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Film: A Girl Walks Home Alone At Night (2014)


Titelbild, Trailer und Bildausschnitte © by Capelight Pictures


Fakten
Jahr: 2014
Genre: Horror, Gesellschaftskritik
Regie: Ana Lily Amirpour
Drehbuch: Ana Lily Amirpour
Besetzung: Sheila Vand, Arash Marandi, Marshall Manesh,  Mozhan Marnò, Dominic Rains, Milad Eghbali
Kamera: Lyle Vincent
Musik: Verschiedene (*)
Schnitt: Alex O’Flinn


Review
Ist es nicht wundervoll, wie man in den letzten Jahren dem Vampirfilm, einer Filmgattung die schon immer voll im Fluss des zeitlichen und moralischen Wandels stand, dabei zusehen kann wie er zu neuer, vielleicht noch nie erreichter Größe erwächst und sich dabei ein ums andere Mal selbst übertrifft? Wie ganz selbstverständlich die ausgetretenen Pfade des reinen Grusels verlassen und sich plötzlich Genre-übergreifend gesellschaftlichen, ja teils gar existenzialistischen Themen gewidmet wird? Statt Blut, Schock und Särgen, stehen mittlerweile verstärkt die Schwierigkeiten einer derartigen Kreatur im Mittelpunkt.

So erzählte ONLY LOVERS LEFT ALIVE (genau so wie DURST) von moralischen Hindernissen, dem Unwillen, oder gar der Unfähigkeit sich triebhaft dem Blutdurst hin zu geben. In gleichem Maße wie ersterer sinnierte SO FINSTER DIE NACHT implizit über die Last der Gefangenschaft in einem ewig gleichbleibenden Körper und Werke wie BYZANTIUM schlugen in die gleiche Kerbe, aber ließen sogar eine Vielzahl stereotyper Genre-Merkmale komplett und ohne sich trauernd umzublicken hinter sich. All dies taucht tief in die Psyche der unfreiwilligen Blutsauger ein – tiefer als die meisten Klassiker.

Auf anderer Seite taugt das Metier auch, um allegorisch von universelleren Themen zu erzählen. Ähnlich wie der australische Film DAYBREAKERS, der aktuelle gesellschaftliche Missstände weiter denkt, auf eine Vampir-Gesellschaft überträgt und neben der Ausbeutung von natürlichen Ressourcen vor allem die Ausgrenzung der Schwachen und Kranken kritisiert, nutzt auch A GIRL WALKS HOME AT NIGHT, Debutfilm der iranisch-stämmigen Amerikanerin An Lily Amirpour, die Übermächtigkeit des Vampirs, um Denkanstöße (und träumerische Lösungsansätze) zu realen Problemen zu geben. Aber: Andersherum. Nicht die Schwachen werden in ihrem Film durch mächtige Vampire unterdrückt, sondern die Unterdrückten, nämlich Frauen in fundamentalistisch-islamischen Systemen, im Fortschreiten ihres Befreiungskampfes katalysiert: der Vampir-Mythos als Sprengstoff für etablierte gesellschaftliche Fesseln. Film: A Girl Walks Home Alone At Night (2014) weiterlesen

Film: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013)


Trailer © by 20th Century Fox


Fakten
Jahr: 2013
Genre: Komödie, Feelgood, Roadmovie, Selbstfindungstrip
Regie: Ben Stiller
Drehbuch: Steve Conrad
Besetzung: Ben Stiller, Kristen Wiig, Jon Daly, Adam Scott, Kathryn Hahn, Shirley MacLaine, Sean Penn, Patton Oswalt
Kamera: Stuart Dryburgh
Musik: José Gonzalez, Theodore Shapiro
Schnitt: Greg Hayden


Review
Träume.
Sie bringen dich in andere Welten, sie helfen dir deine Wünsche zu entdecken, sie lassen dich Schlimmes vergessen. Zeitweise. Aber was ist, wenn du irgendwann nur noch träumst? Wenn du so sehr in deinen Hoffnungen verweilst, dass es einen utopischen Charakter bekommt, sie überhaupt jemals zu erfüllen? Was ist, wenn du aufwachst und bemerkst, dass du so enorm viele Dinge tun wolltest, aber statt sie anzugehen auf der Stelle getrampelt bist und überhaupt nichts erreicht hast. Zu sehr geträumt, zu wenig gelebt. Die eigene Matrix erschaffen. Film: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013) weiterlesen

Meinung: Media Monday #188

Mal wieder ist Media Monday, diese Woche bin ich wieder früher dran – es lebe die Mittagspause! Auf geht es.


1. Was war der größte Fehlgriff, die größte Enttäuschung in punkto Film/Serie/Buch, an die du dich erinnern kannst? Das ist wirklich schwer zu sagen, denn ich habe schon viel Mist gesehen, allerdings war es oft auch zu erwarten, dass mich nicht unbedingt ein Meisterwerk erwarten sollte. Ich schätze mal die Top 3 meiner gesehenen Filmflops sind TOY BOY mit Ashton Kutscher, HOUSEBROKEN mit Danny DeVito und MEINE FRAU, DIE SPARTANER UND ICH (stellvertretend für jede beliebige Friedberg & Seltzer Spoof-Comedy). Meinung: Media Monday #188 weiterlesen