Schlagwort-Archive: Gangsterfilm

Film: Miami Vice (2006)


Trailer © by Universal Pictures Germany GmbH


Fakten
Jahr: 2006
Genre: Thriller, Gangsterfilm
Regie: Michael Mann
Drehbuch: Michael Mann
Besetzung: Colin Farrell, Jamie Foxx, Li Gong, Naomie Harris, Justin Theroux, Barry Shabaka Henley, Luis Tosar, John Ortiz, Elizabeth Rodriguez, Domenick Lombardozzi, Isaach De Bankolé
Kamera: Dion Beebe
Musik: John Murphy
Schnitt: William Goldenberg, Paul Rubell


Review
Es wird gemeinhin gesagt, Michael Manns Film-Version der 80er Serie MIAMI VICE stehe und falle mit der Akzeptanz für den omnipräsenten verwackelten Handkamera-Stil. Wer diesen Stil mag, könne ja hier nur voll auf seine Kosten kommen, wem die HD-Camcorder-Optik die Immersion zerstört, der wäre halt raus. Ich halte da ganz klar gegen: Nein. Der Stil ist baut Distanz auf, ist gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache, aber unter den Schauwerten liegt eben auch ein normaler Film. Mit Handlung, Figuren und spezifischer Inszenierung. Und dieser Film hat weit mehr Probleme, als einen gewöhnungsbedürftigen Look – die Handkamera ist zwar ein Ärgerniss, aber dennoch das kleinste Übel.
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Quentin Tarantino #3: Jackie Brown (1997)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 1997
Genre: Gangsterfilm, Drama, Blaxploitation
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino (Roman: Elmore Leonard)
Besetzung: Pam Grier, Samuel L. Jackson, Robert Forster, Bridget Fonda, Michael Keaton, Robert De Niro, Michael Bowen, Chris Tucker, LisaGay Hamilton, Tommy ‘Tiny’ Lister, Hattie Winston, Sid Haig
Kamera: Guillermo Navarro
Musik: Diverse
Schnitt: Sally Menke


Review
Wir schreiben 1997, drei Jahre sind seit Tarantino’s Über(raschungs)hit PULP FICTION vergangen. Der junge Director hat sich eine gute Weile Zeit gelassen, seinen neuen Film bis zum Dreh zu entwickeln und lässt sich auch IN diesem Film eine gefühlte Ewigkeit Zeit, um die überschaubare Story zu erzählen.

Im Vergleich ist JACKIE BROWN die begradigte Variante des damaligen Tarantino-Kinos – wieder quatschen Gangster eine ganze Menge vor sich hin, wieder geht es um kleine bis große Gaunereien, wieder greifen von allen Seiten die Finger nach den Dollars, aber nur eine(r) kann sie bekommen. Nur passiert all das dieses Mal in chronologischer Reihenfolge und leider weit weniger von Wortwitz und Charme getragen, als in den zwei Werken zuvor.
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Quentin Tarantino #1: Reservoir Dogs (1992)


Titelbild & Trailer © by Universum Film GmbH


Fakten
Jahr: 1992
Genre: Schwarze Komödie, Gangsterfilm
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Besetzung: Harvey Keitel, Tim Roth, Michael MadsenChris PennSteve BuscemiLawrence TierneyEdward BunkerQuentin Tarantino
Kamera: Andrzej Sekula
Musik: Diverse
Schnitt: Sally Menke


Review
Joe: “So you’re Mr. White. Mr. Blonde. Mr. Brown. Mr. Blue. Mr. Orange. And you’re Mr. Pink.
Mr. Pink: “Why am I Mr. Pink?”
Joe: “Cause you’re a faggot!”

