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(Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #14: Rammbock (2010)


Rammbock (IMDb) – Zombie-Horror, Kammerspiel, Drama, Deutschland, 2010 – RegieMarvin Kren, SkriptBenjamin Hessler, KameraMoritz Schultheiß, MusikMarco DreckkötterStefan Will, Copyright (Titelbild, Bildausschnitte, Trailer): Filmgalerie 451


Review
Eigentlich wollte der arme Michael doch nur nach Berlin reisen, um “der Gabi” ihren Schlüssel zurück zu bringen – dechiffriert bedeutet das in etwa “die Hoffnung nicht aufgeben, sie wieder zurück zu gewinnen” – doch als er nach seiner Ankunft schnell auf rabiatem Wege feststellen muss, dass nicht nur die Gabi ihm fremd, sondern anscheinend die ganze Welt blutrünstig und wahnsinnig geworden ist, steht zunächst mal auf der Agenda ich in der Wohnung zu verschanzen, um den eigenen Hintern zu retten. Um die Gabi sorgt er sich dennoch weiter.

Bereits ganze drei Jahre vor seinem gelungenen Öko-Horror BLUTGLETSCHER macht Marvin Kren auf deutschem Boden den ersten Ausflug ins wilde Genrekino – sein Debüt, ein Zombiefilm. Finanziert aus deutschen Filmförderfonds, integriert in ZDF’s “Das kleine Fernsehspiel”. Moment. Den letzten Satz sacken lassen. Zurückspulen. Noch mal lesen… Komisch. Es steht immer noch das gleiche da – doch so seltsam und ungewöhnlich es klingt, sind dies tatsächlich Eckdaten, die in der Entstehungsgeschichte des Films eine Rolle spielen, obwohl Mut zum Genre nun wirklich keine der Kerneigenschaften der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten ist.  (Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #14: Rammbock (2010) weiterlesen

Comic: Robert Kirkman – The Walking Dead Vol. II – Miles Behind Us (2004)

Titelbild & Bildausschnitte © by Image Comics


Weiter geht es mit THE WALKING DEAD. Ob ich im Comic weiterhin finde, was ich in der TV-Serie vermisste? Lest selbst…


Eckdaten
StoryRobert Kirkman
ArtworkCharlie AdlardCliff Rathburn
Genre: Endzeit, Zombie, Drama
LabelImage Comics
Umfang: 138 Seiten
Gelesen: Englisch, Digital, Dezember 2016



Plot
Mit Rick als neuen “Anführer”, lässt die Gruppe Überlebender das gemeinsame Camp aus VOL. I. – DAYS GONE BY hinter sich, um “on the road” ihr Glück beim Auffinden eines sicheren Ortes zu versuchen. Unterwegs läuft ihnen ein Tyreese, ein Ex-Footballer, mit seiner Tochter und deren Freund zu und schließt sich dem Trüppchen an. Nach einigen niederschmetternden Zwischenfällen stranden sie auf einer alten Farm, die (vermeintlich) sicher gegen die Außenwelt abgeschottet ist.


Review
Was bedeutet es eigentlich, in einer Welt voll wandelnder Toter zu leben – unwissend, ob es irgendwo in den endlosen Weiten überhaupt noch einen wirklich sicheren Ort gibt? Was macht dieser Zustand mit einem? Ist es überhaupt möglich, ohne maßgebliche psychische Veränderungen mit einer derartigen Situation fertig zu werden? Ist der Verlust einer jeglichen Konstante prozessierbar?

Ob sie es wollen oder nicht, unsere armen Seelen aus THE WALKING DEAD müssen sich diesen Fragen stellen. Die Taubheit, die das Unfassbare auslöste, beginnt langsam zu schwinden und obwohl es keine Anzeichen auf Besserung der Lage gibt – zumindest keine Offensichtlichen, nur vage Hoffnung – beginnt das bunt zusammengewürfelte Grüppchen unter Rick’s Führung auf eigene Faust zu agieren (nicht nur zu RE-agieren), um ihr Schicksal wieder selbst in die Hand zu nehmen. Soweit das möglich ist, denn im Auftakt der Reihe hatten sie bereits schmerzlich am eigenen Leibe erfahren müssen, dass nicht bloß bereits der kleinste Fehltritt, die kleinste Unachtsamkeit, sondern manchmal leider einfach ungünstige höhere Gewalt zwischen Leben und Tod entscheiden kann. Comic: Robert Kirkman – The Walking Dead Vol. II – Miles Behind Us (2004) weiterlesen

