Archiv der Kategorie: Alle Tonträger

LP, EP, Download – egal!

LP: Royal Headache – High (2015)

Titelbild © by What’s Your Rupture



Quelle: Dejan Ilijic YouTube Kanal


Vor etwa einem Jahr hypete ich, kurz bevor HIGH erschien, noch mal die Vorgänger-LP, dann wurde diese veröffentlicht und seit dem läuft sie hier immer mal wieder. Ich glaube, meine hohen Erwartungen konnten nicht ganz erreicht werden, denn die zuvor ausgekoppelte Single ANOTHER WORLD blieb definitv das beste Lied der LP – von dem her herrschte zunächst eine leichte Ernüchterung vor, aber mittlerweile habe ich den Sound doch ein wenig in’s Herz geschlossen.

Das Ding ist weit weniger schrammelig und energetisch als das wilde Debut der Band, teilweise sogar recht melodisch, ihre herrlich verzerrten Gitarren, die 4-Spur-Ästhetik und das ein oder andere Abgeh-Stück (z.B. LITTLE STAR) lassen die Herren sich allerdings nicht nehmen.  Somit ist eine klare Entwicklung vorhanden und das ist bei viel Jahren zwischen den Scheiben auch gut und richtig. Welche nun besser oder schlechter ist, vermag (und will) ich nicht bestimmen – sie sind anders und das ist es was zählt.
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LP: Lusine – The Waiting Room (2013)

Titelbild © by Ghostly International



Wenn man – wie ich derzeit – viel zu tun hat und sich dabei größtenteils recht stark konzentrieren muss, ist Musik, der eine gewisse Tiefenentspanntheit innewohnt, die beste Wahl zur Begleitung. Lusine’s 2013er Album THE WAITING ROOM hat diese Tiefenentspanntheit in allen denkbaren Facetten. Stilistisch irgendwo zwischen Downbeat, knisterndem Slow-House, leichter Electronica, oder unaufdringlichem Indie-/Synth-/Electropop angesiedelt, allerdings nie klar in einem dieser Genres verortet, schafft Lusine 10 Tunes, die allesamt eine schwärmerische Verträumtheit eint. Melodische Flächen, flackernde Synthesizer, dezente Drums, gehauchte Vocals – das geht alles tief ins Herz. Wirklich wundervolle Musik, die mir, wenn ich beim hören die Augen schließe, Impressionen von befreiten Autofahrten auf malerischen Küstenstraßen in Erinnerung ruft.  LP: Lusine – The Waiting Room (2013) weiterlesen

DJ-Mix / Compilation: Ólafur Arnalds – Late Night Tales (2016)

Titelbild © by Night Time Stories Ltd.



Die (derzeit noch) aktuellste Installation der britischen mix- bzw. Compilation-Reihe LATE NIGHT TALES stammt, nachdem in der Vergangenheit bereits namhafte Leute wie Nightmares on Wax, Four Tet oder Bonobo Ihren Beitrag leisteten, nun von keinem geringeren als dem großartigen Ólafur Arnalds. Und ohne lang um den Brei herumzureden, lässt sich eines sagen: die Musik, die ihren Weg in dieser Zusammenstellung fand, entspricht durch und durch den Erwartungen, die man mittlerweile mit dem Namen verknüpft – sie ist ohne Aussetzer wundervoll.

Arnalds elegante Auswahl hochwertiger Musik sorgt für ein gelungenes auf und ab – wabernde Elektronik trifft auf zeitgenössische Klassik, dezentes Piano paart sich mit vielschichtigen Synthesizern, tiefe Melancholie tanzt mit der lebendigen Gewissheit, das alles gut werden wird, wenn die Welt doch in der Lage ist solche Musik hervorzubringen. Zum Einstieg gibt es traditionelle isländische Gesänge, den Abschluss bildet eine kurze Geschichte.

Obwohl bereits im Juni veröffentlicht ist dieses Album, welches sowohl als 70minütiger Mix, wie auch als Compilation der Einzelstücke zu haben ist, prädestiniert dafür den Herbst einzuleiten. Sich zurückzulehnen, über sich und die Welt nachzudenken, oder einfach nur die Gedanken schweifen zu lassen. Zwar besteht eine latente Gefahr, die Regler auf der persönlichen Melancholie-Skala bis weit in den roten Bereich zutreiben, doch seien wir mal ehrlich, Ein wenig wollen wir das doch auch, Wenn wir die Arnalds-Platte auf den Teller legen, oder seinen Titel in der Playlist auswählen.  DJ-Mix / Compilation: Ólafur Arnalds – Late Night Tales (2016) weiterlesen

LP: Tony Lakatos – I Get Along With You Very Well (2003)

Titelbild © by Skip Records


Auf den Herrn Lakatos bin ich irgendwann mal über eine Ausstrahlung im Radio gekommen – muss NDR- oder Dradio-Kultur gewesen sein, denn wenn überhaupt (ausschließlich im Auto) mal das Radio läuft, dann ganz sicher nicht die übliche Hirnzellen-Massaker-Plärr-Pop-Folter oder das hängengebliebene Früh-90er abgefeier, wie man es auf ca. allen anderen Sendern findet. Sowas kommt mir nicht ins Ohr, dafür stehe ich mit meinem Namen

Sei es drum, ich höre ja – ohne auch nur den Hauch einer Ahnung davon, oder gar Überblick über relevante Stile/Artists zu haben – ziemlich gerne Jazz. Beruhigt mich, gefällt mir, spricht genau diesen gewissen Spot an. Der Optimalfall ist für mich dabei immer ein Trio oder Quartett, das mit wenigen Instrumenten diesen typischen Jazz spielt, der nach verrauchtem Kellerclub klingt. Wie auch immer man den nennt. Vielleicht einfach Jazz? Ohne Subgenre-Frickel-Bezeichnung? Klärt mich auf.   LP: Tony Lakatos – I Get Along With You Very Well (2003) weiterlesen

LP: Dark Sky – Imagin (2014)

Titelbild © by Monkeytown Records



Quelle: markofelinger YouTube-Kanal


Manchmal merke ich am eigenen Leibe und ganz bewusst, wie die tagtägliche multimediale Überflutung einen unangenehmen Tribut fordert. Konkret: Wahnsinnig tolle Dinge rutschen viel zu schnell, teilweise sofort in den Hintergrund – und weil gleich zig hundert neue Impulse um unsere Aufmerksamkeit buhlen, dann oft auch direkt aus dem Sinn. So geschehen mit diesem fantastischen Album, das mittlerweile vor ziemlich genau zwei Jahren veröffentlicht wurde.

Dark Sky kannte ich von den Singles und Compilation-Beiträgen auf Monkeytown und 50 Weapons (R.I.P.), mochte die Musik immer sehr und hab das Debut-Album damals dann auch direkt gespeichert. Tja, und wohl auch irgendwie gehört (laut last.fm in den zwei Jahren wohl auch mehrfach, aber anscheinend nie mit voller Aufmerksamkeit, weil ja immer drölfzigtausend andere Dinge erledigt, beachtet, oder was auch immer werden woll(t)en. Lange Rede: Ich hab vorhin unter meinen Millionen von Spotify-Playlists die zu IMAGIN gefunden, hatte das Gefühl die LP noch nie gehört zu haben und war vom Sound ziemlich weggeblasen.  LP: Dark Sky – Imagin (2014) weiterlesen