Schlagwort-Archive: 1980er

Film: UHF – Sender mit beschränkter Hoffnung (1989)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 1989
Genre: Satire, Komödie
Regie: Jay Levey
Drehbuch: “Weird Al” YankovicJay Levey
Besetzung: “Weird Al” YankovicMichael RichardsVictoria Jackson, Kevin McCarthyFran DrescherDavid BoweStanley BrockAnthony GearyTrinidad SilvaGedde WatanabeBilly Barty
Kamera: David Lewis
Musik: John Du Prez
Schnitt: Dennis M. O’Connor


Review
Wir befinden uns in einer Zeit des medialen Umschwungs, die vor allem dadurch gezeichnet ist, dass die (zuvor über ein halbes Jahrhundert andauernde) immense Vorherrschaft des linearen Fernsehens zunehmend schwindet – und mit ihr sowohl Einfluss der speziellen Formate auf den Menschen, wie auch der Stellenwert der wohnzimmerlichen Mattscheibe im Leben der Massen. Welche Umstrukturierungen das langfristig zur Folge hat, wird sich zeigen, dass die “Religion TV” zunehmend um ihre Jünger bangen muss, zeigen bereits jetzt die Quoten.

“Sometimes you gotta stand up and say: This floor is dirty as hell, and I am not gonna take it anymore!”

Greift also eine Satire mit dem offensichtlichen Ziel, den jahrzehntelangen Irrsinn des Dauerschleifen-TV-Alltags von vorne bis hinten frei zu legen und durch den Kakao zu ziehen, auch noch knapp 30 Jahre nach ihrer Entstehung? In einer völlig veränderten Medienwelt? Es hängt wahrscheinlich von der Ausgangslage ab – definitiv geht es allerdings als kluger Schachzug durch, die Wiederveröffentlichung eines solch “geheimen Klassikers” um ein Event herum zu bringen, dass die Zugkraft des Unterhaltungsfernsehens in seinen besten Zeiten immer noch herauf beschwört und die Nation vor den flimmernden Schirmen vereint – Live und in Farbe wird gekickt, zig Millionen schalten ein, fast wie damals.  Film: UHF – Sender mit beschränkter Hoffnung (1989) weiterlesen

Comic: Alejandro Jodorowsky & Moebius – Incal Vol. 1 – The Black Incal (1981)

Titelbild & Bildausschnitte © by Humanoids


Eckdaten
StoryAlejandro Jodorowsky
ScriptAlejandro Jodorowsky
ArtworkJean Henri Gaston Giraud (Moebius)
Genre: Science-Fiction, Dystopie, Abenteuer
Label: Humanoids
Umfang: 50 Seiten
Gelesen: Englisch, Digital, Juni 2016



Plot
John DiFool ist Privatdetektiv in der futuristischen Megacity Terra 21. Auf einem dubiosen Auftrag fällt ihm in den Katakomben der Stadt ein unbekanntes Artefakt in die Hände, dem, wie sich bald zeigt, übernatürliche Kräfte innewohnen und unzählige Parteien hinterher jagen – teils mit brutalen Mitteln. Die Regierung setzt den Kopfgeldjäger Metabaron auf ihn an – zur Flucht gezwungen verlässt er in Begleitung seines Haustiers – einer Möwe – die Stadt und landet in der riesigen Technocity.


Review
Als Filmfan, mit der Intention in die unendliche Welt der Comics hinein zu schnuppern, drängen sich vereinzelte Bücher als Einstiegspunkte förmlich auf – eine der ersten Anlaufstellen aus diesen offensichtlichen Kandidaten bildet natürlich der Comic-Output eines der Großmeister des surrealen Kinos: Alejandro Jodorowsky. Sein Debut in dieser Kunstform ist die Serie INCAL, die er Anfang der 1980er gemeinsam mit dem französischen Zeichner (und Künstler) Mœbius realisierte. Zwei eigensinnige Köpfe am Werk – sollte mich etwa ähnlich größenwahnsinniger Irrsinn erwarten, wie Jodorowsky ihn zuvor mit seiner gescheiterten Adaption vonFrank Herbert’s DUNE hatte liefern wollen (und einfach zu viel wollte, weswegen den Film dann doch David Lynch Jahre später realisierte)? Oder eine bissig-verdrehte Version der Realität wie in MONTANA SACRE oder EL TOPO? Spoiler vorweg: Nichts davon, der Qualität (und Weirdness) des Werkes tut diese Erkenntnis allerdings keinen Abbruch.  Comic: Alejandro Jodorowsky & Moebius – Incal Vol. 1 – The Black Incal (1981) weiterlesen