Horrorctober 2016, Film #3: Friedhof der Kuscheltiere – Pet Sematary (1989)


Titelbild & Trailer © by Paramount Home Entertainment


Es ist wieder so weit: der #horrorctober hat zum vierten (bzw. für mich zum dritten) Mal gerufen. Ghost of Horrorctober heißt dieses Mal die Devise. Was das genau ist und was das alles soll erfahrt ihr auf dieser Info-Seite (die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen des „Events“ enthält). Wer alles mitmacht, kann man auf dieser Info-Seite der CineCouch nachlesen. Also haut die Geister weg, packt die Kreissäge aus und lasst euch nicht mit frechen Zombies ein – fröhliches Gruseln!


Fakten
Jahr: 1989
Genre: Horror
Regie: Mary Lambert
Drehbuch: Stephen King
Besetzung: Dale Midkiff, Denise Crosby, Fred GwynneBrad GreenquistMichael LombardMiko HughesBlaze Berdahl
Kamera: Peter Stein
Musik: Elliot Goldenthal
Schnitt: Daniel P. HanleyMike Hill


Review
Da wettere ich vor kurzem noch gegen das Gros der King-Adaptionen, stelle gar die Frage in den Raum, ob seine Romane überhaupt filmisch umzusetzen sind und picke mir dann noch im selben Horrorctober, beinahe im direkten Anschluss, eine weitere heraus, die sich ganz unerwartet durch und durch King’ish anfühlt. Nice!

PET SEMATARY, eine grauenvolle Abhandlung über Verlust, Trauer und Verzweiflung – tief in der Zeit ihrer Entstehung verhaftet, teils ein wenig zäh, aber vor allem atmosphärisch gelungen. Prägnant daran ist im genannten Kontext, wie treffend Regisseurin Mary Lambert den King-schen Schleier über den Dingen nachzeichnet – Maine der Ort, seltsam die Menschen, dunkel die verborgenden Kräfte unter der Oberfläche. Von Anfang an suggerieren die Bilder vor allem eines: Hier stimmt etwas nicht und aus diesem Missstand wird etwas schreckliches entwachsen.  Horrorctober 2016, Film #3: Friedhof der Kuscheltiere – Pet Sematary (1989) weiterlesen

Comic: Robert Kirkman – The Walking Dead Vol. I – Days Gone By (2003)

Titelbild & Bildausschnitte © by Image Comics


Es wird zum Muster – schon wieder habe ich mir einen Band vorgenommen, der als Vorlage für Bewegtbilder herhalten musste. In diesem Falle jedoch, konnte mich die darauf basierende Serie THE WALKING DEAD nicht wirklich abholen. Hab vor Jahren mal S1 gesehen, empfand sie als ziemlich ziellos und leidlich interessant, dachte “guckst du irgendwann weiter” und hab es nie getan. Ob sich das bald ändern wird? Das Vorwort von Autor Robert Kirkman hat mir immerhin eine gute Idee geben können, wo der Stoff eigentlich hin will…


Eckdaten
StoryRobert Kirkman
ScriptRobert Kirkman
ArtworkTony MooreCliff Rathburn
Genre: Endzeit, Zombie, Drama
LabelImage Comics
Umfang: 146 Seiten
Gelesen: Englisch, Digital, Juli 2016


Plot
Der Kleinstadt-Cop Rick wird bei einem Einsatz angeschossen und erwacht Wochen später im Krankenhaus aus dem Koma. Die Welt um ihn herum ist wie leergefegt und vollkommen verwüstet. Schnell offenbart sich ihm in seiner Verwirrung ein maßgeblicher Unterschied zu vorher: auf den Straßen wandern Untote die mit rabiaten Methoden versuchen, ihm das Fleisch von den Knochen zu knabbern. Von einem Fremden erfährt er, dass es eine unerklärliche Zombie-Apokalypse gegeben hat und die Regierung den Menschen rät, sich zum Schutz in die Metropolen zu begeben – hoffnungsvoll (und bewaffnet) macht er sich auf den Weg, seine Frau und seinen Sohn zu suchen.


