Film: Escape Plan (2013)


Trailer © by Concorde Film


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Thriller, Knastfilm
Regie: Mikael Hafström
Drehbuch: Jason Keller, Miles Chapman
Besetzung: Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, 50 Cent, Jim Caviezel, Sam Neill, Amy Ryan, Vincent D’Onofrio, Vinnie Jones
Kamera: Brendan Galvin
Musik: Alex Heffes
Schnitt: Elliot Greenberg


Review
“Hahaha, you hit like a vegetarian!”

Das war er nun also, mein erster post-Governator Arnie-Film.
Es hat lange gedauert und ich hatte wirklich Hemmungen mich an das Thema ran zu wagen – zu sehr lag die Vermutung nah, dass Arnies Tage als Schauspieler Mitte der Neunziger einfach gezählt waren und nun lediglich ein fortwährendes lauwarmes Aufkochen der großen Momente früherer Tage erfolgen kann. Doch um das Fazit direkt vorweg zu nehmen:

Herr Schwarzenegger ist in ESCAPE PLAN mit einer Spielfreude dabei, wie ich sie im Traum nicht erwartet hätte. Das ist weit mehr, als nur “da weiter machen, wo man damals aufgehört hat”. Man merkt zu jeder Sekunde wie pudelwohl sich er (und auch der Rest des Casts) am Set dieses straighten Knast-Actioners gefühlt haben müssen.

Genau das ist ESCAPE PLAN nämlich:
Ein geradliniger, nicht ganz doofer, aber auch nicht wirklich cleverer Knast-Ausbruchs-Actioner ohne große Twists, oder doppelte Böden. Da alles von Mikael Hafström solide inszeniert, mit dem Dreamteam der Action-80er besetzt und von relativ lockerer Stimmung getragen ist, macht der Film überwiegend Spaß – wie viele neuere Filme leidet ESCAPE PLAN jedoch mit seinen zwei Stunden an ein wenig, vielleicht sogar einer guten Portion zu viel Laufzeit. Coole Charakter-Momente sind nicht flächendeckend gesät und da inhaltlich streng genommen nicht allzu viel erzählt wird, liegt die Vermutung nah, dass das auch in 15-20 Minuten weniger gegangen (und dann sogar wirklich knackig gewesen) wäre.

Reißt den Steifen aber nicht in den Abgrund, denn zu sehr halten Stallone und sein in den (imaginären) Pelz geschwurbeltes Gegrummel und der, seine volle “Bandbreite” bis ins letzte ausspielende, Schwarzenegger mit Biker-Bart Unterhaltungs-mäßig bei der Stange. Natürlich wertet hier eine nicht von der Hand zu weisende Portion 80er Jahre-Nostalgie einen tatsächlich vielleicht gar nicht so wirklich überzeugenden 2013er Film auf und ohne diese Nostalgie bliebe vielleicht weniger übrig, als hier im Endeffekt tatsächlich als Ergebnis unterm Strich steht. Doch es spielen nun einmal Sly und Arnie zwei Hauptrollen und auch COMMANDO, RAMBO, usw. wären bei gleicher Story ohne diese zwei Ikonen ganz sicher nicht die Filme, die sie mit ihnen sind. Auch als Rentner können die zwei noch für sich stehen – vielleicht weil in entscheidenden Momenten die nötige Portion leichter Selbstironie in ausreichendem Maße mitschwingt.

Und auch in den Nebenrollen – ja, auch die darf man in einem Arnie/Sly-Tagtem-Filmchen anständig besetzen – gibt es einige starke Gesichter zu sehen: Sam Neill gibt den zweifelnden Arzt des geheimen Superknasts, Vinnie Jones (besser bekannt als Bullet Tooth Tony) spielt als sadistischer Wärter auf und auch diverse andere Gesichter sind bekannt. Passt.

Für Genre- bzw. Arnie/Sly-Fans also Entwarnung: ESCAPE PLAN ist sicher nicht der “Clash of the Titans”, der dieses Zusammentreffen in den 80er oder frühen 90er Jahren gewesen wäre, dennoch ist es ein unterhaltsamer, brauchbar inszenierter Film, der es sich nicht nehmen lässt gegen Ende Arnie nochmal in die Pose zu werfen, in der er sich schon immer am wohlsten fühlte. Welche das ist? Drei Mal dürft ihr raten…


Wertung
6 von 10 cleveren Ausbruchsplänen


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es
Leihen: LOVEFILM
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2 Gedanken zu „Film: Escape Plan (2013)“

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