Film: Non-Stop (2014)


Trailer © by STUDIOCANAL


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Thriller
Regie:  Jaume Collet-Serra
Drehbuch: John W. RichardsonChristopher Roach, Ryan Engle
Besetzung: Liam Neeson, Julianne Moore, Scoot McNairy, Michelle Dockery, Nate Parker, Corey Stoll, Lupita Nyong’o, Omar Metwally
Kamera: Flavio Martínez Labiano
Musik: John Ottman
Schnitt: Jim May


Review
Surprise, Surprise – nachdem ich den Film eigentlich, dem katastrophal uninteressanten, lauthals “0815-“Liam macht auf Action-Opa“-Schrott“ schreienden Trailer geschuldet, direkt aufs gedankliche Abstellgleis ausrangiert hatte, konnte ein begeisterter Podcast-Host, der den Film vier (!) Mal im Kino geschaut hatte, in zweiter Instanz doch noch ein mildes Interesse in mir entflammen.

Ich wollte, was ich sonst nie tue, aufgrund der dennoch sehr geringen Erwartungen NON-STOP “einfach mal nebenbei“ an machen. Eigentlich hing ich gerade an einem Sonntag vor Power Point und musste auf den letzten Drücker berufliches Gedöns zusammen schustern. Da man logischerweise am WE aus sowas RICHTIG Bock hat, sollte zumindest im Hintergrund irgendwas nettes herum flimmern. Bereits nach ca. 5 min war mir aufgefallen, dass dieses Geflimmer irgendwie ganzschön stylisch aussieht, nach ca. 10 min war die Machart bereits eindeutig in die Kategorie “höchst kompetent“ eingeordnet und nach ca. 15 min hatte die Atmosphäre des Film mich total am Schopfe gepackt!

NON-STOP schafft es auf audiovisueller Ebene mit maximaler Effektivität die enge, gedämpfte Atmosphäre des von Neeson als Sky-Marshall nach Terroristen durchkämmten Flugzeug-Innenraums zu übertragen. Keine Chance zu entkommen, keine Möglichkeit dem perfiden Spiel zu entwischen – Mord-Drohung über dem Atlantik und die Uhr tickt. Die Geschlossenheit des Settings hätte zum größten Problem werden können, stellt sich aber dank der knackig-punktgenauen Inszenierung als größter Pluspunkt heraus.

Nachdem dies alles etwa eine halbe Stunde mordsmäßig spannend vor sich hin lief, ich den Laptop längst beiseite gestellt (und vergessen) hatte, weil der Film eben doch “richtig“ geguckt werden muss,  hatten sich bereits die ersten kleineren Twists in die Handlung eingeschlichen. Kurz kam erneut ein wenig Skepsis auf: “Gibt das Setting 100 Minuten Laufzeit her? Kann der das halten?“. Konnte er. Denn von einer triefigen Ansprache vor den gesammelten Passagieren und der relativ idiotischen Auflösung des Plots mal abgesehen, liegt hier lupenreines Echtzeit-Thrillerkino in geradliniger Perfektion vor. Das Skript spielt wundervoll mit dem unguten Gefühl der Gefahr auf engstem Raum, legt mit Freude falsche Fährten und suhlt sich bis zum allerletzten Moment grinsend in Ungewissheiten. Inszeniert ist das so packend und straff, dass das “wer und warum” zur banalen Nebensache verkommt – zu mitreißend ist der Weg dahin.

Wer tiefgründige Figuren, oder intelligent-wasserdichte Plots erwartet, wird sich wahrscheinlich sowieso nicht in die Kabine dieses Interkontinentalfluges verirren (oder den Begriff Action-Thriller nicht ganz verstanden haben), für Freunde der zweckmäßig-kurzweiligen Stoffe ohne Flugangst dürfte NON-STOP jedoch auch aufgrund der kompetenten Besetzung bis in die kleinen Nebenrollen hinein eine ziemlich gelungene Umsetzung altbekannter Motive darstellen. Ein Genrefilm, der ohne viel Schnick-Schnack zur Sache kommt, nie vorgibt mehr zu sein als er ist und gerade durch die Reduziertheit seines Kammerspiel-Settings überzeugt. Jetzt wird ganz fix UNKNOWN IDENTITY nachgeholt!


Wertung
7-8 von 10 perfiden Mordplänen


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):

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