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Meinung: Media Monday #161

Auch ich habe beschlossen ab nun am wöchentlichen Media Monday teil zu nehmen. Es ist bekanntlich nie zu spät, also auf gehts!


1. Das Stilmittel, Splitscreens einzusetzen empfinde ich als relativ Oldskool. Ab und an kann es aber trotzdem ganz stimmig wirken, besonders wenn Regisseure wie Brian De Palma, die seit jeher diese Technik nutzen auch heute noch damit arbeiten (wie jüngst in PASSION) .

2. Selten gab es eine unsympathischere Hauptfigur als Jean-Paul Belmondo in AUSSER ATEM , denn er spielt einen widerlichen, ruppigen, arroganten und rechthaberischen Chauvy, der die wundervolle Jean Seberg wie ein Stück Dreck unter seinem Schuh behandelt (obwohl sie es verdient auf Händen getragen zu werden) .

3. Mit stylischer und kreativer Kamerarbeit hat man mich im Grunde schon am Haken, weil mir die visuelle Komponente im Film unheimlich wichtig ist. Und mich so mitzureißen vermag, als sähe ich bewegte Gemälde .

4. Es wird allerhöchste Zeit, dass der Hype um Spiderman ein Ende findet, denn nach Raimi’s gelungener Trilogie brauchte kein Mensch das unterirdische Reboot von Marc Webb. Und auch Teil 2, 3, 4 und so weiter wird niemand brauchen .

5. Bester Nebeneffekt, mich mit meinen Seh- und/oder Lese-Gewohnheiten auf meinem Blog auseinanderzusetzen ist die Motivation meine Gedanken in Worte zu fassen. So denke ich noch 1-2 Mal mehr über die Filme nach, anstatt sie (zu) schnell abzuhaken .

6. Bei intoleranten Menschen, die dümmliche Dogmen verbreiten und ihre Meinung über Filme als in Stein gemeißelt ansehen kann ich mich nur kopfschüttelnd abwenden, weil jeder Mensch mit einem Gehirn gesegnet ist und ich immer wieder sprachlos bin, wie wenig sich manche Leute dieses Faktes bewusst zu sein scheinen. Meinungen sind Meinungen und man sollte sie akzeptieren.

7. Zuletzt gesehen habe ich DIE 120 TAGE VON BOTTROP und das war irre, provokant, sinnlos, widerlich, abstoßend, polemisch, frech, respektlos, wüst, völlig plemplem und mindestens genauso genial , weil Christoph Schlingensief ein absoluter Ausnahmekünstler war, der wie kein zweiter dem deutschen Film (und dem Land an sich) auf den zahn gefühlt hat. Ein wahrer Verlust!


War ja gar nicht so schwer

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