Instinct (1992) weiterlesen

Film: Mother – Madeo (2009)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2009
Genre: Drama, Thriller
Regie: Bong Joon-ho
Drehbuch: Bong Joon-ho, Park Eun-kyo
Besetzung: Kim ye-ja, Bin Won, Ku Jin, Yun Je-mun, Jeon Mi-seon, Song Sae-byeok, Kim Byoung-Soon
Kamera: Hong Kyung-pyo
Musik: Lee Byung-woo
Schnitt: Moon Sae-kyoung


Review
Ein unverkennbar mit koreanischer Handschrift in Szene gesetztes Stück Kino liefert Bong Joon-Ho mit MADEO ab – leider im Resultat nicht ganz auf dem Level vieler seiner Landsleute (und dessen was er selbst bereits zuvor ablieferte) weil etwas durchwachsen.

Die ruhige Atmosphäre, die ansprechende Bildsprache, die extremen Spitzen in der Dramaturgie – das alles ist durchweg gelungen und garantiert streckenweise höchst angenehmen, packenden, mal sogar fordernden Filmgenuss. Doch mittendrin schleichen sich leichte bis mittelschwere Durststrecken ein, in denen wenig passiert und der emotionale Link nicht zur vollkommenen Fesselung ausreicht. Film: Mother – Madeo (2009) weiterlesen

Film: Geständnisse – Kokuhako (2010)


Trailer © by Rapid Eye Movies


Fakten
Jahr: 2010
Genre: Thriller, Drama
Regie: Tetsuya Nakashima
Drehbuch: Tetsuya Nakashima
Besetzung: Takako Matsu, Yoshino Kimura, Masaki Okada, Yukito Nishii, Kaoru Fujiwara, Ai Hashimoto, Hirofumi Arai, Makiya Yamaguchi, Ikuyo Kuroda
Kamera: Masakazu Ato, Atsushi Ozawa
Musik: Toyohiko Kanahashi
Schnitt: Yoshiyuki Koike


Review
Das asiatische, speziell japanische Kino mutet dem Hollywood-sozialisierten Europäer sicher oft ein wenig seltsam an. Es ist “anders” inszeniert, die Figuren benehmen sich, gemessen an den uns vertrauten zwischenmenschlichen Interaktionen unverständlich, ihre Beweggründe verbleiben, aus der Perspektive unseres kulturellen Sozialisationshorizontes heraus gesehen, in einem Bereich der geringen Nachvollziehbarkeit. Ist diese kulturelle Barriere aber einmal überwunden, so wartet als Belohnung die Entdeckung einer bzw. mehrerer großartigen Filmnationen auf den geneigten Zuschauer.

Das schöne bei der Erschließung von Neuland ist zudem, dass sobald sich langsam ein wenig (und bei mir liegt die Betonung auf wenig) Routine eingeschlichen hat, ein Gefühl der Vertrautheit entsteht, welches jedoch in regelmäßigen Intervallen wieder eingerissen wird. Man meint, langsam ein Gespür für eine Materie zu entwickeln und hat doch nicht mehr, als die blanke Oberfläche gesehen – die nächste Überraschung ist nicht fern. In meinem Fall hieß sie nun KOKUHAKO. Ein grandioses Werk, welches die Dinge, zumindest aus meiner begrenzten Sicht, nochmals anders angeht. Nicht auf die Art anders, wie sie “die Japaner” – eine Filmnation deren Vertreter man selbstverständlich nicht plump als eine graue Masse über einen Kamm scheren darf – im Gegensatz zu “Westlern” anders machen, sondern anders, als überhaupt alle es machen. Film: Geständnisse – Kokuhako (2010) weiterlesen

Film: Jack Reacher (2012)


Trailer by Paramount Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Thriller, Agentenfilm
Regie: Christopher McQuarrie
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Lee Child (Roman)
Besetzung: Tom Cruise, Rosamund Pike, Richard Jenkins, David Oyelowo, Werner Herzog, Jai Courtney, Vladimir Sizov, Robert Duvall
Kamera: Caleb Deschanel
Musik: Joe Kraemer
Schnitt: Kevin Stitt


Review
Ich gestehe: JACK REACHER überhaupt anzusehen, muss wohl oder übel als ein kleiner Anflug von Doppelmoral gewertet werden. Denn auf der einen Seite immer laut zu schreien “Alle Mann Cruise boykottieren, jeder Cent den seine Filme einnehmen ist ein Cent an Scientology” und auf der anderen Seite dann doch selber einen, sogar von Cruise (mit)produzierten Film anzusehen, passt nicht ganz zusammen. Schande über mein Haupt! Aber nun ist es aber passiert, ich hab ihn gesehen und auch wenn diese 130 Minuten nett waren, hätte ich nicht wirklich viel verpasst, wenn ich es gelassen hätte. Und wäre um ein schlechtes Gewissen ärmer.

Denn JACK REACHER ist Thriller-Kost von der Stange und Cruise – der in MAGNOLIA, COLLATERAL oder VANILLA SKY eindrucksvoll bewiesen hat, dass er trotz fragwürdiger Gesinnung verdammt intensiv schauspielern kann – überzeugt hier nicht im Ansatz. Film: Jack Reacher (2012) weiterlesen