Film: Wolverine – Weg des Kriegers (2013)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Superheld, Comic, Action
Regie: James Mangold
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Scott Frank, Mark Bomback
Besetzung: Hugh Jackman, Will Yun Lee, Tao Okamoto, Rila Fukushima, Famke Janssen
Kamera: Ross Emery
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Michael McCusker


Review
Wir tun mal so, als hätte es X-MEN ORIGINS: WOLVERINE nicht gegeben und booten das Spin-Off einfach neu. Oder vielleicht nicht ganz neu, denn zumindest kleine Bezüge zur X-MEN Hauptreihe werden eingeflochten (Stichwort: Gene).

Logan aka Wolverine hat im zweiten Weltkrieg beim Abwurf der Atombombe über Nagasaki (welches Kriegsereignis hat der Mann eigentlich nicht live miterlebt?) einem jungen japanischen Offizier das Leben gerettet – damals noch mit Knochenkrallen. Knapp 70 Jahre später ist dieser alt und krank, möchte sich zum Abschied nochmal bei Wolverine bedanken und schickt eine funky-haargefärbte Ninja-Schergin in die Wildniss um Logan zu finden. Er ist zwar ziemlich mies drauf, weil ihm ständig Gene im Traum erscheint, aber die funky-fresh bunte stylo-Asiatin holt ihn trotzdem nach Japan. Schnell wird klar: Danke sagen ist nicht der Hauptgrund des Besuchs. Zum einen hätte der alte Herr gern Wolverines Kräfte – im gänzlich fairen Tausch gegen seine eigene Sterblichkeit – zum anderen gibt es diverse Familien-interne Verschwörungen, Stress mit Yakuza-Mobstern und eine geheimnisvolle, so blond wie blasse Ärztin, die irgendwie Dreck am Stecken hat – als Resultat reicht das in Summe für reichlich Schüsse und Gekloppe.

Wolverine hat hier genau zwei “Eigenschaften”:
Er ist schlecht drauf.
Er hat Muskeln!

Zwei Eigenschaften, von denen er in THE WOLVERINE auf seiner Prügel-Tour durch Japan reichlich Gebrauch macht. Und eine (teilweise sogar zwei) Eigenschaft(en) mehr, als viele andere Figuren in diesem recht unspektakulären Filmchen. Blass bleibt hier nämlich sogar unser einsamer Held, obwohl er doch eigentlich die Hauptfigur ist. Eine Blässe, die jedoch im Vergleich zur Ausformulierung (und vor allem Motivation!) der meisten anderen Figuren, speziell der Fieslinge, wie das bunte Strahlen eines Regenbogens wirkt. Der alte Herr Yashida macht hier noch am meisten Sinn, immerhin ist “nicht sterben wollen” eine hinreichende Motivation für vieles. Völlig im Unklaren bleiben jedoch die Beweggründe der hier nur Viper genannten, anfangs geheimen Hauptschurkin. Was diese klar auf ihre weiblichen Reize reduzierte blonde Dame eigentlich will, bleibt reine Spekulation. Sie klaut anderen Muties ihre Fähigkeiten, spuckt Gift, macht sich eine Heerschar Ninjas und Bogenschützen gefügig und haucht immer wieder süffisant grinsend “verführerische” Drohungen in die Kamera, bzw. Gesichter ihrer Gegenüber. Das alles ist erstens ungewollt komisch, weil die Frau mit Abstand die untalentierteste weibliche Darstellung in einem 100.000.000$+ Film seit langem abliefert, zum anderen auch einfach völlig random, weil bis Ende nicht mal klar wird, warum sie tut was sie tut.

Sie tut es einfach. Weil sie böse ist. So wow, much scared, many danger.

Dabei setzen Regisseur James Mangold und sein Autorenduo McQuarrie/Bomback an sich gar nicht verkehrt an:
Es geht ausnahmsweise mal nicht um den Untergang der Welt (oder vielleicht doch, Viper will bestimmt die Weltherrschaft) oder die Zukunft sämtlicher Mutanten auf Erden. Es geht einzig und allein um die des Wolverine. So klein kann man es halten. Doch leider reißt das Schicksal des bärtigen Rauhbeins nicht wirklich mit – die schlechte Laune, bzw. Schuldgefühle an Genes Tod wirken fast schon generisch, der Wegfall der Kräfte (später auf Facepalmlevel “wissenschaftlich” erklärt) wurde nun auch schon mehrfach durchexerziert und außer zwei bis drei wirklich tollen (und da Mangold sich scheinbar aktiv Gedanken um 3D gemacht hat, sogar sehr räumlichen) Kämpfen, bzw. Actionsequenzen kommt einfach nichts rüber. Jackman spielt und Mangold inszeniert das routiniert, aber damit einhergehend recht frei von Highlights herunter, am Ende wütet die übliche, hier sogar übertrieben-doofe Abrissbirne und dann ist es vorbei (und direkt vergessen).

Irgendwie wird das nicht recht was mit den X-MEN solo-Filmchen.


Wertung
5 von 10 riesigen Edelstahl-Ninjabots


Weblinks
IMDB
MOVIEPILOT
LETTERBOXD
Streamen: Werstreamt.es / Leihen: LOVEFILM
AMAZON (*) (falls ihr das Widget nicht seht, wird es von eurem Ad-Blocker gekillt):

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