Review
In seinem Vorwort erklärt Autor Robert Kirkman seine Intention, bei der Arbeit an The Walking Dead. In den üblichen Zombie-Filmen, so sagt er, fehlte ihm immer das Wissen über all das, was sich nach dem Abspann ereignet. Die nagende Ungewissheit, wie es wohl mit den Figuren in dieser heruntergekommenen Welt weitergehen wird, ließe ihm nie Ruhe. Und aus diesem Grund wolle er anfangen eine Geschichte zu erzählen, bei der dieser unschöne Abschied niemals eintritt – augenzwinkernd schreibt er selbst von einer Soap-Opera mit Zombies. Eine Geschichte, die dem Leser also die Möglichkeit gibt, über weite Strecken Charakterentwicklung und -veränderung mitzuerleben, die durch die Umstände in einer Vorhölle abgestoßen werden. Für ein Verständnis dessen, was die Reihe erreichen will, ist dieses Vorwort essenziell.

Wie oben bereits beschrieben, machte sich beim schauen der AMC-Adaption nämlich ein Gefühl der Ziellosigkeit bereit. Hier erfahre ich nun, dass das genau der Sinn ist. Das es bewusst kein Ziel geben soll, damit der Inhalt sich einzig um das Innenleben der Figuren dreht. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder derartige Schwerpunkte sind mir in der ersten Staffel der Fernsehserie einfach entgangen oder (und bei der Brillanz, mit der diese Comic-Reihe eröffnet erscheint mir dies wahrscheinlicher) Kirkman gelingt der erforschende Blick in die geschundenen Seelen seiner Figuren bereits auf den ersten 140 Seiten um ein vielfaches besser.  Comic: Robert Kirkman – The Walking Dead Vol. I – Days Gone By (2003) weiterlesen

Horrorctober 2015, Film #10: The Lazarus Effect (2015)


Titelbild, Trailer & Bildausschnitte © by EuroVideo Medien GmbH


Fakten
Jahr: 2015
Genre: Horror
Regie: David Gelb
Drehbuch: Luke Dawson, Jeremy Slater
Besetzung: Olivia Wilde, Mark DuplassDonald Glover, Evan Peters, Sarah Bolger, Ray Wise
Kamera: Michael Fimognari
Musik: Sarah Schachner
Schnitt: Michael N. Knue


Es war wieder so weit: der #horrorctober hat(te) gerufen. Was das ist und was das soll erfahrt ihr auf dieser Info-Seite (die auch alle Links zu meinen Filmbesprechungen im Rahmen des „Events“ enthält). Wer alles mitmacht, kann man auf dieser Info-Seite der CineCouch nachlesen. ich habe 12 von 13 Filmen im Oktober geschafft und reiche nun fix die Reviews nach. Hier Film Nummer #10.


Review
Das alte Märchen von den erwecken Toten – zurückgebracht von der anderen Seite, wo sie unbeschreibliches sahen, will sich doch einfach nicht recht das Gefühl einstellen hier noch den bekannten Menschen vor sich zu haben. Etwas fehlt. Das haben wir in Haustierform durch, das haben wir in menschlicher Form durch, wahrscheinlich haben wir es auch in jeder anderen nur erdenklichen Weise gesehen – von RE-ANIMATOR bis PET SEMETARY wurde das Thema abgegrast. Die Frage, die sich also bei (und vor allem nach) der Sichtung dieses durch und durch mittelmäßigen Films stellt: was zur Hölle hat sich Regisseur David Gelb packendes von dieser Materie erhofft? Was hat er darin bis dato unerzähltes gesehen, dass ihn veranlasste, derart durchgekaute Motive erneut aufzuwärmen (was kein Problem wäre, so funktioniert Genrekino), ihnen aber keinerlei frischen, eigenen, oder interessanten Spin zu verpassen? Horrorctober 2015, Film #10: The Lazarus Effect (2015) weiterlesen