Ein Kammerspiel-Heist-Movie, ohne den Heist. Ein Thriller in dem 90 % der Zeit geredet wird, wovon 50 % der Zeit mit Schwanz-Metaphern in Madonna-Songs, Trinkgeld, Radiosendern und anderen Belanglosigkeiten gefüllt sind. Eine Musikwahl, die durch ihren krassen Kontrast zu den Bildern fast schon Unbehagen auslöst. Eine Kamera, die entscheidendes zum Großteil (aber eben nicht komplett) im Off passieren lässt. Quentin Tarantino #1: Reservoir Dogs (1992) weiterlesen

Film: New World – Sin-se-gae (2013)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Ascot Elite Home Entertainment


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Thriller, Gangsterfilm
Regie: Park Hoon-jung
Drehbuch: Park Hoon-jung
Besetzung: Lee Jung-jae, Choi Min-sik, Hwang Jeong-min, Park Seong-Woong, Song Ji-hyo, Kim Yoon-Sung, Na Kwang-Hoon, Park Seo-yeon, Choi Il-hwa, Kim Byeong-ok, Joo Jin-Mo
Kamera: Chung Chung-hoon, Eok Yu
Musik: Jo Yeong-wook
Schnitt: Moon Sae-kyoung, Nam Na-young


Review
Der koreanische Cops & Robbers-Thriller NEW WORLD steht im ständigen Wechsel zwischen großen Momenten, oberem Mittelmaß und wenig packenden Segmenten aus dem unteren Qualitätssektor, was ihn insgesamt leider nur als netten Film mit wenig Impact in der Erinnerung verbleiben lässt.

Summa Summarum handelt es sich um ein (gewollt) twistreiches Gangster-Epos, über einen Maulwurf in der koreanischen Mafia, welche getarnt als einflussreiche Wirtschaftskraft mit Firmentower und Anzugträgern, im Hintergrund die brutalsten Dinger dreht. Alles ist solide in Szene gesetzt, aber einfach zu sehr eine halb(bis dreiviertel- )gare Mischung von OUTRAGE und INFERNAL AFFAIRS, die kaum bis keine eigenen Akzente setzt. Zwar muss man dem Werk von Park Hoon-jung zugestehen, dass es trotz einiger Schwächen und der stattlichen Länge von über zwei Stunden alles andere als langweilig ist, aber etwas entscheidendes fehlt, was NEW WORLD maßgeblich über die Stangenware erheben würde.

Der Polizist Lee Ja-sung möchte raus aus der Organisation in der er seit 8 Jahren eingeschleust ist, sein dominanter und kaltherziger (Cop-)Boss Kang lässt ihn aber nicht. Nur eine Aktion noch, nur vier Wochen noch – das wird ihm gesagt, immer und immer wieder, aber die Realität sieht anders aus – das wurde hinter den Kulissen in dunklen Zimmern längst beschlossen. Schon zum Einstieg erfahren wir, wie die Organisation (die direkt zu Beginn ihren Chef verliert) mit Verrätern und Spitzeln umgeht – nicht schön, immer im Hinterkopf mit sich herum tragen zu müssen, dass ein solches Schicksal einen selbst täglich erwarten könnte. Als dann die Entscheidung für einem neuen Mafia-Chef gefällt werden muss, wird es brisant: Ja-gung kommt auch in Frage und steht vor einer Entscheidung. Film: New World – Sin-se-gae (2013) weiterlesen

Film: Spring Breakers (2012)


Trailer © by Wild Bunch, Universum Film GmbH, Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2012
Genre: Satire, Kunstfilm, Gangsterfilm
Regie: Harmony Korine
Drehbuch: Harmony Korine
Besetzung: Vanessa Hudgens, Selena Gomez, Ashley Benson, Rachel Korine, James Franco, Gucci Mane, Sidney Sewell, Thurman Sewell
Kamera: Benoît Debie
Musik: Cliff Martinez
Schnitt: Douglas Crise


Review
Audiovisuelle Perfektion, ein unschöner und ungeschönter Blick auf das Profil einer Generation und ein vielschichtiger Gesellschafts-Kommentar ohne Urteil, dafür umso mehr als Aufforderung zum Denken und Hinterfragen verfasst.

Meisterwerk!

Verlorene Seelen in der öden Sicherheit der post-Postmoderne, gefangen in den unsichtbaren, teilweise selbst auferlegten Fesseln der marktwirtschaftlichen Zivilisation, getrieben in den Drang nach Ausbruch, Veränderung und Selbstverwirklichung. Harmony Korine liefert, nachdem er vor einigen Jahren den totalen Bruch mit allen gesellschaftlichen Normen, die filmische Antithese zu alles und jedem brachte – Wahnsinn, Zerstörung und Mülltonnen ficken – nun das absolute Gegenteil: Er wettert hier nicht gegen, sondern sinniert über die Gesellschaft – ihm dabei zu zu schauen, ist eine wahre Freude.
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