© by Wild Bunch Germany

Film: Perfect Sense (2011)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by Wild Bunch Germany


Fakten
Jahr: 2011
Genre: Liebesfilm, Drama, Endzeit
Regie: David Mackenzie
Drehbuch: Kim Fupz Aakeson
Besetzung: Ewan McGregor, Eva Green, Lauren TempanyConnie NielsenEwen Bremner
Kamera: Giles Nuttgens
Musik: Max Richter
Schnitt: Jake Roberts


Review
Inhaltlich, optisch, musikalisch, konzeptionell, emotional – einfach rundum schön!

Ich freue mich immer wieder, dass es Filmemacher gibt, die die Liebe und alles damit einher gehende ganz anders, als durch die 3-4 gängigen und leider völlig realitätsfernen 08/15-Formeln beschreiben, sie als etwas wertvolles darstellen, gern auch mal ein wenig kitschen, aber dennoch das wesentliche und echte herausarbeiten. Keine Traumprinzen, keine riesigen Konstrukte aus illusorischem Wunschdenken, sondern die Erkenntnis, dass ein Mensch dem anderen Kraft, Halt und Wärme spenden kann. Dass derartige Gefühle echt sind und kein Kindermärchen ohne Lebensbezug – glücklich bis ans Lebensende, bunte Bäche und zuckersüßer Honig? So etwas gibt es nicht, zumindest nicht außerhalb von Hollywood.

PERFECT SENSE stürzt die Welt in ein krasses Szenario: Die Menschen verlieren nach kurz anhaltender Ekstase, Schmerz oder Wut dauerhaft ihre Sinne – einen nach dem anderen. Keiner versteht es, keiner kann es kontrollieren, es ist nur eine Frage der Zeit bis die Menschheit am Ende ist, sollte nicht ein Wunder passieren. Also was zählt noch in solchen Zeiten? Wovon zehren wir und ziehen die Kraft es durchzustehen?

Die Antworten liefert Regisseur Daniel Mackenzie mit voller emotionaler Wucht – wundervoll und romantisch, im Gegenpol jedoch unglaublich tragisch und tieftraurig. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Unterstützend, nein, verstärkend für diese emotional aufgeladene Reise wirken die schlichtweg phänomenalen Bilder von Kameramann Giles Nuttgens und der subtile, grandios komponierte Soundtrack aus zeitgenössischer Klassik von Max Richter. Letzterer beweißt hier, dass er neben Hauschka, Olafur Arnalds, etc. einer der ganz großen Namen in dieser Sparte ist – dass seine Klänge bis ganz tief ins Innerste vordringen und dort berühren, wo es Wirkung zeigt.

Ewan McGregor, an dessen Seite im gemeinsamen Restaurant man hier, in Anlehnung an alte Danny Boyle-Zeiten, mit Freude mal wieder Ewen Bremner bewundern darf, trägt PERFECT SENSE durchweg mit einer bestechenden Ehrlichkeit, die ihn zur sympathischen Identifikationsfigur werden lässt – seine Natürlichkeit wirkt wie selbstverständlich, er ist einfach nur ein Typ aus England – wie jeder andere, nur ein wenig verliebter. Ziel seiner Begierde ist Eva Green, die seiner Performance als Gegenpart in nichts nachsteht – die Chemie zwischen den beiden ist perfekt, es knistert!

Ohne zu viel zu verraten, kann man wahrscheinlich sagen, dass Mackenzie uns hier eins der “tragischsten Happy-Ends” überhaupt serviert, das zwar im Laufe des Films bereits irgendwann unausweichlich scheint, jedoch mit bitterer Konsequenz ins Ziel gebracht wird – dabei ist PERFECT SENSE jedoch schlichtweg so schön, dass man bis zur letzten Sekunde hofft. Nur auf was, das ist die Frage? Wahrscheinlich einfach, dass die zwei den letzten Weg gemeinsam gehen.


Wertung
8 von 10 intakt-verliebten Sinnen


Veröffentlichung
PERFECT SENSE ist bei Wild Bunch Germany als BluRay, DVD und VoD erschienen.


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):

5 Gedanken zu „Film: Perfect Sense (2011)“

  1. “Perfect Sense” gehört zu einem meiner Lieblingsfilme (und das nicht nur, weil Herr McGregor) mitspielt. Ein Film, der verkannt wird. Den bis zum bitteren Ende einfach weiter schauen muss.
    Danke für die tolle Filmvorstellung!

    1. Hey, danke für deinen Kommentar Schön dass du dich mal zu Wort meldest, wo du doch sonst immer so fleißig am liken bist!

      Ich würde sagen, auf dem Gebiet der Liebesfilme ist PERFECT SENSE auch einer der, wenn nicht der liebste Film meinerseits. Geht einfach unheimlich nah und fühlt sich toll und echt an!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.