Film: Stranger Than Paradise (1984)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 1984
Genre: Roadmovie, Slacker, Tragikkomödie
Regie: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Besetzung: John Lurie, Eszter Balint, Richard Edson, Cecillia Stark, Danny Rosen, Rammellzee
Kamera: Tom DiCillo
Musik: John Lurie
Schnitt: Melody London, Jim Jarmusch


Review
An die Basis eines Regisseurs zu gehen, stellt sich oft als spannende Erfahrung dar (auch bei Wim Wenders fiel mir dies bereits auf), denn die Suche nach den Ursprüngen der großen Themen, die sich, besonders bei derart gehaltvollen Autoren- und Independent-Filmern, über die nächsten Jahrzehnte durch ihr Werk ziehen werden, kann bereits im Frühwerk ertragreich enden. So auch in diesem Fall, denn in Jim Jahrmusch’s zweitem gehversuch in Spielfilmlänge ist tatsächlich schon all das zu finden, was in den folgenden zig Filmen sein Trademark werden sollte – der langsame Stil, die sich wiederholenden musikalischen Themen und vor allem das spezielle Handeln seiner Figuren verschmelzen zu einer urtypischen Einheit, die in Summe zu des Regisseurs erstem melancholischen Roadtrip führt. Von New York nach Cleveland, von Cleveland nach Florida, auf der Suche nach Freiheit, nach einer Bestimmung, aber vor allem nach sich selbst. Film: Stranger Than Paradise (1984) weiterlesen

Film: Terror In Der Oper – Opera (1987)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Koch Media GmbH


Fakten
Jahr: 1987
Genre: Giallo, Slasher, Psychothriller
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Dario ArgentoFranco Ferrini
Besetzung: Cristina Marsillach, Ian Charleson, Urbano BarberiniDaria NicolodiCoralina Cataldi-TassoniAntonella VitaleWilliam McNamaraBarbara Cupisti
Kamera: Ronnie Taylor
Musik: Brian EnoRoger EnoSteel GraveClaudio SimonettiBill Wyman
Schnitt: Franco Fraticelli


Review
Farben, Blut, Suspense – Dario Argento tut mal wieder das, was er bewiesenermaßen am besten kann: mit OPERA liefert der Altmeister 1987 noch einmal einen waschechten Giallo ab, der in den Augen vieler Genre-Liebhaber nach SUSPIRIA, ROSSO und co. als sein letzter wirklich großer gilt. Ist er das?  Film: Terror In Der Oper – Opera (1987) weiterlesen

Film: Runaway – Spinnen des Todes (1984)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Koch Media GmbH


Fakten
Jahr: 1984
Genre: Science-Fiction, Thriller
Regie: Michael Crichton
Drehbuch: Michael Crichton
Besetzung: Tom Selleck, Cynthia Rhodes, Gene Simmons, Kirstie Alley, Stan Shaw, G.W. Bailey, Chris Mulkey, Joey Cramer
Kamera: John A. Alonzo
Musik: Jerry Goldsmith
Schnitt: Glenn Farr


Review
Mit Schnauzbart, Kettenhemd und coolen Sprüchen bewaffnet geht es den Robotern an den Kragen – in einer nicht allzu fernen Zukunft, geben diese nämlich den Ton an. Haushaltshilfe, Landwirt, Bauarbeiter – die kleine bis große Malocher-Maschinchen sind überall zu Gange und haben die meisten Aufgaben der arbeitenden Bevölkerung längst übernommen. Wie nicht anders zu erwarten: wo hoch-spezialisierte Technik im Spiel ist, wird manipuliert, getrickst und betrogen was das Zeug hält. Leider kann das auch gefährlich werden, denn davon abgesehen, dass die meisten Baureihen bei weitem noch nicht ausgereift genug sind, um problemlos das zu tun, wozu sie laut Hersteller programmiert sind, häufen sich die Vorfälle in denen Blechbüchsen unkontrolliert Amok laufen – einfach mal durchdrehen und die Besitzer brutal abschlachten. Man gut, dass die Polizei bereits eine Sondereinheit abgestellt hat, die sich den Schaltkreisen der Querulanten annimmt, allen voran Alpha-Männchen Tom Selleck, der aufgrund eines leichten (VERTIGO-)Traumas in Selbstmitleid badet, von der Straße weg wollte und schlussendlich in “ruhigere Gefilde” – die Roboter-Einheit – wechselte. An seiner Seite steht seit kurzem die bezaubernd-blonde neue Partnerin Thompson, die nach einem absurdesten Werdegang nun durch Zufall bei der Polizei gelandet ist und planlos von A nach B stolpert. Film: Runaway – Spinnen des Todes (1984) weiterlesen