Archiv der Kategorie: LP

LP: Lusine – The Waiting Room (2013)

Titelbild © by Ghostly International



Wenn man – wie ich derzeit – viel zu tun hat und sich dabei größtenteils recht stark konzentrieren muss, ist Musik, der eine gewisse Tiefenentspanntheit innewohnt, die beste Wahl zur Begleitung. Lusine’s 2013er Album THE WAITING ROOM hat diese Tiefenentspanntheit in allen denkbaren Facetten. Stilistisch irgendwo zwischen Downbeat, knisterndem Slow-House, leichter Electronica, oder unaufdringlichem Indie-/Synth-/Electropop angesiedelt, allerdings nie klar in einem dieser Genres verortet, schafft Lusine 10 Tunes, die allesamt eine schwärmerische Verträumtheit eint. Melodische Flächen, flackernde Synthesizer, dezente Drums, gehauchte Vocals – das geht alles tief ins Herz. Wirklich wundervolle Musik, die mir, wenn ich beim hören die Augen schließe, Impressionen von befreiten Autofahrten auf malerischen Küstenstraßen in Erinnerung ruft.  LP: Lusine – The Waiting Room (2013) weiterlesen

LP: Tony Lakatos – I Get Along With You Very Well (2003)

Titelbild © by Skip Records


Auf den Herrn Lakatos bin ich irgendwann mal über eine Ausstrahlung im Radio gekommen – muss NDR- oder Dradio-Kultur gewesen sein, denn wenn überhaupt (ausschließlich im Auto) mal das Radio läuft, dann ganz sicher nicht die übliche Hirnzellen-Massaker-Plärr-Pop-Folter oder das hängengebliebene Früh-90er abgefeier, wie man es auf ca. allen anderen Sendern findet. Sowas kommt mir nicht ins Ohr, dafür stehe ich mit meinem Namen

Sei es drum, ich höre ja – ohne auch nur den Hauch einer Ahnung davon, oder gar Überblick über relevante Stile/Artists zu haben – ziemlich gerne Jazz. Beruhigt mich, gefällt mir, spricht genau diesen gewissen Spot an. Der Optimalfall ist für mich dabei immer ein Trio oder Quartett, das mit wenigen Instrumenten diesen typischen Jazz spielt, der nach verrauchtem Kellerclub klingt. Wie auch immer man den nennt. Vielleicht einfach Jazz? Ohne Subgenre-Frickel-Bezeichnung? Klärt mich auf.   LP: Tony Lakatos – I Get Along With You Very Well (2003) weiterlesen

LP: Dark Sky – Imagin (2014)

Titelbild © by Monkeytown Records



Quelle: markofelinger YouTube-Kanal


Manchmal merke ich am eigenen Leibe und ganz bewusst, wie die tagtägliche multimediale Überflutung einen unangenehmen Tribut fordert. Konkret: Wahnsinnig tolle Dinge rutschen viel zu schnell, teilweise sofort in den Hintergrund – und weil gleich zig hundert neue Impulse um unsere Aufmerksamkeit buhlen, dann oft auch direkt aus dem Sinn. So geschehen mit diesem fantastischen Album, das mittlerweile vor ziemlich genau zwei Jahren veröffentlicht wurde.

Dark Sky kannte ich von den Singles und Compilation-Beiträgen auf Monkeytown und 50 Weapons (R.I.P.), mochte die Musik immer sehr und hab das Debut-Album damals dann auch direkt gespeichert. Tja, und wohl auch irgendwie gehört (laut last.fm in den zwei Jahren wohl auch mehrfach, aber anscheinend nie mit voller Aufmerksamkeit, weil ja immer drölfzigtausend andere Dinge erledigt, beachtet, oder was auch immer werden woll(t)en. Lange Rede: Ich hab vorhin unter meinen Millionen von Spotify-Playlists die zu IMAGIN gefunden, hatte das Gefühl die LP noch nie gehört zu haben und war vom Sound ziemlich weggeblasen.  LP: Dark Sky – Imagin (2014) weiterlesen

LP: TOKiMONSTA – Midnight Menu (2010)


Quelle: Bob42jh YouTube-Kanal


Als über die Jahre immerfort begeisterter TOKiMONSTA-Hörer, hab ich (angestoßen durch das aktuelle Re-Release) ihr Debut-Album MIDNIGHT MENU mal wieder ausgekramt und brauchte doch tatsächlich etwas, bis ich wieder rein fand. Stil war noch anders und beim ersten (wieder)hören erschien mir das irgendwie alles zu gleichförmig. Falsch. Ist es nicht. Eher ziemlich vielseitig (wenn auch durchweg entspannt). Tracks wie LOVELY SOUL erinnern (auf eine angenehme Weise) an die Klänge der frühen Nightmares On Wax, an anderer Stelle ist “klassische” FlyLo-Schule zu erkennen, wieder andere lassen schon die, später auf HALF SHADOWS perfektionierte, eigensinnige Mischung aus tiefenentspannter Electronica, Gesang und frickeligen Beats erkennen. Darf auch sechs Jahr später noch gehört werden. LP: TOKiMONSTA – Midnight Menu (2010) weiterlesen

LP: Clarity – Infinite (2014)


Quelle: SamuraiMusicTV YouTube-Kanal


Nachdem ich dieses großartige Album, auf dem Clarity sich irgendwo zwischen reduziertem Drum & Bass im Autonomic/Samurai/ASC-Style, Ambient und Electronica austobt, nun schon etwas zwei Jahre lang immer mal wieder höre, wird es (wie bei so vielen anderen EPs und LPs eigentlich auch) wohl langsam mal Zeit das Teil hier in den Blog zu schmeißen. INFINITE ist verträumt-spacige Musik, die (ganz dem Titel nach) wie “endlose Weite” klingt und eindrucksvoll beweist, in was für eine interessante Richtung sich Drum & Bass in den 10er Jahren abseits der Brüllaffen/Teilefresser-Dancefloors entwickelt hat. Kristallklar produziert und gut zum Chillen, aber dennoch energetisch!

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